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Die Bergsteiger vom BR Mit dem Rucksackradio bergauf, bergab

Immer Samstagfrüh versorgt das Rucksackradio "alpine Frühaufsteher" mit Tipps aus der Bergwelt. Was gibt's bei Sommerausflügen zu beachten? Das BR-Magazin hat sich mit den Bergsteiger-Redakteuren Ernst Vogt und Michael Pause unterhalten.

Von: Olga-Louise Dommel

Stand: 16.08.2013

Ein Bergsteiger geht auf dem Jubiläumsgrat unweit des Gipfels der Zugspitze durch den Schnee | Bild: picture-alliance/dpa

Die Rollläden sind geschlossen, aus den Briefkästen quillen ungelesene Zeitungen, die Straßen: wie ausgestorben. Eine träge Ereignislosigkeit liegt über der Stadt – es ist Sommer. Endlich. Die meisten haben ihre Koffer gepackt, sind ausgeflogen, liegen an irgendeinem Strand der Welt oder tauchen ein in fremde Kulturen. Und was machen die, die zu Hause geblieben sind? Wie wär’s mit einer Bergtour! Zu heiß? Lieber im September? Von wegen!

Besonders gute Wettertipps im BR

"Im September sind alle unterwegs, das ist der Bergmonat schlechthin", sagt Ernst Vogt, Leiter vom Rucksackradio, der Bergsteigersendung auf Bayern 1. "Ich kann den August zum Bergsteigen nur empfehlen. Im Sommer sind die Tage viel länger, man hat mehr Spielraum für längere Touren. Allerdings ist die Gewittergefahr im August größer. Es gibt häufiger Wärmegewitter, darauf sollte man achten." Und zum Beispiel regelmäßig den Bergwetterbericht vom Rucksackradio hören. Der kommt jeden Samstag um 6.50 Uhr live vom Wetterdienst aus Innsbruck. Das Besondere: "Die Innsbrucker Meteorologen sind alle auch Bergführer und Bergsteiger", erzählt Ernst Vogt. Dank eigener Erfahrung können sie besonders gute Wettertipps für Wanderer geben. An welchen Tagen man zum Beispiel lieber schon um 15 Uhr auf der Hütte sein sollte, weil ein kräftiges Gewitter droht.

Für alpine Frühaufsteher

Jeden Samstagmorgen versorgt das Rucksackradio von 5 bis 7 Uhr "alpine Frühaufsteher" mit Tourentipps und Hintergrundberichten, informiert über aktuelle Entwicklungen und historische Ereignisse aus dem Bergsteiger-Universum. Die Sendung hat eine große Fangemeinde. Wenn Ernst Vogt in den Bergen unterwegs ist, trifft er regelmäßig begeisterte Hörerinnen und Hörer. Viele machen sich gleich nach der Sendung auf den Weg, um den einen oder anderen Tourentipp zu testen. Dann erzählen die Hüttenwirte schon mal, dass am Wochenende ihre Hütte mit fröhlichen Rucksackradio-Hörern gut gefüllt war.

Bergauf-Bergab im Bayerischen Fernsehen

"Das Schöne am Sommer in den Bergen ist auch, dass man wandern und baden kann", findet Ernst Vogt. Die Gebirgsseen sind in der Regel zwar ziemlich kalt, aber für eine erfrischende Abkühlung bestens geeignet. Auch wer mit Kindern unterwegs ist, sollte immer einen Bach oder einen See in die Tour einplanen, empfiehlt Michael Pause, Redakteur und Moderator von Bergauf-Bergab, dem Bergsteigermagazin des Bayerischen Fernsehens. "Kinder wollen Wasser schöpfen und Staudämme bauen, kraxeln und pritscheln." Und dafür brauchen sie nur Wasser und Felsen, keinen Hightech-Spielplatz.

