Auf den ersten Blick ist die Siemens-Bilanz ein ruhiger Fluss. Im abgelaufenen Quartal stagnierte der Umsatz weitgehend, der operative Gewinn legte um 2 Prozent zu auf 2,2 Milliarden Euro. Damit wurden die Erwartungen der Analysten zwar übertroffen, doch beim Blick auf die einzelnen Geschäftsbereiche zeigen sich gewaltige Unterschiede. So konnten die Münchener in der Sparte Digitale Fabrik, die sich mit Industrie-Automatisierung beschäftigt, massive Zuwächse und einen Gewinnsprung erzielen. Im kriselnden Geschäft mit klassischer Kraftwerkstechnik brach das Ergebnis dagegen noch einmal um mehr als die Hälfte ein. Hier hofft man aber auf eine allmähliche Erholung.
Bestellungen ziehen deutlich an
So zog der Auftragseingang nach langer Flaute spürbar an. Überhaupt konnte Siemens vor allem bei den Neuaufträgen massiv zulegen, nicht zuletzt dank mehrerer großer Orders in Bereichen wie Windenergie, Kraftwerksbau und Bahntechnik. Der Vorstand hat seine Prognosen für das Gesamtjahr auch bestätigt. Insgesamt soll das Unternehmen mit einem radikalen Umbau aber noch schlagkräftiger werden. Aus bisher fünf Sparten sollen im Industriegeschäft drei sogenannte operative Gesellschaften werden. Inwieweit mit dem Umbau Verlagerung oder Abbau von Stellen verbunden ist, blieb zunächst offen.