Seit eineinhalb Jahren haben Bankkunden den gesetzlichen Anspruch darauf, dass die beteiligten Banken ihnen beim Kontowechsel helfen. Doch der Service wird für den Kunden so verkompliziert, dass er oft keinen Nutzen bringt.
Unverständliche Formulare
Auf mindestens drei Papierseiten gibt es für die Bankkunden in drei Abschnitten mehr als 50 Möglichkeiten, Kreuze zu setzen, damit die alte und die neue Bank Daten austauschen und Zahlungsvorgänge übertragen können. Das Wechselsystem sei daher fehleranfällig, bemängeln die Tester. Sechs Kunden haben im Auftrag der Stiftung Warentest ein neues Online-Girokonto eröffnet und den Wechselservice ausprobiert. Nur bei vier Testern klappte das einigermaßen gut. Sie hatten ihre Onlinekonten bei den Sparkassen in Berlin, Hannover und Mainfranken Würzburg, der Postbank sowie der Hypovereinsbank. Sie haben neue Konten bei der ING-Diba, der DKB, der Evangelischen Bank und der Triodos Bank eröffnet.
"Mehr als die Hälfte der Bundesbürger weiß nicht, dass sie seit anderthalb Jahren beim Kontowechsel auf die Unterstützung der Bank pochen können – egal, ob sie Online- oder Filialbankkunde sind." "Finanztest"
Nicht die Banken sind schuld
Einer der Tester war unter anderem ein ausgebildeter Bankkaufmann. Er stellte fest, dass der Gesetzgeber für die gesetzliche Kontenwechselhilfe ein völlig unverständliches Formular entwickelt hat. Viele Kreditinstitute bieten deshalb zusätzlich einen eigenen Kontowechselservice an. Der ist einfacher. Das komplizierte Formular entfällt und die gesetzlichen Vorgaben gelten nicht. Hier läuft alles digital.