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Sorten und Pflegetipps Herbst-Astern in Weihenstephan

Von Herbst-Astern sind über 600 Arten bekannt. Gar nicht so einfach, bei einer solchen Auswahl die richtige für den eigenen Garten zu finden. Ist die Entscheidung gefallen, gibt es auch bei der Pflege einiges zu beachten. Ulrike Leyhe, die Technische Leiterin der Weihenstephaner Gärten, bringt Licht ins Dunkel rund um das Thema Herbst-Astern.

Stand: 20.08.2019 | Archiv

Herbstastern in Weihenstephan | Bild: BR

"Im Rahmen der Staudensichtung wurden über 200 verschiedene Astern auf ihren Gartenwert getestet. Die Prüfkriterien bei dieser dreijährigen Sichtung waren die Reichblütigkeit, die Blütenschmuckwirkung aber auch die Standfestigkeit, die Gesundheit, sowie die Vitalität der Pflanzen. Gerade bei den Glattblatt-Astern gibt es eine Vielzahl von Sorten, so dass ein Blick in die Sichtungsergebnisse lohnt. Besonders gut abgeschnitten haben beispielsweise die Sorten ´Karminkuppel´, ´Rosenquarz´ und die ´Schöne von Dietlikon´. Bei den kleinblütigen Astern ausgezeichnet abgeschlossen hat die Sorte ´Pink Star´."

Ulrike Leyhe

Eine weitere empfehlenswerte Aster besticht durch ihre filigranen Blüten:

"Aster laevis, die Himmels-Aster, ist benannt nach ihren himmelblauen Blüten. Charakteristisch für diese Aster ist, dass ihre Blüten nur vereinzelt an überhängenden Zweigen sitzen, so dass der für diese Art typische, elegante Wuchs entsteht. Die Blütezeit beginnt erst Mitte Oktober, daher blüht sie zusammen mit den Goldruten und während bei vielen Stauden und Gehölzen die Herbstfärbung auf dem Höhepunkt ist."

Ulrike Leyhe

Aster laevis stammt ursprünglich aus Nord-Amerika und liebt einen eher durchlässigen und nicht zu nährstoffreichen Boden. Generell findet man aber unter den Astern für fast jeden Standort den richtigen Kandidaten:

"Eine weitere Asternart, die noch nicht so bekannt ist, ist Aster ageratoides, die Leberbalsam-Aster. Das Besondere an dieser Aster ist, dass sie sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten wachsen kann und sich durch kurze Ausläufer ausbreitet. Bedingt durch die späte Blüte ist die Sorte ´Ashvi´ hervorragend zur Unterpflanzung von herbstfärbenden Gehölzen geeignet."

Ulrike Leyhe

Aster ageratoides ´Ashvi´ braucht konkurrenzstarke Partner, die sich von ihrer Wuchskraft nicht verdrängen lassen. Ist die Pflanze einmal zu weit vorgerückt, kann man ihre Ausläufer einfach abstechen.

1. Griff zur Schere – Vor der Blüte!

Gerade höher werdende Herbst-Astern neigen bei voller Größe dazu auseinanderzufallen. Um dem vorzubeugen, empfiehlt Ulrike Leyhe bereits im Juni die Schere anzusetzen. Beim sogenannten Vorblüteschnitt entfernt man die Triebspitzen. Daraufhin verzweigen sich die Pflanzen unterhalb der Schnittstelle, die Horste bleiben kompakter und standfester. Zudem wird der Blütezeitpunkt um bis zu 20 Tage nach hinten verschoben. Ein Rückschnitt so früh im Jahr fällt zwar nicht unbedingt leicht, bietet aber zudem die Möglichkeit, verschiedene Astern gestaffelt nacheinander erblühen zu lassen.

2. Griff zur Schere – Nach der Blüte!

Im November heißt es für die Astern dann allerdings: auf Wiedersehen, bis zum nächsten Jahr, denn:

"Herbst-Astern werden häufig von Blattfleckenkrankheiten befallen. Bei der Glattblatt-Aster, Aster novi-belgii, tritt häufig Echter Mehltau auf. Echter Mehltau ist eine Pilzkrankheit, die man an dem weißlichen Belag auf der Blattoberfläche erkennt. Im fortgeschrittenen Zustand ist der Belag dann eher gräulich gefärbt. Eine andere Blattfleckenkrankheit heißt Septoria, auch Schwarzfleckenkrankheit genannt. Sie äußert sich im Anfangsstadium mit einzelnen verbräunten Blättern, später, im fortgeschrittenem Stadium, sind die ganzen Pflanzen verbräunt. Daher ist es ratsam, befallene Herbst-Astern im Herbst bodennah zurück zu schneiden und das Pflanzenmaterial aus der Pflanzung zu entfernen."

Ulrike Leyhe

Das Schnittgut gehört nicht auf den Kompost sondern in die Biotonne und wandert von dort in die Kompostieranlage. In dieser verrotten die aufgeschichteten Pflanzenreste bei Temperaturen um die 70 Grad Celsius. Das bedeutet den sicheren Tod für sämtliche Schaderreger. Weiterhin wichtig: Möglichst bei trockenem Wetter schneiden und Scheren und Messer während des Schnitts regelmäßig desinfizieren. Sonst besteht die Gefahr, dass man Krankheiten von einer Pflanze auf die nächste überträgt. Schon bei der Beetgestaltung sollte man beachten, dass zwischen den später groß gewachsenen Stauden ausreichend Platz ist. So kann Luft zirkulieren und Pilze haben es schwerer sich auszubreiten.

Adresse und Öffnungszeiten

Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
Am Staudengarten 10
85354 Freising

Öffnungszeiten der Weihenstephaner Gärten

1. April bis 31. Oktober, auch an Sonn- und Feiertagen
9:00 – 18:00 Uhr