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Linde-Gasanlage in Leuna

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Linde bangt um Fusion mit Praxair

Das Fusion des Münchner Industriegasekonzerns Linde mit dem US-Konkurrenten Praxair ist gefährdet. Linde teilte völlig überraschend mit, dass die Wettbewerbsbehörde in den USA für eine Zusage nun weitergehende Forderungen hat. Von R. Schmidberger

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Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Wirtschaft und Börse am .

Um von den Kartellwächtern grünes Licht für ihre Hochzeit zu erhalten, haben sie für bedeutende Teile ihres Geschäfts in Europa und den USA Käufer gefunden. Aus Brüssel sollte das „OK“ für den Zusammenschluss kurz bevorstehen, hieß es neulich aus informierten Kreisen.

Weitere Forderungen der US Wettbewerbshüter

Doch nun haben die US-Wettbewerbshüter auf einmal andere Vorstellungen, von wie viel Geschäften sich die Beteiligten trennen und an wen sie sie verkaufen sollen. Nähere Details dazu wollte Linde nicht mitteilen. Nur so viel: Die neuerlichen Forderungen könnten über die festgesetzte Schmerzgrenze von 3,7 Milliarden Dollar hinausgehen.

Der Deal könnte abgeblasen werden

In dem Fall könnte laut Fusionsvertrag der Deal abgeblasen werden. Es wird spekuliert, dass die jetzige Zuspitzung mit der Politik von US-Präsident Trump zu tun haben könnte. Linde und Praxair wollen nun die Lage neu bewerten. Die Zeit drängt: bis Ende Oktober müssen nach deutschem Wertpapiergesetz die Zusagen der Wettbewerbshüter vorliegen – sonst kommt die Fusion nicht zustande. Es wäre wohl ein Fiasko für den Linde-Aufsichtsrats-Chef Wolfgang Reitzle, der den Zusammenschluss zum weltgrößten Industriegasekonzern auch gegen den Widerstand der Linde-Arbeitnehmer durchgeboxt hat, davon gut 5.000 in Bayern.