Sport - fussball


2

8:7 im Elfmeterschießen Ingolstadt zittert sich in Aue in Runde zwei

Der FC Ingolstadt entgeht bei Erzgebirge Aue nur knapp einer Pokal-Blamage. Das Team von Markus Kauczinski kann sich nach einem 0:0 nach 120 Minuten erst im Elfmeterschießen gegen den Zweitliga-Rückkehrer durchsetzen.

Stand: 21.08.2016

Erzgebirge Aue - FC Ingolstadt 04 | Bild: picture-alliance/dpa

Erzgebirge Aue startete in die Aufgabe gegen den Erstligisten mit großem Selbstvertrauen, nachdem das erste Heimspiel nach der Rückkehr in die zweite Liga mit 2:0 gegen Sandhausen gewonnen werden konnte. Für Ingolstadt-Trainer Markus Kauczinski war es das erste Pflichtspiel mit den Schanzern. Ebenso für Innenverteidiger Hauke Wahl, der vom SC Paderborn zu den Oberbayern kam. Der 22-Jährige erhielt den Vorzug vor dem Franzosen Romain Bregerie. Mit Torhüter Fabijan Buntic und Außenverteidiger Anthony Jung warteten noch zwei weitere Neuzugänge auf ihren ersten Pflichspieleinsatz für die Ingolstädter. Sie mussten vorerst auf der Bank Platz nehmen.

Favoritenrolle auf Seiten der Gäste

"Wir sind in der 1. Liga, also sind wir der Favorit", verkündete Kauczinski vor der Partie. Allerdings wurden die Schanzer dieser Rolle in den letzten beiden Jahren schon nicht gerecht. Im Vorjahr verloren sie als Bundesliga-Neuling bei der SpVgg Unterhaching mit 1:2, im Jahr davor war für sie die Pokalsaison ebenfalls bereits nach der ersten Runde beendet - da unterlagen die Ingolstädter mit 2:4 im Elfmeterschießen beim Regionalligisten Offenbach. Das wollte der FCI in Aue besser machen. Aber die Gäste hatten ihre Probleme in der ersten Halbzeit. Die Sachsen traten keinesfalls als Underdog auf und verkauften sich teuer. In der 36. Minute hatten sie durch Dimitrij Nazarov die Riesenchance zur Führung, doch Ingolstadts neue Nummer eins, Örjan Nyland parierte. Mit 0:0 gingen beide Teams in die Pause. Ein bis dato sehr faires Spiel auf beiden Seiten.

Ingolstadt tut sich schwer

Die Gäste bekamen keinen richtigen Zugriff, zeigten sich nicht in Bestform und die Auer Versuche wirkten in der zweiten Hälfte nicht entschlossen genug, obwohl die heimischen Fans ihre Elf nach vorne peitschten. Einziger Aufschrei im Stadion: In der 81. Minute traf Mario Kvesic beim Freistoß den Pfosten, weil Nyland noch die Finger dran hatte. Es blieb spannend und die Partie ging in die Verlängerung: Bei Ingolstadt schien jetzt die Luft raus zu sein; die erste Hälfte der Nachspielzeit ging klar an die Heimelf, wenn auch ohne Erfolg.

Elfmeterschießen entscheidet

Die zweiten 15 Minuten der Nachspielzeit gehörten den Ingolstädtern, die sich in der Hälfte der Sachsen festsetzten. Mit zwei Glanzparaden verhinderte Aues Kapitän Martin Männel im Tor die Führung der Gäste. Vor allem in der 114. Minute stand er goldrichtig, als Stefan Lex aus acht Metern von links abzog. Aber es blieb beim 0:0 und so mussten die Elfmeter entscheiden. Geschossen wurde auf das Tor vor den Heimfans. Aue begann, Calogero Rizzuto legte vor. Almog Cohen zog nach. 2:1-Führung für Aue durch Pascal Köpke, Ausgleich durch Markus Suttner, obwohl Männel dran war. Fünf Schützen, alle fünf verwandelten. 3:2 durch Mario Kvesic, Mathew Leckie glich aus. 4:3 für die Hausherren durch Mirnes Pepic, Pascal Groß zog nach. Dimitrij Nazarov schoss das 5:4, Lukas Hinterseer erzielte das 5:5. 6:5-Führung für Aue durch Steve Breitkreuz, 6:6 durch Marvin Matip. Sebastian Hertner sorgte für das 7:6, Roger zog wieder nach. Die Entscheidung fiel beim 15. Schützen um 21.12 Uhr zu Gunsten der Ingolstädter, als Nicky Adler seinen Elfmeter an den Pfosten setzte und Tobias Levels anschließend seinen Schuss zum 8:7 verwandelte. Riesenjubel bei den Gästen - für die Oberbayern geht es weiter im Pokal.

Erzgebirge Aue - FC Ingolstadt 04, 7:8

Erzgebirge Aue: Martin Männel, Calogero Rizzuto, Steve Breitkreuz, Julian Riedel, Sebastian Hertner, Christian Tiffert, Philipp Riese (105. Mirnes Pepic), Cebio Soukou (73. Nicky Adler), Mario Kvesic, Dimitrij Nazarov, Pascal Köpke.
Trainer: Pavel Dotchev
FC Ingolstadt 04: Örjan Nyland, Tobias Levels, Marvin Matip, Hauke Wahl, Markus Suttner, Pascal Groß, Roger, Alfredo Morales (101. Almog Cohen), Moritz Hartmann (82. Lukas Hinterseer), Mathew Leckie, Dario Lezcano (58. Stefan Lex).
Trainer: Markus Kauczinski
Zuschauer: 6.650
Schiedsrichter:
Sören Storks (Velen)
Tore:
0:0 n. V. - Elfmeterschießen: 1:0 Rizzuto, 1:1 Cohen, 2:1 Köpke, 2:2 Suttner, 3:2 Kvesic, 3:3 Leckie, 4:3 Pepic, 4:4 Groß, 5:4 Nazarov, 5:5 Hinterseer, 6:5 Breitkreuz, 6:6 Matip, 7:6 Hertner, 7:7 Roger, 7:8 Levels.
Gelbe Karten: -
/ Levels, Groß


2