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WM 2018 - Ankunft Nationalmannschaft

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Grindel erhöht in der Erdogan-Affäre Druck auf Özil

Der Deutsche Fußball-Bund hat den Druck auf Mesut Özil erhöht. DFB-Präsident Reinhard Grindel hat den Nationalspieler aufgefordert, sein Schweigen zum umstrittenen Fototermin mit dem türkischen Präsidenten zu brechen.

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Der Deutsche Fußball-Bund hat den Druck auf Mesut Özil erhöht. Der Verband erwartet vom 29-jährigen England-Legionär eine klare Aussage.

"Es stimmt, dass sich Mesut bisher nicht geäußert hat. Das hat viele Fans enttäuscht, weil sie Fragen haben und eine Antwort erwarten", sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel in einem am Sonntag vorab veröffentlichten kicker-Interview. "Diese Antwort erwarten sie zu Recht. Deshalb ist für mich völlig klar, dass sich Mesut, wenn er aus dem Urlaub zurückkehrt, auch in seinem eigenen Interesse öffentlich äußern sollte."

Der Verband erwarte vom Nationalspieler des FC Arsenal eine klare Aussage, nachdem sein Treffen zusammen mit Teamkollege Ilkay Gündogan in London mit Türkeis Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan eine starke Belastung in der WM-Vorbereitung dargestellt hatte. "Wir möchten auch abwarten, in welcher Form sich Mesut einlässt. Es gehört zur Fairness, einem verdienten Nationalspieler, der einen Fehler gemacht hat, diese Chance zu geben," so Grindel.

Özils Zukunft im DFB-Team hängt von Löw ab

Für Grindel hängt die Zukunft Özils in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft auch von einer Bewertung durch den Bundestrainer ab. "Daneben müssen wir die sportliche Analyse abwarten und schauen, ob Joachim Löw weiter mit ihm plant."

Özil hatte seit dem Erscheinen der umstrittenen Aufnahmen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan Mitte Mai, im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Ilkay Gündogan, keine öffentliche Stellungnahme abgegeben und war dafür öffentlich mehrfach hart kritisiert worden. Nach den umstrittenen Aussagen von DFB-Direktor Oliver Bierhoff zu Özil forderte Grindel jetzt ein "kluges Krisenmanagement". Man müsse "kühlen Kopf bewahren und nicht jedem Druck nachgeben".

Keine Kritik an Bierhoff

Für eine Kritik an Bierhoff sieht der DFB-Chef allerdings keinen Grund. Der 50-Jährige soll das WM-Debakel in den kommenden Wochen mit Löw aufarbeiten. " Oliver Bierhoff hat sehr deutlich gemacht, dass er sich hier missverstanden fühlt. Und dass es in keiner Weise seine Absicht war, einen Spieler öffentlich für das Scheitern bei der WM verantwortlich zu machen", so Grindel.