Das deutsche Duo Gebhardt/Medert musste sich nach einer spannenden Aufholjagd nur Ungarn geschlagen geben. Platz drei ging an Polen. Die 23-jährige Hoferin ist seit Jahrzehnten die erste bayerische Sportlerin in der deutschen Kanu-Nationalmannschaft. Vor wenigen Wochen hatten Gebhardt und Medert bereits mit der Bronzemedaille bei der Europameisterschaft auf sich aufmerksam gemacht. Begleitet wird Melanie Gebhardt bei der WM in Racice auch von ihren Eltern, ihrer Schwester und ihrem früheren Trainer Günther Meyer vom Faltbootclub Hof. Dort begann sie als Achtjährige mit dem Paddeln, wechselte dann ans Sportinternat Leipzig. Die Sportsoldatin und angehende Sonderschullehrerin gewann 2016 Gold bei der U23-Weltmeisterschaft im Vierer.
WM-Gold für Brendel und Liebscher
Zuvor hatte der dreimalige Olympiasieger Sebastian Brendel Gold auf seiner Paradestrecke über 1.000 Meter geholt. Der 29-jährige Potsdamer Canadier-Spezialist setzte sich gegen den Tschechen Martin Fuksa und den Brasilianer Isaquias Queiroz dos Santos durch. Die erste WM-Medaille für die Flotte des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) hatte überraschend der Dresdner Tom Liebscher erobert. Im Kajak-Einer über 1.000 Meter besiegte er im Schlussspurt den Portugiesen Fernando Pimenta und den Tschechen Josef Dostal.
Silber für Dietze/Weber
Die Olympia-Zweiten Tina Dietze und Franziska Weber konnten Silber gewinnen. Im Finale im Kajak-Zweier über 500 Meter mussten die Europameisterinnen nur den starken Neuseeländerinnen Lisa Carrington/Caitlin Ryan den Vortritt lassen. Auf Rang drei kamen die Polinnen Paulina Paszek/Justyna Iskrzycka. Die Rio-Olympiasieger im Vierer, Max Hoff und Marcus Groß, verpassten im Kajak-Zweier über 1.000 Meter die Medaille deutlich. Das Duo musste sich mit Platz fünf zufrieden geben. Im nicht-olympischen Zweier-Kajak über 1.000 Meter holten Tabea Medert/Melanie Gebhart mit Silber hinter den siegreichen Ungarinnen Erika Medveczky/Ramona Farkasdi die vierte deutsche Medaille.