Nah dran am Zuschauer

Bergauf-Bergab-Moderator Michael Pause

Auch bei Bergauf-Bergab setzen sie auf Authentizität, nicht auf Lifestyle oder Extremsportarten. Die Sendung ist nah dran am Zuschauer und darum auch so erfolgreich – seit 38 Jahren. "Wir wollen Anregungen geben und zeigen, wie viel Lebensqualität man beim Bergsteigen erleben kann. Bergsteigen ist etwas für die Sinne! Da geht es um fern sehen und Natur hören." Den Bach plätschern hören, den Wind in den Baumwipfeln und auch die Stille, je höher man kommt (wenn nicht gerade ein Düsenflugzeug vorbeidüst) – was kann schöner sein?

"Der Sommer ist ideal für Hoch- und Hüttentouren", sagt der passionierte Bergsteiger Pause und hat gleich ein paar Touren- Vorschläge parat: zum Beispiel den Stubaier Höhenweg in Tirol oder den Höhenweg durch das Lechquellengebirge. Auch eine Tagestour zum Feldberg im Zahmen Kaiser mit Blick auf den Wilden Kaiser ist eine gute Wahl. Dieses Jahr muss man im Gebirge allerdings häufiger mit Altschneefeldern rechnen, wegen des langen Winters. "Die können tückisch sein", warnt Michael Pause. Und auch die Hitze sollte man nicht unterschätzen. Der bergbegeisterte Journalist ist übrigens – genau wie sein Vater Walter Pause – Bergbuchautor. Sein Dauerbrenner: die "Münchner Hausberge". Klar, schließlich ist er gebürtiger Münchner und von Kindesbeinen an in den Münchner Hausbergen unterwegs.

Mitreißende Bergliebe

"Südtirol – Wandern und genießen", "Bayerische Alpen – das etwas andere Wanderbuch", so heißen zwei der vielen Bergbücher, die Ernst Vogt und seine Kollegen vom Rucksackradio zusammengestellt haben. "Urlaub ohne Berge gibt’s so gut wie gar nicht. Irgendwo ist immer ein Berg, auf den ich rauf muss", gesteht der Allgäuer Ernst Vogt. Bei so viel mitreißender Bergliebe hat er natürlich auch ein paar wunderbare Tourentipps: „Ich gehe jedes Jahr einmal zur Reintalangerhütte. Das ist der alte Weg zur Zugspitze, landschaftlich sehr schön, eine reine, lange Wanderung, bei der man Abstand gewinnen kann zum Tal. Wer einigermaßen schwindelfrei ist, kann auch in mehreren Etappen das Allgäu durchqueren und unterwegs in der Mindelheimer Hütte Station machen. "Der Wirt ist ein leidenschaftlicher Koch und macht neben hausgemachten Nudeln hervorragende Rindsrouladen." In der Gegend wurden Steinböcke wieder angesiedelt – ein atemberaubendes Erlebnis, sie in der freien Natur herumspringen (oder -dösen) zu sehen.

Wer sich aber gerade den Fuß verknackst hat oder aus anderen Gründen die Berge lieber vom Fernsehsessel aus oder durch den Radiolautsprecher erlebt, dem seien neben Rucksackradio und Bergauf-Bergab (startet wieder am 1. September um 21.15 Uhr nach der Sommerpause) die Sendungen B5 aktuell für Bergsteiger, Die Eroberung der Alpen und traumpfade empfohlen – oder die Panoramabilder mit dem Blick über die Alpen, Montag bis Samstag jeweils ab 7 und 7.30 Uhr und Sonntag um 6.45 und 7.30 Uhr im Bayerischen Fernsehen.


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Dr. Michael Bonefeld, Montag, 19.August 2013, 18:55 Uhr

1. Weiter so

Für alle Bergsteiger ist das Rucksackradio ein Muss. Selbst beim Anstieg zum Klettern oder auf der Hinfahrt zum Berg höre ich Eure Sendung. Vergelts Gott für Eure Mühe und Eure Mischung der Themen. Auch wenn sicherlich jeder meint, dass seine "Spielart" des Bergsports bei Euch zu kurz kommt. Passt scho....