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Andreas Beck

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Neue Theater-Intendanten für München: Entscheidung absehbar

Am Bayerischen Staatsschauspiel und an der Staatsoper in München werden neue Intendanten gesucht: Es sieht danach aus, dass das Kunstministerium bald entscheidet. Im Gespräch sind Andreas Beck aus Basel und Serge Dorny aus Lyon. Von Peter Jungblut

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Kultur am .

Unterschriftsreif sind die Verträge noch nicht, aber die Entscheidungen scheinen gefallen zu sein: Demnach Andreas Beck, der 52-jährige Intendant des Theaters Basel 2019 nach München wechseln und das Bayerische Staatsschauspiel leiten. Kunstminister Ludwig Spaenle sagte auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur dpa: "Ich kann Ihnen den Namen Andreas Beck noch nicht endgültig bestätigen, weil das Verfahren noch nicht endgültig abgeschlossen ist. Aber wir sind weit vorangeschritten." Auch die "Süddeutsche Zeitung" berichtete darüber. Das Staatsschauspiel spielt im Münchener Residenztheater, dem Marstall und dem Cuvilliés-Theater.

Martin Kušej geht 2019

Seit 2011 leitet der Österreicher Martin Kušej die Bühne, sein Vertrag läuft eigentlich noch bis 2021. Zehn Jahre Intendanz gelten als der Normalfall. Doch er hat inzwischen am Wiener Burgtheater unterschrieben, wo er im Sommer 2019 anfangen soll. Dort war Kušej schon mehrfach im Gespräch gewesen. In München hatte es immer wieder Diskussionen um seinen Führungsstil gegeben. Schauspieler hatten ihm autoritäres Gehabe und Überforderung vorgeworfen. Er selbst hatte nie verheimlicht, gern wieder in Wien zu arbeiten.

Andreas Beck

Wechsel vergleichsweise früh

Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" war auch Andreas Beck für dass Burgtheater im Gespräch. Das Ensemble soll sich demnach sogar mehrheitlich für den 1965 in Mülheim an der Ruhr Geborenen ausgesprochen haben, an dem er seit 2002 als Dramaturg tätig war. 2007 übernahm Beck die künstlerische Leitung des Wiener Schauspielhauses und war dort außergewöhnlich erfolgreich - eine besondere Leistung in Konkurrenz zum großen, gut ausgestatteten Burgtheater. Erst seit 2015 arbeitet Beck als Intendant in Basel, so dass ein abermaliger Wechsel schon 2019 für ihn vergleichsweise früh käme.

Bachler zieht die Fäden

So oder so dürfte Nikolaus Bachler, der frühere Burgtheater-Intendant und Chef der Bayerischen Staatsoper, an der Berufung von Beck besonderes Interesse haben. Bachler gilt neben dem früheren Ministerialdirigenten und jetzigen "freien Berater" Toni Schmid als einflussreicher Ideengeber von Ludwig Spaenle in Personalangelegenheiten. An der Bayerischen Staatsoper sollen Serge Dorny aus Lyon und der Dirigent Vladimir Jurowski aus Berlin das jetzige Spitzenduo Bachler und Kirill Petrenko 2021 ablösen. Aber auch diese Verträge sind noch unterschrieben.