22.09.2023, Hessen, Frankfurt/Main: Fußball: DFB, Nationalmannschaft, Pressekonferenz nach der Präsidiumssitzung. Der neue Bundestrainer Julian Nagelsmann spricht auf einer Pressekonferenz. Foto: Jörg Halisch/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Pressekonferenz nach DFB-Präsidiumssitzung

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Wie weit kommt das DFB-Team bei der EM mit Trainer Nagelsmann?

Er ist die "Wunschlösung", ein "Topkandidat", die "beste Wahl". Das Lob für Julian Nagelsmann kommt von allen Seiten. Aber was kann der neue Bundestrainer bis zur Heim-EM 2024 bewirken? Die "Heute im Stadion"-Hörer sind noch etwas skeptisch.

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"Wenn man ein Turnier spielt, will man es auch gewinnen“, sagt der neue Bundestrainer Julian Nagelsmann mit Blickrichtung auf die Heim-Europameisterschaft im nächsten Jahr. Spätestens dann soll die Nationalmannschaft unter seiner Leitung erfolgreich und attraktiv Fußball spielen. Von nichts schien die DFB-Elf bei der vergangenen WM und in den Testspielen danach allerdings weiter entfernt.

Frage der Woche: Wie weit kommt das DFB-Team bei der EM mit Trainer Nagelsmann?

Bei den "Heute im Stadion"-Hörerinnen und Hörern hat Nagelsmann keinen leichten Stand. "Das wird genauso schiefgehen wie mit Flick. Zu viel Taktik, zu viel Geschnörkel. Das können unsere Spieler nicht", meint der User "dessogi". Franz Strohmeyer-Lahm wird noch deutlicher: "Er hat bei Bayern nichts gebracht und er bringt auch bei Deutschland nix." Nagelsmann sei ein Trainer, "der etwas entwickeln möchte, aber er kann nichts entwickeln". Strohmeyer-Lahm hätte sich stattdessen einen Trainer wie Louis van Gaal oder Felix Magath gewünscht, "die mehr auf die Defensive setzen".

Nagelsmann als Bundestrainer zu jung?

Für viele ist Nagelsmann mit seinen 36 Jahren als jüngster Bundestrainer der Nachkriegsgeschichte zu jung. "Ich hätte lieber Felix Magath gehabt, weil Felix Magath ist ein erfahrener Mann und hat schon einige Titel geholt, die Julian Nagelsmann nicht aufweisen kann", sagt "Heute im Stadion"-Hörer Erich. Mit Nagelsmann, glaubt Erich, wird das DFB-Team erneut nicht die Vorrunde überstehen können. Für Bernhard Beck aus Dinkelsbühl spielt das Alter des neuen Bundestrainers dagegen keine Rolle: "Auch wenn er nur 36 Jahre alt ist, wie Fußballspielen geht, weiß er sehr gut."

Weitere Hörer sehen Nagelsmann gerade aufgrund seiner jungen Herangehensweise als segensreich für den deutschen Fußball. Bernhard Küchle verspricht sich dadurch "frischen Wind Richtung Heim-EM. Selten hat der DFB eine so richtige Entscheidung getroffen".

Mit Nagelsmann zum Sommermärchen?

Von Finalsieg bis Vorrundenaus ist alles dabei in den Tipps der "Heute im Stadion"-Community für die Heim-Europameisterschaft in knapp neun Monaten. Hermann Schmidt zeigt sich in der Sendung aber optimistisch: "Ich glaube, wenn die Motivation wirklich da ist, dann wird auch diese Mannschaft – wenn sie auch nicht so stark ist wie 2014 oder 2006 - ein kleines Sommermärchen entfachen können." An ein solches glaubt auch Facebook-User Guido Heck. Er wünscht sich ein Finale zwischen Deutschland und Frankreich, in dem Niclas Füllkrug in der 94. Minute das DFB-Team zum Titel schießt.

Nagelsmann soll Euphorie entfachen

Der Sieg zuletzt gegen Frankreich, mit Interimstrainer Rudi Völler auf der Bank, machte vielleicht ein wenig Hoffnung. Dessen Aura soll auch weiter unterstützend helfen. "Ich bin im engen Austausch mit Rudi Völler und sehe ihn auch als Teil des Trainerteams", sagte Nagelsmann bei seiner Präsentation. Völler wiederum ist voll des Lobes für den 36-Jährigen. Es sei ein "Glücksfall, dass Nagelsmann bereit war einzuspringen", so der Sportdirektor. Er entfache Euphorie und Begeisterung mit seiner Art.

Bislang hat Julian Nagelsmann allerdings nur als Vereinstrainer gearbeitet, kennt den DFB nur von außen, ein Turnier wie die EM nur als Zuschauer und ist mit seinen 36 Jahren jünger als ein paar seiner Spieler. Was also kann er in dieser Situation bewirken?

Trainerkollegen gratulieren Nagelsmann

Unterstützung für den neuen Bundestrainer kam von vielen Kollegen. "Ich finde Julian eine ganz tolle Lösung, weil er ein toller Trainer ist", sagte Jürgen Klopp. Auch von Ottmar Hitzfeld, Marco Rose oder Thomas Tuchel gab es viel Lob für diese Entscheidung. Nur bei den Fans muss der Neue wohl noch ein wenig Überzeugungsarbeit leisten. Nur 33 Prozent sprachen sich in einer Umfrage im Vorfeld für eine Verpflichtung von Nagelsmann als Nachfolger von Hansi Flick aus.

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