Eine echte Multi-Begabung: Wenige im Filmgeschäft waren so vielseitig wie Uwe Brandner, der 1941 im böhmischen Reichenberg (heute Liberec) geboren wurde. Offenbar war ihm das buchstäblich in die Wiege gelegt, denn schon als junger Mann beeindruckte er mit seinem abwechslungsreichen Können. So arbeitete er zunächst als Journalist und Jazzmusiker, studierte anschließend in München Germanistik, Theaterwisssenschaften und Philosophie und verließ die Universität ohne Abschluss. Der unruhige Tausendsassa drehte mit Werner Herzog 1962 „Herakles“ und 1964 „Spiel im Sand“, zwei Kurzfilme. Es folgten weitere Projekte, 1971 der erste Spielfilm „Ich liebe Dich, ich töte Dich“ mit Rolf Becker in der Hauptrolle.
"Hemingway" Schauspieler
Fortan war Brandner als Produzent, Drehbuchautor, Regisseur und Komponist gefragt, vor allem im Fernsehen. 1977 schrieb er das Drehbuch für den Spielfilm „Halbe-Halbe“ mit Hans Peter Hallwachs, Bernd Tauber und Ivan Desny und führte gleichzeitig Regie. 1988 war er als Darsteller in dem internationalen Fernseh-Vierteiler „Hemingway“ von Bernhard Sinkel zu sehen.
Roman-Autor
Ab 1968 war er auch mit Romanen am Start, u.a. „Innerungen“, „Drei Uhr Angst“ und „Mutanten-Milieu“. In Hof begründete er gemeinsam mit Kollegen die dortigen Filmtage, 1971 schuf er mit prominenten Regisseuren wie Hark Bohm, Wim Wenders, Volker Vogeler und Hans W. Geissendörfer den Filmverleih „Filmverlag der Autoren“. 1991 wurde er mit dem Hofer Filmpreis anlässlich der 25. Hofer Filmtage ausgezeichnet. Brandner wurde 77 Jahre alt.