Siemens hat derzeit einige Baustellen. Der Konzern will sein Bahngeschäft mit dem französischen Konkurrenten Alstom fusionieren und die Medizintechnik an die Börse bringen. Für große Spannungen sorgt der drohende radikale Umbau in der Kraftwerkssparte. Dort laufen die Geschäfte schlecht. Bei großen Gasturbinen, wie die Münchner sie anbieten, ist die Nachfrage eingebrochen.
Sparprogramm könnte Werksschließungen bringen
Die Preise sind deutlich unter Druck. Die Geschäftsführung rechnet nicht mit einer Besserung und will reagieren. Die Rede ist von drohenden Werksschließungen und Tausenden Stellen, die in dieser Sparte, sowie bei dem Geschäftsfeld Prozessindustrie und Antriebe in Gefahr sind. Die Arbeitnehmervertreter haben bereits ihren Widerstand angekündigt. Dass sie zudem erst aus der Presse von diesen Plänen erfuhren, hat die Stimmung zusätzlich vergiftet.
IG Metall will vor der Siemenszentrale demonstrieren
Auch die Regierungschefs von Berlin, Brandenburg, Sachsen und Thüringen warnen bereits vor möglichen Auswirkungen für die Regionen. Die Politiker verlangen Alternativen und Perspektiven. Diese fordern auch die Beschäftigten. Allerdings wird es dazu heute bei der Bilanzvorlage wohl noch keine konkreten Antworten geben. Details sollen erst Mitte des Monats mit den Arbeitnehmervertretern besprochen werden. Um den Druck zu erhöhen, hat die IG Metall für heute bei der Bilanzvorlage zu Protesten vor der Konzernzentrale in München aufgerufen.