Demonstration gegen Stellenabbau bei Siemens

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Belegschaftsaktionäre kritisieren Siemens-Strategie

Der einflussreiche Verein der Siemens-Belegschaftsaktionäre hat die Strategie des Managements unter die Lupe genommen. Der Vorwurf: Das Unternehmen agiere kurzsichtig und wolle an der falschen Stelle sparen. Von Stephan Lina

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Wirtschaft und Börse am .

Der offene Brief ist diplomatisch mit „Überlegungen“ überschrieben, aber eigentlich ist es eine Abrechnung. Der Verein der Belegschaftsaktionäre wirft dem Siemens-Management vor, die jüngst veröffentlichten Sparpläne seien überhastet und kurzsichtig. Zwar räumen die Kritiker ein, dass der Bereich klassische Kraftwerkstechnik derzeit tatsächlich eine Flaute erlebe. Anders als der Vorstand kommen sie aber zu dem Schluss, früher oder später werde der Markt wieder anziehen.

Kritik an Management-Strategie

In verschiedenen Szenarien legt das Papier dar, warum auch große Turbinen langfristig gefragt sein dürften. Siemens habe sich hier über die Jahrzehnte technologisch einen Vorsprung erobert, den der Konzern jetzt der Rendite opfern wolle.

Siemens habe bereits auf den Feldern Windkraft und Solarstrom historische Fehler gemacht, dies drohe sich nun bei Gasturbinen zu wiederholen. Die Belegschaftsaktionäre sehen aber auch andere Risiken. So bezeichnen sie den geplanten Zusammenschluss der Siemens-Eisenbahnsparte mit der französischen Alstom als Milliardengrab mit Ansage.