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Der Fall Bruckner Hauptdarstellerin Corinna Harfouch im Interview

Stand: 29.08.2014

Filmszene: Der Fall Bruckner | Bild: BR

DER FALL BRUCKNER ist ein besonderer Film mit einem starken Thema, wie kamen Sie zu diesem Projekt?

Seit vier Jahren weiß ich von diesem Projekt und wusste, dass ich diese Rolle spielen werde. Ein Drehbuch von Cooky Ziesche, die ich kenne und der ich vertraue und Peter Hartwig als Produzent, das bedeutet für mich, dass das Projekt an sich gut sein muss. Und ich bekam die Möglichkeit, in einen Spezialbereich hineinzusehen und mich damit zu beschäftigen, mehr zu wissen - das ist für mich immer interessant. Dann muss man sich mit dem Thema verbinden und die Figur "erfinden".

Katharina Bruckner hat trotz ihrer vielen Jahre im Jugendamt noch nicht resigniert, mit feinem Gespür und Enthusiasmus kämpft sie für das Wohl der Kinder und überschreitet dabei auch Grenzen. Was schätzen Sie an der Figur Bruckner?

Katharina Bruckner hat eine gute Kultur mit sich selbst, sie hat eine gute Fähigkeit auf sich zu hören und sich zu vertrauen. Das macht sie lebendig und stark. Unter stark und lebendig verstehe ich, seine Instinkte wahrzunehmen, ihnen Raum zu geben in den Entscheidungen, die man trifft und dann die Verantwortung dafür zu übernehmen.

Katharina Bruckner vergisst über ihre Arbeit mitunter ihre Familie. Können Sie diese Willenskraft und die Tatsache, dass einen der Beruf so antreibt, nachvollziehen?

Damit kann ich sehr viel anfangen. Es gibt solche und solche Momente, wie es in der Bibel steht, "Jegliches hat seine Zeit: Steine sammeln und Steine zerstreu'n ...". Und ein Mensch, der immer nur seine Familie in den Vordergrund stellt und nie eine andere Präferenz hat, scheint mir Angst vor dem Leben zu haben.

Bei Katharina Bruckner gibt es natürlich eine spezielle Situation durch den Tod ihres Kindes, sie und auch ihr Mann und ihre Tochter wirken auf eine Art vereinsamt, auf sich gestellt, was vielleicht nicht immer so war. Diese Situation hat sicher auch dazu beigetragen, dass sie sich besonders in ihre Arbeit gestürzt hat. Zudem ist es kein seltenes Phänomen, dass Menschen, die ein besonderes Einfühlungsvermögen und Kreativität für andere Menschen aufbringen, das in der eigenen Familie nicht schaffen.

DER FALL BRUCKNER hat ein sehr eindringliches Thema, wie war es während der Dreharbeiten?

Es gab Szenen, die haben alle berührt. Besonders die Situation mit Jacqueline Bremer und Katharina Bruckner in der Wohnung war extrem spannungsgeladen und emotional. Christiane Paul spielt das großartig.

Insgesamt war es ein sehr gutes Zusammenspiel mit den Kollegen und mit den Kindern. Man ist immer sehr froh, wenn man dieses Glück hat bei einem Filmprojekt. Bei "Der Fall Bruckner" gab es ganz viele befriedigende Abende, an denen man dachte, es ist gut diesen Film zu drehen.


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