Das sogenannte Defeat Device, mit dem man die Abgasprüfer beim Test von Diesel-Autos täuschen konnte, war im Fall von Audi, Porsche und VW eine Software von Bosch für die Motorsteuerung. Wer diese Software so programmiert hat und wer davon zu welchem Zeitpunkt Bescheid wusste? Das sind die entscheidenden Fragen, um die es auch in den Klagen von Aktionärsvertretern wie vor dem Landgericht Stuttgart geht. Dort ist der Sitz von Porsche und der Holding, die für die Eigentümerfamilien die Mehrheit am VW-Konzern hält.
Hinweise in E-Mails zwischen Bosch und VW-Töchtern?
Außerdem war in Geschäftsberichten von den Motoren die Rede, die später den Abgas-Skandal verursachten. In diesem Umfeld suchen Anwälte zahlreicher Aktionäre nach Hinweisen auf Fehler, aus denen sich ein Schadenersatz in Milliardenhöhe ergeben soll. Dabei könnten E-Mails zwischen Ingenieuren von Bosch und der VW-Töchter eine entscheidende Rolle spielen. Da Bosch zumindest in den USA selbst eine Milliardenstrafe droht, will der Zulieferer dazu keine Informationen herausgeben. Wenn das Landgericht Stuttgart das heute anders sieht, will Bosch in Berufung gehen.