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#HomoDigitalis: Wie die Digitalisierung die Arbeit verändert

#HomoDigitalis: Wie die Digitalisierung die Arbeit verändert

Auf dem Arbeitsmarkt sorgt Technologie nicht nur für Erleichterung, Maschinen machen dem Menschen auch Konkurrenz. Immer öfter übernehmen Computer Kopfarbeit - von Anwälten, Journalisten oder auch Programmierern.

Über dieses Thema berichtet: Hintergrund am .

Technik macht das Leben leichter. Das gilt im Haushalt oder im Verkehr und natürlich auch bei der Arbeit. So haben Maschinen und Roboter schwere körperliche Tätigkeiten übernommen, die Generationen von Arbeitern ihre Rückengesundheit gekostet haben. Und immer öfter leisten Maschinen heute auch schon geistige Arbeit. Die Folge sind aber nicht nur Erleichterungen - sondern auch dramatische Umwälzungen auf dem Arbeitsmarkt.

Computer schreiben journalistische Texte

"Arbeit wird sich in den nächsten 10 bis 20 Jahren dramatisch verändern. Wir werden sehr schnell merken, dass durch den Einsatz von Robotern und die Automatisierung weltweit viele Arbeitsplätze vernichtet werden", sagte der britische Zukunftsforscher Ian Pearson dem Bayerischen Rundfunk. Die Digitalisierung, insbesondere selbst lernende Software und künstliche Intelligenz (KI), beschleunigen diese Entwicklung - und dehnen sie weit über schon länger betroffene Wirtschaftsbereiche wie die industrielle Produktion hinaus aus.

So werden etwa in der Sportberichterstattung bereits Computerprogramme eingesetzt, die aus Daten wie Spielständen und Mannschaftsaufstellungen vollautomatisch Texte erzeugen; auch mit Börsen- oder Wetterdaten funktioniert dieser Roboterjournalismus.

Software verfasst automatisch Anwaltsschreiben

Einfache Arbeiten eines Rechtsanwalts kann ebenfalls bereits der Computer übernehmen: Im vergangenen Jahr sorgte etwa der Chatbot DoNotPay für Furore. Der Online-Dienst, entwickelt von einem Stanford-Studenten, verfasst für Autofahrer automatisch Widerspruchsschreiben gegen Strafzettel, auf Basis einiger weniger Angaben zum begangenen Delikt. Und: Die DoNotPay-Software lernt, welche Widerspruchs-Schreiben am häufigsten erfolgreich waren. Die jeweilige Taktik wendet sie dann in Zukunft bevorzugt an. Wird also auch mancher akademische Beruf bald von Computern ausgeübt, schon schneller als wir denken?

Computer programmieren eigenständig Software

Wirtschaftspsychologe Bertolt Meyer hofft auf den Faktor Mensch, der an der Entwicklung neuer Technologien stets beteiligt ist: "Wir haben Möglichkeiten, diese Zukunft zu gestalten. Wir können als Gesellschaft daran mitwirken, wie sich Technik auf uns auswirkt." Zumindest ist das heute noch so. Zum Beispiel bei Google experimentiert man bereits mit künstlicher Intelligenz, die eigenständig andere KI-Software programmiert; In einem Test programmierte der Computer ein intelligentes Computerprogramm, das eigenständig Spracherkennungs-Software vergleicht - und erzielte dabei bessere Ergebnisse als menschliche Programmierer, die vor die selbe Aufgabe gestellt waren. Vor diesem Hintergrund ist zumindest Denkbar, dass Maschinen demnächst andere Technik entwerfen - ohne das Zutun eines menschlichen Designers.