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Georg Fahrenschon, Oktober 2016

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Sparkassen beraten über Fahrenschon- Nachfolge

Sparkassen beraten über Fahrenschon- Nachfolge

Die Regionalchefs der Sparkassenverbände beraten in Hannover ohne ihren Präsidenten Georg Fahrenschon über dessen Nachfolge. Der frühere bayerische Finanzminister war wegen möglicher Steuerhinterziehung in die Schlagzeilen geraten. Von Felix Lincke

Über dieses Thema berichtet: Wirtschaft kompakt am .

Der frühere bayerische Finanzminister hätte am letzten Mittwoch wiedergewählt werden sollen. Doch die Wahl wurde abgesagt als bekannt wurde, dass es einen Strafbefehl wegen möglicher Steuerhinterziehung gegen Fahrenschon gibt, den dieser nicht akzeptiert.

Offiziell will der Deutsche Sparkassen- und Giroverband DSGV seinem Präsidenten Georg Fahrenschon Zeit geben, sich gegen die Steuervorwürfe der Münchener Staatsanwaltschaft zu verteidigen. Seine Amtszeit geht noch bis Mai 2018. Doch die Regionalverbände der Sparkassen wollen so lange nicht warten. Da viele von ihnen Fahrenschon für nicht mehr tragbar halten, streben sie eine schnellere Ablösung an. DSGV-Vize Thomas Mang könnte als Sparkassenchef von Nordrhein-Westfalen den Verband zunächst als Übergangspräsident führen. Möglich wäre auch ein neuer Quereinsteiger aus der Politik, dessen Posten aber erst nach dem Ende der Verhandlungen für eine Regierungskoalition in Berlin besetzt werden könnte. Der frühere bayerische Finanzminister Fahrenschon dachte bisher nicht an Rücktritt. Er räumte aber ein, seine Steuererklärungen für 2012 bis 2014 verspätet beim Finanzamt abgegeben zu haben und sprach von einer „Riesendummheit“. Es geht um Nebeneinkünfte, die er als Sparkassenpräsident zunächst nicht angegeben hatte, weshalb eine Strafzahlung fällig wurde. 

Vertrauensbruch vorgeworfen

Bei den Sparkassen wirft man Fahrenschon einen Vertrauensbruch vor. So habe er im Verband niemanden über seine Steuerschwierigkeiten mit der Finanzverwaltung in München informiert. Und das, obwohl er kurz vor seiner Wiederwahl als Sparkassenpräsident stand. Offenbar wollte er den Vorgang verheimlichen und sich einfach noch einmal wählen lassen. 

Die Wiederwahl wäre Fahrenschon möglicherweise gelungen, doch der Strafbefehl der Staatsanwaltschaft gelangte kurz vorher an die Medien. Das wiederum hätte Fahrenschon wahrscheinlich selbst verhindern können. Er hätte die Steuerstrafe vorher akzeptieren und bezahlen können, und der Fall wäre erledigt gewesen. Stattdessen legte er Widerspruch ein, was jetzt ein Gerichtsverfahren nach sich zieht. 

Keine Hängepartie

Die Sparkassen-Finanzgruppe und ihr Spitzenverband DSGV können sich eine monatelange Hängepartie um ihren Präsidenten nicht leisten, weil wichtige Entscheidungen anstehen. Es geht um die mögliche Abwicklung der Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein HSH, um die es mit den Sparkassen schon viel Streit gab. DSGV-Präsident Fahrenschon geriet dabei selbst in die Kritik und hatte große Schwierigkeiten beim Krisenmanagement. Das könnte auch ein Grund sein, warum einige Sparkassenverbände auf eine Ablösung von Fahrenschon drängen.