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Oscar Gewinner: Richard R Hoover, Paul Lambert, Gerd Nefzer and John Nelson with their Best Visual Effects Oscar for Blade Runner

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Zwei Oscars gehen nach Deutschland

Zwei Oscars gehen nach Deutschland

Die 90. Oscar-Verleihung in Los Angeles läuft noch, doch schon jetzt wurden zwei Oscars nach Deutschland vergeben, einer davon an den Schwaben Gerd Nefzer.

Für die besten Visuellen Effekte in "Blade Runner 2049" wurde neben seinen US-Kollegen Richard R. Hoover, John Nelson und Paul Lambert auch der deutsche Gerd Nefzer ausgezeichnet. Der Schwabe hatte mit seiner Spezialeffekte-Firma aus Potsdam unter anderem das Wetter in dem Actionfilm mit Harrison Ford und Ryan Gosling hergestellt. Ein zweiter Oscar ging in der Kategorie bester nicht-englischsprachiger Film an die chilenisch/ deutsch/amerikanische Koproduktion "Eine fantastische Frau". In dem Film geht es um eine transsexuelle Frau die nach dem Tod ihres Geliebten um Anerkennung in der Gesellschaft kämpft.

Glücklicher Gewinner

Der 52-jährige Nefzer zeigte sich überglücklich:

"Dankeschön, Germany! Thank you - great", sagte er in seiner Dankesrede mit der goldenen Statue in der Hand. Und kurz darauf hinter der Bühne: "Das fühlt sich großartig an, fantastisch! Es ist ein super Moment in meinem Leben, ich hätte nie gedacht, dass ich es als deutscher Special Effects Supervisor mal zu den Oscars schaffe. Es ist unglaublich, ich kann es immer noch nicht fassen."

Weitere Oscar-Hoffnungen enttäuscht

Weitere deutsche Oscar-Hoffnungen wurden enttäuscht: So gingen die Regisseurin Katja Benrath und ihr Produzent Tobias Rosen leer aus. Sie waren mit dem Film "Watu Wote/All Of Us" in der Kategorie Live-Action-Kurzfilm nominiert. Dort gewann "The Silent Child" von Chris Overton.

Der in Kenia gedrehte Film "Watu Wote/All Of Us" beruht auf einer wahren Geschichte: Bei einem Angriff der radikal-islamischen Terrormiliz Al-Shabaab im Jahr 2015 auf einen Bus an der Grenze zwischen Kenia und Somalia hatten sich Muslime schützend vor Christen gestellt. Benrath und Rosen sind beide Absolventen der Hamburg-Media-School.

Zuvor hatten auch schon Jakob Schuh und Jan Lachauer das Nachsehen. Die beiden in Berlin lebenden Regisseure hatten in der Sparte Animierter Kurzfilm Chancen mit "Revolting Rhymes" ("Es war einmal...nach Roald Dahl"). In dem Animationswerk treffen Märchenfiguren wie Schneewittchen, Rotkäppchen und der böse Welt aufeinander. Stattdessen gewann "Dear Basketball" des US-Amerikaners Glen Keane.

Weitere Oscars:

Frances McDormand als beste Schauspielerin für ihre Rolle als zornige Mutter eines vergewaltigten und ermordeten Mädchens in der bitterbösen Kleinstadtsatire "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri"

Gary Oldman als bester Schauspieler für seine Rolle als Churchill

Guillermo del Toro als bester Regisseur für "Shape of Water"

Jordan Peele für das beste Original-Drehbuch für den Film "Get Out"

Bester Film: "The Shape of Water" - Das Flüstern des Wassers