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Training fürs Traumspiel

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Traumspiel in Coburg: FC Bayern gegen Fanclub-Team

Einmal gegen Ribery spielen - das ist ein Traum von vielen FC Bayern-Fans. Heute wird dieser Traum wahr, in Coburg. Christian Limpert war beim letzten Training der Fan-Mannschaft dabei, die sich heute dem Rekord-Meister entgegenstellen wird.

Es klingt fast so, als ob sie den Hauch einer Chance hätten. 29 Fussballspieler, die als "Team Fanclub Coburg" gegen den großen FC Bayern kicken werden. Beim Abschlusstraining vor dem Traumspiel ist deutlich zu spüren: sie alle sind aufgeregt – auch Leon Holzheid, mit 18 Jahren der jüngste Spieler 

"Ich hoff', ich boller nicht um aufm Platz, aber das kann man im ersten Moment gar nicht fassen, dass da Ribery oder Robben neben mir steht, das muss man einfach vom ersten Moment genießen." Leon Holzheid

Dass Leon mitspielt, hat Trainer Stefan Späth entschieden, er hat die Mannschaft mit zusammengestellt. Es sind die besten Spieler aus der Region, sagt er, einige von ihnen spielen Landesliga. Das erklärte Ziel seiner Mannschaft: Nicht untergehen! Heißt: Nicht zweistellig verlieren und mindestens ein Gegentor schießen. Der Trainer ist zuversichtlich.

"Wir hatten ein Jahr Zeit, die Jungs die haben mitgezogen, freilich wir haben den ein oder anderen Verletzten, was auch sehr weh tut, aber die Jungs sind dabei und wir werden Bayern auf jeden Fall Paroli bieten.“ Stefan Späth, Trainer Fanclub Mannschaft

Ein paar Meter weiter am Schauplatz des Traumspiels. Dort bauen Helfer die letzte Hilfstribüne zusammen. Aus dem eigentlichen Doktor-Stocke-Stadion mit 2.000 Plätzen ist in den letzten zwei Wochen die Traumspiel-Arena entstanden mit Platz für 12.000 Besucher – alle Plätze bereits ausverkauft. 800 Freiwillige packen mit an, damit das Traumspiel reibungslos über die Bühne geht. Jedes Detail muss stimmen, erklärt Norbert Scholz, Präsident des Fanclubs Red Residenz Coburg. Die Rasenhöhe zum Beispiel muss exakt 2,2 Zentimeter betragen, so will es der FC Bayern. Und die Coburger Fans tun alles, was der große Münchner Verein sich wünscht.

Ärger beim Bezirksligist FC Coburg

Nicht jeder in Coburg teilt die Fußballeuphorie, manchen geht sie auf die Nerven, und einige sind sogar sauer. Der Bezirksligist FC Coburg zum Beispiel. Denn der spielt und trainiert eigentlich im Doktor-Stocke Stadion. Weil aber der Rasen dort für den FC Bayern aufwändig aufgepeppelt wurde, darf der FC Coburg seit Juli dort nicht mehr kicken, im eigenen Stadion. Drei Tage vor Saisonbeginn habe man ihn darüber informiert, entgegen allen Absprachen, sagt der Präsident des Fussballclubs Walter Luft.

"Uns ärgert schlicht und ergreifend, dass wir vom Fanclub Residenz nicht gefragt wurden. Wenn es um Fussball geht, dann machen wir die ganze Nachwuchsarbeit, es sind viele Spieler dabei bei diesem Spiel, die von uns ausgebildet wurden oder bei uns spielen aber der Fanclub hat keinen Ton zu uns gesagt. Es hieß immer, des is unsere Sache und das war's." Walter Luft, FC Coburg

Der Fanclub kann die Kritik nicht nachvollziehen: Immerhin erhalte der FC Coburg einen gut gepflegten Platz nach dem Traumspiel.

Zurück zum letzten Probetraining des Fanclubs. Gegen welche Bayernstars sie dann antreten werden, steht noch nicht fest. Der FC Bayern will sich zu seiner Aufstellung nicht äußern. Dabei freuen sich die Coburger Traumspiel-Kicker bereits seit einem Jahr auf die ganz großen Namen, verrät Trainer Stefan Späth.

"Wenn der FC Bayern wie die letzten Jahre nur mit dem B- oder C-Kader gespielt hat finde ich das halt nicht gut, ich mein die Leute kommen von weit weg, zahlen Eintrittsgelder und wollen die Stars sehen." Stefan Späth, Trainer Fanclub-Mannschaft

Sollten die großen Bayernstars wirklich daheim bleiben, dann wäre es immerhin ein kleiner Trost, dass der Erlös des Traumspieles für einen guten Zweck gespendet wird. Die Mannschaft jedenfalls ist zuversichtlich und nach dem Abschlusstraining versprüht Stefan Späth dann doch fast so etwas wie Siegessicherheit.

"1:7! Eins machen wir, da bin ich fest von überzeugt." Stefan Späth, Trainer Fanclub-Mannschaft

Tja, mit dem FC Bayern als Gegner ist Gewinnen eben relativ. Was derzeit zählt in Coburg, ist die Aufregung vor dem Spiel. Dabei sein ist alles.