Symbolbild: Ein Getreidefeld und daneben eine Blühwiese
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Symbolbild: Ein Getreidefeld und daneben eine Blühwiese

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Studie: Vielfalt in Landwirtschaft positiv für Ertrag und Natur

Landwirtschaft dient der Ernährungssicherheit der Weltbevölkerung, doch Monokulturen schaffen Probleme. Eine neue, internationale Studie zeigt nun, dass Naturschutz und ertragreiche Landwirtschaft kein Widerspruch sein müssen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Wissen kompakt am .

Eine Tabakplantage, in der die Tabakpflanzen von Urwaldbäumen beschattet werden, oder eine Viehweide, auf der gleichzeitig Nutzpflanzen angebaut werden – freilich solche, die nicht auf dem Speiseplan der Tiere stehen: So sehen landwirtschaftliche Betriebe aus, die auf ökologische Vielfalt setzen, auf Biodiversität. Forscher der Universitäten Kopenhagen und Hohenheim wollten nun wissen: Welche Vorteile bringt diese Art des Wirtschaftens?

Je vielfältiger, desto besser?

"Die einfache Nachricht aus unserer Studie ist: Mehr ist besser. Wenn man wirklich mehr verschiedene Dinge macht als Landwirt oder Landwirtin, dann hat das einen positiven Effekt, sowohl für den eigenen Betrieb als auch für die Natur", sagt Professor Christoph Scherber vom Leibniz-Institut für Biodiversität, das ebenfalls an der Studie beteiligt war.

Insgesamt wurden dafür Daten von über 2.500 landwirtschaftlichen Betrieben ausgewertet. Darunter Kleinbauern im ländlichen Afrika, Plantagen in Südostasien, sowie große, auf Monokultur setzende Farmen in Nordamerika. Dass Naturschutz und ertragreiche Landwirtschaft im Widerspruch zueinanderstehen, konnten die Forscher nicht bestätigen. Im Gegenteil: Auch mit einer Agrarwirtschaft, die auf Biodiversität setzt, lasse sich die Ernährung der Welt sicherstellen.

Biodiversität begünstigt Lebensräume und Ertrag

Scherber erklärt, dass wenn man zum Beispiel etwas für die Bodenfruchtbarkeit tut, man mehrere verschiedene Nutztiere hält, und etwas für den Wasserschutz, den Erosionsschutz tut, dies in Kombination tatsächlich zu positivem Ertrag führt und gleichzeitig auch mehr Vögel oder Insekten oder Bestäuber in der Landschaft hält.

Zwar finden sich in aller Welt Bauern, die auf die eine oder andere Weise auf Vielfalt setzen: In der Regel sind sie in der Minderzahl. Allerdings konnten die Forscher auch einen Leuchtturm-Effekt beobachten: Wo einer anfängt, ziehen auch bald die Nachbarn mit.

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