Die Kinos haben eine neue Bedrohung: das Corona-Virus.
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Die Kinos haben eine neue Bedrohung: das Corona-Virus.

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Die Corona-Krise erreicht das Kino

In Zeiten von Covid-19 sollen größere Menschenansammlungen gemieden werden. So auch in Kinos. Mit Folgen: In China liegt die Kinobranche derzeit brach. Wie groß sind die Sorgen vor dem Coronavirus bei uns? kinokino befragt Betreiber und Besucher.

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Im April hätte James Bond seinen nächsten Einsatz im Dienste Ihrer Majestät haben sollen. Aber nun wird auch der berühmteste Geheimagent der Welt ausgebremst. Der für Anfang April geplante Start von "Keine Zeit zu sterben" wurde verschoben – auf den November. Offenbar geht auch 007 vor dem Corona-Virus in die Knie.

Diese Entscheidung lässt verdutzte bis verärgerte Fans und Kinobetreiber zurück. Zu ihnen zählt Mathias Helwig, dem drei Kinos im bayerischen Oberland gehören: "Das ist wie eine Vollbremsung mit 120", sagt er. "Andere Verleiher haben für den Start von Bond ihre großen Titel zurückgehalten – nun bricht dieser große Film weg. Eigentlich landen wir also diese Woche im Nirvana."

Die Filmindustrie befürchtet ein milliardenschwerdes Minus

Samstagabend, 20 Uhr. Helwigs "Breitwand Kino" in Gauting ist bis auf wenige Plätze besetzt, Corona zum Trotz. Die Leute lassen sich von der Hysterie wegen des Virus nicht anstecken. Der Branche aber stockt der Atem. Chinas Filmmarkt liegt am Boden, in Italien sind alle Kinos geschlossen. Die Filmindustrie befürchtet weltweit ein Minus von fünf Milliarden Dollar. Der nächste "Mission Impossible" sollte in Venedig gedreht werden. Aufgrund des Coronavirus' wurden die Dreharbeiten dort erstmal verschoben.

Schlimm, so die Kinobetreiber, wird es sicher. Der Supergau würde eintreten, wenn die Studios auf reines Streaming ihrer großen Filme umstiegen angesichts der Virus-Krise. Anne Harder vom Kino "Neues Maxim" gibt zu: "Wir sind tatsächlich relativ besorgt. Ich habe nicht das Gefühl, dass es einen Krisenstab Kino gibt wegen Corona. Wir haben ein schweres Jahr vor uns."

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