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Spielszene Saisonvorbereitung FC Bayern - FC Zürich

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Saisonauftakt Frauenfußball: FC Bayern nach Essen - und Chelsea

Heute startet die Frauenfußball-Bundesliga in ihre 28. Saison. Der FC Bayern München spielt zum Auftakt bei der SGS Essen. In der Champions League müssen die Frauen nach Chelsea. Meister VfL Wolfsburg bekommt es mit Hoffenheim und Madrid zu tun.

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Den ersten Höhepunkt vor der neuen Bundesliga-Saison erlebten die Spielerinnen abseits des Platzes. Einen Tag, bevor der Ball wieder rollt, loste der europäische Fußballverband UEFA die erste Runde in der neuen Champions-League-Saison aus. Die FC Bayern-Frauen bekamen die nur vermeintlich leichte Aufgabe FC Chelsea, Meister und Pokalsieger Wolfsburg trifft auf Atlético Madrid.

Nach der verkorksten Europameisterschaft in den Niederlanden will sich der deutsche Frauenfußball in der neuen Saison wieder von seiner besseren Seite präsentieren. Noch immer feiert der Deutsche Fußball-Bund (DFB) die Frauen-Bundesliga als "stärkste Liga in Europa". Ausgeglichen sei sie - und deshalb spannend. Keine andere Liga habe soviele Spielerinnen zur EM in die Niederlande geschickt, betonte DFB-Präsident Reinhard Grindel.

DFB-Chef Grindel mahnt

Gleichwohl war das EM-Aus ein Warnschuss zur rechten Zeit: "Wir dürfen uns auch nicht ausbooten lassen. In England und Spanien wird viel investiert, weil von einer stärkeren Liga auch die Nationalmannschaften profitieren. Wir dürfen nicht stehen bleiben", sagt Grindel. Gleich zwei Serien rissen durch das EM-Debakel: Erstmals seit 1987 verpassten die DFB-Frauen das EM-Halbfinale.

Und zum ersten Mal seit zehn Jahren stand keine deutsche Mannschaft im Finale der Champions League. Den Titel in der vergangenen Saison machten in die beiden französischen Top-Klubs Olympique Lyon und Paris St. Germain unter sich aus. Für den deutschen Meister VfL Wolfsburg und Vize Bayern München war im Viertelfinale Schluss.

Europäische Topklubs bauen Engagement aus

Holen die übrigen europäischen Ligen also tatsächlich auf? Bayern-Kapitänin Melanie Behringer findet, dass "die europäische Spitze immer enger zusammenrückt". Die Topklubs bei den Herren investieren immer mehr auch in ihre Frauenteams. Klubs wie Manchester City, FC Chelsea und FC Barcelona zahlen mittlerweile Transfersummen und Gehälter wie bisher nur die Champions-League-Finalisten Paris und Lyon. Auch Juventus Turin und Real Madrid kündigten an, in Zukunft ihr Engafgement im Frauenfußball ausbauen zu wollen.

Und wie bei den Männern gilt: Wachsen Transfersummen und Gehälter in utopische Bereiche, können die deutschen Topklubs wie Wolfsburg und München nicht mithalten. "Wir müssen die Qualität in der Bundesliga halten, die Spielerinnen dürfen dann nicht abwandern. Ein klein bisschen ist die Tendenz zu sehen", sagt Grindel, der aber auch Lösungen vorantreiben will: "Wer nicht so viel Geld hat, muss schlauer sein als andere, wenn er im Konkurrenzkampf bestehen will."

Bundesliga-Prognose der Bundestrainerin

Bundestrainerin Steffi Jones unterstützt die deutschen Klubs, die sich dem Transferwahn nicht hingeben. "Ich finde es gut, dass die Vereine da nicht so ausarten, dass sie Spielerinnen so viel zahlen, nur damit sie bei ihnen spielen. Die Gehaltsstufen sind angepasst", sagt Jones. Meister Wolfsburg musste kaum Abgänge verkraften und kann auf die nahezu unveränderte Double-Mannschaft der Vorsaison zählen. Deshalb sind der VfL und der FC Bayern für die Bundestrainerin im Meisterrennen der neuen Saison "weit vorne". Klubs wie der SC Freiburg und die SGS Essen "haben aber ganz tolle Nachwuchsarbeit betrieben" und könnten für Überraschungen sorgen.

Der VfL Wolfsburg startet heute gegen 1899 Hoffenheim in die neue Saison, der FC Bayern München von Coach Thomas Wörle ist zum Auftakt zu Gast bei der SGS Essen.