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Aus für Air Berlin: Mitarbeiter befürchten Kündigungswelle

AB – das Kürzel für die Fluglinie verschwindet heute Abend von den Anzeigetafeln. Der letzte Flug von Air Berlin startet in München und landet in Berlin Tegel. Für viele Mitarbeiter bringt das eine unsichere Zukunft mit sich. Von Birgit Harprath

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Wirtschaft und Börse am .

Stewardessen und Stewards, Piloten, Verwaltungskräfte oder Mitarbeiter der Air Berlin Technik werden bald schon eine Kündigung erhalten. Ihr Kurzarbeitergeld, das sie von der Bundesagentur für Arbeit bekommen haben, läuft drei Monate nach Insolvenzantrag aus. Air Berlin müsste sie wieder aus der Firmenkasse bezahlen. Doch die ist leer. Eurowings übernimmt die Mitarbeiter erst einmal nicht. Die Billigtochter der Lufthansa kauft nur Flugzeuge samt Slots, also den Start- und Landerechten. Wer weiter in den Maschinen fliegen will, kann sich neu bewerben. Aber die Interessenten müssen sich auf weniger Gehalt einstellen.

Lufthansa muss Kartellentscheidung abwarten

Eine Transfergesellschaft, in der viele Betroffene erst einmal qualifiziert werden, kommt nur für den Standort Berlin mit der Verwaltung zu Stande. Bayern ist nicht bereit, Geld lockerzumachen. Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt seien gerade für Techniker, die auch am Münchner Flughafen stationiert sind, gut. Allerdings: Ein Konsortium will zwar die Techniksparte übernehmen, aber erst einmal nur 300 von über 800 Mitarbeitern.

Lufthansa: Es wird Schwierigkeiten im Flugplan geben

Wenn die Air Berlin Maschinen von morgen an auf dem Boden bleiben, dann werden etliche Verbindungen erst einmal nicht bedient. Die Lufthansa muss abwarten, ob die Kartellbehörden dem Kauf von 81 Maschinen zustimmen. Und auch danach wird es noch eine Zeit lang im Flugplan nicht rund laufen – heißt es von der Lufthansa. Die setzt auf viel genutzten Strecken wie München- Berlin zum Beispiel größere Maschinen ein, um den Bedarf zu decken.