Bildrechte: dpa/picture-alliance

Lehman Brothers, Zentrale Frankfurt im Jahr 2008

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Gläubiger deutscher Lehman-Tochter bekommen ihr Geld zurück

Neun Jahre nach der Lehman-Pleite werden institutionelle Gläubiger wie Kommunen, Länder oder Pensionskassen vollständig entschädigt. Keine guten Nachrichten gibt es für Kleinsparer, die damals Lehman-Zertifikate gekauft hatten. Von Felix Lincke

Von

In der Lehman-Krise von 2008 bestand zunächst wenig Hoffnung. Viele Städte und Gemeinden, aber auch Pensionsfonds hatten der deutschen Tochter von Lehman Geld geliehen wegen attraktiver Zinsen. Im Laufe eines mehrjährigen Verfahrens in den USA rückten die deutschen Forderungen innerhalb der Gläubiger weit nach vorne.

Gläubiger profitieren von juristischer Besonderheit

Ein Grund war, dass die Tochterbank in Frankfurt für Lehman eine zentrale Vertriebsplattform war. Jetzt werden 17 Milliarden Euro zurückgezahlt plus Steuern und das Honorar für den Insolvenzverwalter. Michael Frege und seine Kanzlei CMS Hasche Sigle hatten das bisher höchste Honorar eines Insolvenzverwalters in Deutschland gefordert und könnten nun rund eine halbe Milliarde Euro bekommen. Die Bundesbank und der Einlagensicherungsfonds der Privatbanken waren für die Lehman-Kunden zum Teil eingesprungen.

Regelung gilt für Privatanleger nicht

Keine Verbesserung wurde für die 50.000 deutschen Kleinsparer erreicht, die Zertifikate von Lehmann gekauft hatten. Sie wurden von Banken, welche die Zertifikate vertrieben, im Schnitt mit weniger als 50 Prozent abgefunden und durften die weitgehend wertlosen Papiere behalten.