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Ramazan Yildirim, Janos Radoki

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Greuther Fürth: Sorgte Spieleraufstand für Radoki-Entlassung?

Vier Spiele, vier Niederlagen. Doch nicht alleine die sportliche Schieflage soll zur Entlassung von Janos Radoki geführt haben. Vielmehr hat wohl das Vertrauen einiger Spieler zum Trainer nicht mehr gepasst.

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Nach Informationen der "Nürnberger Nachrichten" soll nicht nur die sportliche Talfahrt Radoki den Job gekostet haben. In Fürth standen wohl die Führungsspieler nicht mehr hinter Trainer Radoki. Der Ungar soll einen Teil der Mannschaft verloren haben - und das Team schon längere Zeit in zwei Lager geteilt gewesen sein. Die einen waren Radoki dankbar für den Sprung in den Profi-Fußball, die anderen hatten die harten Trainingseinheiten unter dem Schleifer satt. Profifußball-Direktor Ramazan Yildirim wollte es jedenfalls nicht bestätigen. "Natürlich ist es immer eine Konsequenz aus den Ergebnissen und den Auftritten der Mannschaft. Aber es ist die Summe des Ganzen. Viele Kleinigkeiten, viele Signale," so Yildirim.

Was war passiert?

Nach dem 0:1 gegen Ingolstadt, der vierten Niederlage im vierten Saisonspiel – sagte der vor der Saison abgesetzte Spielführer Marco Caligiuri: "Wir haben eine Sprache gesprochen. Aber wir sind nicht gut aus der Halbzeit gekommen." Er erinnerte sich an das Saisonende 2014/15: "Vor ein paar Jahren hatten wir das schon mal. Die Leute, die da waren, wissen, wie das ging, aber auch, wie schwer das ist, da wieder rauszukommen." Caligiuri riet seinen Kollegen: "Man fährt am besten, wenn man weniger spricht und etwas tut, im Training und auf dem Fußballplatz."

Führungsspieler sollen Trainingseinheit verweigert haben

Aber genau daran hakte es kurze Zeit später schon. Beim obligatorischen Auslaufen am Samstag war die Mannschaft nur kurz über den Platz getrabt, verschwand dann aber schnell wieder in der Kabine. In der Folge sollen sich diverse Führungsspieler geweigert haben, eine Trainingseinheit zu absolvieren. Direktor Profifußball Ramazan Yildirim sagte nur: "Die Mannschaft sollte regenerieren, sie hat regeneriert."

"Die Spieler dürfen keinen Aufstand machen, das darf kein Hauptgrund sein, wir sind im Leistungssport.“Ramazan Yildirim

Dass viel mehr dahinter steckte, wollte Yildirim nicht hören. "Natürlich sind es Signale, die wir empfangen." Mit einem schnellen Schlussstrich hatte aber selbst Radoki nicht gerechnet, den die Nachricht hart traf. Der Ex-Profi habe die Entscheidung "emotional aufgefasst", berichtet Yildrim. "Es war schwierig." Schwierig ist auch die Situation beim Kleeblatt, nach vier Spielen stehen noch immer null Punkte auf der Habenseite. Auch das Torverhältnis von 2:7 macht nicht unbedingt Hoffnung. Jetzt fahnden die Verantwortlichen nach einem neuen starken Mann an der Seitenlinie.