Im Relegationsspiel in Portugal holte der 27 Jahre alte Warsteiner durch ein 6:0, 6:7 (3:7), 3:6, 7:6 (8:6), 6:4 gegen Joao Sousa den entscheidenden Punkt zur 3:1-Führung. Damit darf die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes unter ihrem neuen Chefberater Boris Becker auch in der kommenden Saison in der Weltgruppe der besten 16 Nationen mitmischen. Der Gegner für die Erstrunden-Partie im Februar 2018 wird am Mittwoch ausgelost. "Ein Abstieg wäre fatal gewesen", sagte Bundestrainer Michael Kohlmann. Nach 3:13 nervenaufreibenden Stunden im Clube de Ténis do Jamor in Oeiras am Rande Lissabons verwandelte Struff seinen zweiten Matchball. 6:0, 3:0 führte der Weltranglisten-54. gegen den drei Plätze tiefer notierten Sousa und schien auf einem entspannten Weg zur 3:1-Führung. Doch nach einem unerklärlichen Einbruch musste er im Tiebreak des vierten Satzes sogar einen Matchball Sousas abwehren.
Struff mit fast fehlerfreien Spiel
Nach seiner enttäuschenden Vorstellung im Einzel am Freitag, das er gegen Pedro Sousa verloren hatte, und seiner auch im Doppel anfangs schwachen Leistung verblüffte Struff mit einem nahezu fehlerfreien Spiel und schien Sousa zu zermürben. In nur 20 Minuten sicherte sich der Sauerländer den ersten Satz, nach einer halben Stunde gelang Sousa der erste Punkt zum 3:1. Becker kam gerade vom Nebenplatz wieder, wo sich die anderen deutschen Profis Stebe, Pütz und Yannick Hanfmann einspielten. Aus der Box verfolgte er dann den unerklärlichen Einbruch Struffs, der den Tiebreak verlor und anschließend erst einmal mit Kohlmann in der Kabine verschwand. Im vierten Durchgang vergab er beim Stand von 5:4 zunächst einen Satzball, wehrte im Tiebreak einen Matchball ab und zog sich nach dem gewonnenen Satz erneut in die Kabine zurück. Im Entscheidungsdurchgang ging das Zittern weiter. Struff führte 2:0, Sousa kam wieder auf 2:2 heran. Zum 5:4 gelang dem 1,96 Meter großen Deutschen erneut ein Break, das er bei eigenem Aufschlag veredelte.