Kaum jemand kennt den saudischen Prinzen Bader bin Abdullah bin Mohammed bin Farhan al-Saud, der aus einem Nebenzweig der königlichen Familie stammen soll. Nach einem Bericht der "New York Times" hat der Freund des Kronprinzen das mit 450 Millionen US-Dollar teuerste Gemälde der Welt, Leonardo Da Vincis "Salvator Mundi" bei einer Auktion des New Yorker Auktionshauses Christie´s erstanden. Es soll nach einer Twitter-Meldung der Louvre-Zweigstelle in Abu Dhabi demnächst dort zu sehen sein. Das Haus war erst im November eröffnet worden. Die französische Wochenzeitung "Le Journal du Dimanche" berichtete hingegen, hinter dem Kauf stünden zwei Investmentgesellschaften.Das Kunstwerk, das um 1500 entstand, ist etwa 66 Zentimeter hoch, 46 Zentimeter breit und zeigt ein Porträt Jesu Christi. Seine rechte Hand ist wie zum Segen erhoben, in der linken Hand hält er eine gläserne Kugel.
"Blauer Koran" und van Gogh
Lange galt die Herkunft als umstritten, Experten sprachen von einer Fälschung oder wollten lediglich eine Arbeit aus der Werkstatt von Leonardo da Vinci erkennen. Inzwischen zählt das Bild laut Christie's zu den weniger als 20 Gemälden, die eindeutig Da Vinci zugeschrieben werden. Ende des 18. Jahrhunderts galt es als verschwunden, um 1900 wurde es wiederentdeckt. Laut einem im Jahr 2007 unterschriebenen Vertrag will Paris dem Louvre Abu Dhabi über dreißig Jahre für eine Milliarde Euro seine Expertise zur Verfügung stellen. Frankreich leiht dem Museum Gemälde und organisiert Ausstellungen. Insgesamt sollen 600 Werke ausgestellt werden, die Hälfte davon Leihgaben aus französischen Museen. Darunter sind auch Werke von Leonardo da Vinci und Vincent van Gogh. Ein Saal des Louvre Abu Dhabi beschäftigt sich mit dem Thema Religion. Darin werden etwa ein Blatt des "Blauen Koran", einem Meisterwerk islamischer Kalligraphie, eine gotische Bibel, ein jüdischer Pentateuch sowie buddhistische und taoistische Texte ausgestellt.