Tobias Schweinsteiger, Felix Neureuther und Moritz Müller (v.l.n.r.)
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"Pizza & Pommes": Killerinstinkt - "es gibt diesen Moment"

Im Podcast "Pizza & Pommes" sind diesmal Tobias Schweinsteiger, Trainer des VfL Osnabrück, und Eishockey-Nationalmannschaftskapitän Moritz Müller zu Gast. Mit Felix Neureuther und Philipp Nagel sprechen sie über den Killerinstinkt im Sport.

Was ist ein "Killerinstinkt" und brauchst du ihn für den absoluten Erfolg? Felix Neureuther kann da Einiges aus seiner aktiven Zeit als Skifahrer berichten, aber auch Tobias Schweinsteiger und Moritz Müller.

Schweinsteiger, der als Trainer gerade mit dem VfL Osnabrück in einem furiosen Saisonfinale in die 2. Fußball-Bundesliga aufgestiegen ist, nimmt das Wort zwar nicht in den Mund. Die zwei entscheidenden Treffer seiner Mannschaft in der Nachspielzeit der Partie gegen Borussia Dortmund II zum 2:1-Sieg wären ohne "Killerinstinkt" aber wohl kaum gefallen.

"Das war krank. Das war wirklich krank, was da für eine Stimmung war. Und wie das Publikum uns nach vorne gepeitscht hat", erinnert sich der Bruder von Bastian Schweinsteiger. "Als dann in der 96. Minute das Tor fiel, sind alle Dämme gebrochen. Da musste man schauen, dass man das Feld von Zuschauern frei kriegt. Das war unfassbar."

Schweinsteiger: Mehr Instinkt als Killerinstinkt

Die eigenen Fans, die den VfL "getragen" hätten, waren dafür ebenso entscheidend wie sein Credo, eine möglichst fitte Mannschaft aufs Feld zu schicken, und seinen Instinkt als Trainer. Denn Schweinsteiger machte nicht das Erwartete: Kurz vor Schluss wechselte er keinen Stürmer ein, um die nötigen Tore doch noch zu erzwingen, sondern "ich wechsle dann einen Spieler ein, weil ich mir denke, er ist dann am coolsten und hat die mentale Voraussetzung dafür, das Ding zu machen".

Jannes Wulff hieß Osnabrücks Joker in dem Spiel. "Dass der das Tor in der 96. macht, kommt nicht von ungefähr. Er ist eine coole Socke, hat nie ein NLZ besucht. Er spielt einfach Fußball, weil er Fußball spielt."

Moritz Müller: Den Ast biegen bis er bricht"

Bei Eishockey-Nationalmannschaftskapitän Moritz Müller klingt das anders. Er sagt sehr direkt: "Es gibt Phasen in jedem Turnier, wo der Gegner bereit ist, besiegt zu werden. Es gibt diesen einen Moment. (…) Ich beschreibe das immer so, ich habe das von einem Trainer geklaut: 'Man muss den Ast biegen bis er bricht!` Und wenn man ihn mal hat, dann muss man auch den Fuß auf dem Nacken halten."

Für seine Mitspieler, die mit ihm bei der WM in Finnland und Lettland die Silbermedaille gewannen, hat er nur lobende Worte übrig: "Jeder war bereit, sein eigenes Ego hinter den Erfolg der Mannschaft zu stellen. Und alles für den Mann neben sich zu tun." Und weiter: "Wenn der Glaube an sich selbst und an die Sache nicht da ist, dann ist es auf einem wackeligen Fundament gebaut. Ohne den Glauben geht es nicht."

Neureuther: "Du hast es oder du hast es nicht"

Das bestätigt dann auch Felix Neureuther. Er habe es "gehasst, wenn ich nach dem ersten Durchgang geführt habe". Und weiter: "Diese Situation ist so übel. Du hast das Gefühl, du brauchst nur noch verwalten. Auch wenn du dir selber sagst, nein, du musst jetzt attackieren, trotzdem macht das was mit deinem Körper. Das kann unfassbar hemmen.

Dass es anders geht, bewiesen Athleten wie Marcel Hirscher oder auch Marco Odermatt: "Entweder du hast es oder du hast es nicht."

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