Die Fluggäste sind sauer. Das Kartellamt prüft bereits. Doch bei der Lufthansa zuckt man mit den Schultern und verweist auf das Buchungssystem. Durch die gestiegene Nachfrage seien die günstigen Tickets nur schneller ausverkauft.
Nur wenige günstige Tickets
Neben den Beförderungsklassen wie Business und Economy gibt es zusätzliche Buchungsklassen – kenntlich gemacht mit den Buchstaben von A bis Z. Fluggesellschaften bieten nur wenige der billigsten Tickets auf einer Strecke an. Sind die günstigen Angebote ausverkauft, sind automatisch nur noch die teureren Tickets zu haben. Dann kostet eben ein Inlandsflug statt knapp 100 im Extremfall schon mal rund 500 Euro. Die Lufthansa muss also die Tarifstruktur gar nicht verändern und verdient jetzt nach der Pleite von Air Berlin dennoch deutlich mehr. Allerdings könnte der deutsche Branchenprimus einfach auf eigene Faust mehr günstige Tickets anbieten. Doch es stellt sich die Frage: warum sollte er das tun? Lange Zeit gab es auf vielen Strecken einen harten Preiskampf und jetzt endlich rollt mal der Rubel – auf Kosten der Privatkunden und auch Geschäftsreisenden. Laut dem Geschäftsreiseverband VDR sind die Unternehmen aufgebracht. Verhageln doch die teuren Flüge die Reisekostenkalkulation.