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Nach Erdogan-Foto: Gündogan bricht sein Schweigen

In Südtirol stand der DFB-Medientag auf dem Programm: Ilkay Gündogan äußerte sich dabei im Interview mit der ARD und dem ZDF zu seinem umstrittenen Treffen mit dem türkischen Präsidenten Erdogan.

Nationalspieler Ilkay Gündogan hat sich von den Reaktionen auf sein Treffen mit dem umstrittenen türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan betroffen gezeigt, kann die Kritik aber nachvollziehen. "Einige Reaktionen haben mich getroffen, vor allem auch die persönlichen Beleidigungen. Ich verstehe, dass man die Aktion nicht gut finden muss", sagte Gündogan und betonte: In den letzten Jahren haben wir viel dazu beigetragen, die Integration in Deutschland zu fördern."

"In den letzten Jahren haben wir immer versucht, ein Vorbild zu sein, respektvoll den Menschen entgegenzutreten und tolerant zu sein."Ilkay Gündogan

 Für Kritik sei er immer offen. "Jeder Mensch hat seine eigene Meinung. Deswegen haben wir auch die Meinungsfreiheit. Dafür stehe ich. Genau dafür fühle ich mich privilegiert, in Deutschland geboren und aufgewachsen zu sein. Aber beleidigen lassen will ich mich auch nicht."

"Keine leichte Erfahrung" 

Für Gündogan sei es eine Erfahrung gewesen, "die nicht leicht war. Wir haben durch unsere türkischen Wurzeln noch einen sehr starken Bezug zur Türkei. Das heißt aber nicht, dass wir jemals behauptet hätten, Herr Steinmeier sei nicht unser Bundespräsident oder Frau Merkel nicht unsere Bundeskanzlerin. Es war nie das Thema, ein politisches Statement zu setzen."

 Der 27-Jährige betonte, wie wichtig ihm die deutschen Werte seien: "Wir stehen zu 100 Prozent zu den Werten, die wir in Deutschland als wichtig empfinden."

 Gündogan und Weltmeister Mesut Özil hatten Erdogan am 13. Mai in London getroffen. Beide hatten dem in der westlichen Welt höchst umstrittenen Staatspräsidenten signierte Trikots ihrer Vereine Manchester City und FC Arsenal überreicht.