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Lärmblitzer In Frankreich stehen sie schon. Kommen sie auch nach Deutschland?

Lärmblitzer stehen bereits in Frankreich. Könnten die Blitzer für Motorenlärm auch nach Deutschland kommen? In Berlin wird derzeit getestet.

Stand: 20.06.2023

Lärmradar "Méduse" in Frankreich | Bild: dpa-Bildfunk

Wo stehen Lärmblitzer?

Die ersten drei Lärmblitzer wurden 2019 in Paris installiert. Seitdem sind noch ein paar weitere Lärmblitzer in Frankreich dazugekommen.

Die Franzosen haben das Patent auf den Lärmblitzer, genannt "Méduse" (dt. Qualle). In den Niederlanden ist der Einsatz des Lärmradars beschlossen, wenn auch zunächst erst einmal testweise. Und auch die Schweiz denkt über den Einsatz von Lärmblitzern nach.

Was messen Lärmblitzer?

Die französischen Lärmblitzer messen über vier Mikrofone das Geräusch vorbeifahrender Fahrzeuge, dabei ist es egal, ob es sich um ein Auto, Lastwagen oder Motorrad handelt. Wer lauter ist als 80 Dezibel, der wird geblitzt.

Warum gibt es in Deutschland keine Lärmblitzer?

Auch in Deutschland interessieren sich einige Städte für die Lärmblitzer. Unter anderem Hannover und Bremen. Dazu bräuchte es jedoch eine gesetzliche Grundlage, welche im Moment noch nicht in Sicht ist, so Henning Pfeifer.

Motorenlärm in Deutschland - wie wird hier gemessen?

Wenn in Deutschland der Polizei ein Fahrzeug zu laut vorkommt, so laut, dass möglicherweise ein Bußgeld droht, dann misst sie bei einer festgelegten Motordrehzahl den Lärm. Im Fahrzeugschein ist die maximal erlaubte Dezibelzahl vermerkt. Um die Messung mit geeichten Präzisionsgeräten durchzuführen, muss die Polizei das Fahrzeug erst einmal anhalten. Einen Lärmblitzer, wie in Frankreich gibt es so in Deutschland nicht, jedoch findet derzeit ein Testlauf in Berlin statt.

Erster Lärmblitzer in Deutschland im Test

In Berlin am Kurfürstendamm wurde nun der erste Lärmblitzer Deutschlands aufgestellt – zunächst für acht Wochen, um Daten für ein Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Berlin zu sammeln. Es wird getestet, wie gut sich zu laute Fahrzeuge im Straßenverkehr erfassen lassen. Im Moment liegt der Fokus auf der wissenschaftlichen Auswertung dieses Projekts, registriert werden derzeit lediglich die Schallquellen, geahndet werden Auto-Poser also noch nicht.

Laut neuem Bußgeldkatalog sieht das Verursachen von unnötigem Lärm im Straßenverkehr Bußgelder bis zu 100 Euro vor.


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