Loris Karius

Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Wie wichtig sind schnelle Tests bei Gehirnerschütterungen?

Der Torhüter Loris Karius soll sich beim Champions-League-Finale eine Gehirnerschütterung zugezogen und darum gepatzt haben. Neurologe Florian Heinen fordert, dass während der Spiele genauer getestet werden muss.

Über dieses Thema berichtet: IQ - Wissenschaft und Forschung am .

Die Gefahr, dass sich Fußballspieler während des Turniers am Gehirn verletzen ist größer, als allgemein angenommen, vermutet der Kinderneurologe Prof. Florian Heinen von der Uniklinik München. Er fordert, dass die Drei-Minuten-Pause bei Kopfverletzungen häufiger angewendet wird, als bisher. Fifa und Uefa haben das übrigens schon 2014 erlaubt.

Gehirn spürt keinen Schmerz

Der Neurologe ist überzeugt: Viele Hirnverletzungen werden übersehen, denn das Gehirn spüre keinen Schmerz:

„Den Schmerz habe ich bei der Schulter, beim Sprunggelenk oder beim Knie, darauf reagieren dann alle. Das Gehirn sieht man nicht und spürt man im Schmerzsinne nicht und deshalb wäre es die Pflicht, Spieler oder Torwart rausnehmen, testen, das braucht einige Minuten, dann weiß ich, ob da was ist oder ob der Spieler zurück auf’s Feld kann.“ Prof. Florian Heinen, Uniklinik München

Auch bei Kindern und Jugendlichen müsse hier in der Praxis reagiert werden, denn die gehen beim Fußball manchmal noch mehr an ihre Grenzen als Erwachsene. Die Tests am Spielfeldrand sind unkompliziert: auf einem Bein stehen oder sich an Dinge erinnern, die vor einigen Tagen passiert sind. Wer da nicht hundertprozentig fit ist, müsse aus dem Spiel genommen werden, sagt der Neurologe. Genauso, wie ein Sportler mit gerissenen Kreuzbändern nicht weiter spielen müsse.