Die Beachvolleyballerinnen Marie Schieder (l.) und Melanie Paul
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Die Beachvolleyballerinnen Marie Schieder (l.) und Melanie Paul

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Marie Schieder: Münchner Beachvolleyballerin träumt von Olympia

Einmal bei Olympischen Spielen dabei sein - für die meisten Sportler ein Kindheitstraum: So auch für das Beachvolleyball-Duo Marie Schieder und Melanie Paul. Wie es ist, im Rampenlicht zu stehen, haben beide bei der German Beach Tour erfahren.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport im Radio am .

Das ganze Beachvolleyball-Stadion stand Kopf, als die gebürtige Münchnerin und Nachwuchshoffnung Marie Schieder zusammen mit ihrer Partnerin Melanie Paul den ersten gemeinsamen Sieg auf der German Beach Tour ausgerechnet in ihrer Heimatstadt klarmachte.

Strukturiert trifft auf unkonventionell

Dass das junge Duo, welches erst zu Beginn der Saison zusammengeführt wurde, schon so schnell erste Erfolge feiert, war bei der ersten gemeinsamen Trainingseinheit jedoch noch nicht abzusehen.

"Wir waren beide ein bisschen geschockt, wie anders wir spielen." Melanie Paul

Denn die beiden 22-Jährigen haben in zwei verschiedenen Kulturen Volleyball gelernt. Schieder, geboren und aufgewachsen in München, kennt das deutsche System, den deutschen Volleyball, wo, wie sie selber sagt: "Mehr Wert auf Technik gelegt wird".

Paul hingegen ist trotz deutscher Eltern in Chile aufgewachsen und wanderte nach der Schule fürs Studieren in die USA aus. Sie selber beschreibt sich als "Zockerin". Spielt eher unkonventionellen, schnellen Volleyball.

Und doch bilden beide ein perfektes "Match", nicht nur durch die Kombination der zwei verschiedenen Spiel-Stile. Schieder erklärt im BR24Sport-Interview: "Uns macht als Team stark, dass wir uns zu 100 % vertrauen, aber auch viel und offen über alles reden. Dadurch fällt es einem einfacher, den anderen schnellstmöglich kennenzulernen und auch in schwierigen Momenten gut aufeinander einzugehen."

Erfolgreiche erste Saisonhälfte mit Highlight in München

Und das zeigt sich auch in Ergebnissen: Schon fünf Mal standen beide auf dem Podest in dieser Saison, sowohl international als auch national - und feierten sogar zwei Siege. Einen im französischen Lille in der untersten Kategorie der internationalen Profi-Serie und einen in München vor einer Woche auf der höchsten deutschen Profi-Serie.

Besonders das Turnier in München bedeutete den beiden viel. Für Schieder war es ein "nach Hause Kommen", auch wenn sie auf der Beachvolleyball-Anlage im Münchner Olympiapark noch nicht so viel gespielt hat. "Ich genieße das total und ich kann aus dem Turnier in München super viel Energie schöpfen für die zweite Saisonhälfte."

Aber auch Melli Paul war von der Gänsehaut-Atmosphäre in München überrascht: "Hier in München war die Stimmung noch mal deutlich besser und es macht einfach richtig Bock auf dem Feld zu stehen, wenn so viele Leute mitfiebern und sich freuen."

Team träumt von Olympischen Spielen

Zusammen haben sie ein Ziel fest im Blick: den Traum von der Olympia-Teilnahme. Stand jetzt ist eine Teilnahme für die beiden Volleyballerinnen ein hochgestecktes, aber nicht unerreichbares Ziel. Paul erklärt: "Ich glaube, bei dem Weg dahin ist einem gar nicht so bewusst, wie viel da eigentlich dahinter steckt."

Denn alleine der Qualifikationsprozess hat es in sich. Nur zwei Teams pro Nation und Geschlecht qualifizieren sich. Es gibt verschiedene Wege, sich für Olympia zu qualifizieren: Über die nationale und die internationale Rangliste. Auf der nationalen Rangliste steht das Team Schieder-Paul aktuell auf Rang sieben und hat mit 1.164 Punkten einen großen Abstand auf die Erstplatzierten Svenja Müller und Cinja Tillmann (2.420). Doch es stehen noch große Turniere bevor, auf denen viele Punkte gesammelt werden können.

Die Qualifikation über die internationale Rangliste dürfte noch deutlich schwerer werden. Da schafft es das Duo gerade so in die Top200. Für die Olympischen Spiele in Paris 2024 reichen die internationalen Erfolge daher noch lange nicht aus. Die Marschroute steht aber: "Wir wollen uns nach 2024 auf der World Tour festigen und immer weiter nach oben spielen", so Schieder.

Sie erklärt, dass auf sie und ihre Partnerin in den nächsten Jahren viel Blut, Schweiß und Tränen zukommen werden. Und doch sind beide 100-prozentig bereit, diesen Weg gemeinsam zu gehen.

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