Die Frau im Nebel
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Die Frau im Nebel

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"Aus meiner Haut", "Die Frau im Nebel": Die Neustarts der Woche

Edgar Selge lädt Mala Emde in "Aus meiner Haut" auf eine Insel zum "Körpertausch" ein, und Südkoreas Regie-Ass Park Chan-wook präsentiert mit "Die Frau im Nebel" einen ausgeklügelten Thriller: die Kino-Neustarts vom 2. Februar.

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Hoffen via Körpertausch ihrer Beziehung auf die Sprünge zu helfen: Leyla (Mala Emde) und Tristan (Jonas Dassler) in "Aus meiner Haut".

"Aus meiner Haut" - Körpertausch im Paradies

Mit "Aus meiner Haut" präsentiert Regisseur Alex Schaad Science Fiction aus Deutschland, allerdings ohne Laserkanonen und Raumschiffe. Ort der Handlung ist eine abgelegene Insel, wo es möglich ist, den Körper mit Hilfe von Seelenwanderung zu tauschen. Leyla und Tristan, ein schon länger unglückliches Paar, wollen sich dieser seltsamen Prozedur unterziehen. Mit Erfolg. Doch nun werden ihre Beziehung und die der anderen Inselbesucher auf ganz neue Proben gestellt.

Fünf Jahre lang kämpften die Brüder Alex und Dimitrij Schaad um ihr romantisches Science-Fiction-Drama "Aus Meiner Haut". Das Ergebnis ist ein reduziertes, ganz auf die Schauspieler zugeschnittenes Erlebnis. Mal verstörend, mal zärtlich. Ein gelungenes Spiel mit den Gendergrenzen, nie langweilig, thematisch im Trend. Und das Schauspiel-Ensemble macht seine Sache blendend.

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Noch haben "Bulldog" Bruno und seine Mutter Toni nur sich. Doch dann kommt eine Frau dazwischen ... in "Bulldog" (Filmszene).

"Bulldog" - Eine Mutter-Sohn-Beziehung im Stresstest

Toni und Bruno haben als Mutter und Sohn ein inniges Verhältnis. Beide jobben in einer Ferienanlage, sind sich selbst genug. Bis Hannah auftaucht und die Gefühle sowie das Verhältnis zwischen beiden komplett durcheinander wirbelt. Bruno, der junge "Bulldog", erträgt es nicht, dass er nicht mehr im Mittelpunkt steht, die Liebe seiner Mutter auf einmal mit einer anderen Frau teilen muss. Es kommt zur Zerreißprobe.

"Bulldog" bietet unkonventionelle Charaktere und einen "queeren" Kern: ein ungeschliffenes, raues, engagiertes Spielfilm-Debüt aus Deutschland mit viel Atmosphäre.

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Polizist Hae-joon (Park Hae-il) auf Mördersuche in "Die Frau im Nebel" von Park Chan-wook.

"Die Frau im Nebel" - Ein kluger Thriller von Südkoreas Regie-Ass Park Chan-wook

Ein passionierter Hobbykletterer ist am Felsen abgestürzt. Oder wurde er gar gestoßen? War es Mord? Polizist Hae-joon (Park Hae-il) hat seine Zweifel. Seine Ermittlungen führen ihren bald zur Frau des Opfers. Ist die aus China nach Korea geflohene Seo-rae (Tang Wei) eine gewiefte Mörderin? Doch dann begeht Hae-joon einen entscheidenden Fehler - er verliebt sich in Seo-rae.

"Die Frau im Nebel" ist ein romantischer Thriller von Park Chan-wook ("Oldboy"), der an Hitchcocks "Vertigo" erinnert. Ein Kommissar verliebt sich in die Frau eines Mordopfers, obwohl sie verdächtig ist. Auch in seinem 13. Langfilm setzt der südkoreanische Regisseur auf einen Rausch aus Farben und Bildern. Die Visionen und die Obsession des Ermittlers entwickeln für den Zuschauer einen unglaublichen Sog. Sein jüngster Thriller ist weniger gewaltvoll als frühere Werke, es dominiert ein leiser Tonfall – und auch der macht diesen Film spannend und sehenswert.

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Im Schwarzwald kommt die Vergangenheit mit Wucht zurück: Bibiana Beglau in ""Wann kommst Du meine Wunden küssen?" von Hanna Doose.

"Wann kommst Du meine Wunden küssen?" - Aufwühlendes Wiedersehen im Schwarzwald

Im Drama "Wann kommst Du meine Wunden küssen" gibt es ein Wiedersehen auf einem Hof im Schwarzwald, auf dem Aussteiger aus der Berliner Künstlerszene leben. Als Maria (Bibiana Beglau) nach Jahren der Funkstille hier ankommt, herrscht dicke Luft. Ihr Ex-Freund ist mit ihrer früheren besten Freundin Laura zusammen. Und es eskaliert, als Maria ihre Hälfte am geerbten Hof verkaufen will. Alte Konflikte brechen auf, nötige und weitreichende Entscheidungen stehen an. Und die drei müssen sich ihrer gemeinsamen Vergangenheit und so ganz anderen Gegenwart stellen.

Hauptdarstellerin Bibiana Beglau:

"Da geht es um Frauen, die eine sehr, sehr enge Freundschaft hatten, die als Kinder zusammen aufgewachsen sind. Sich dann in ihrem Leben verloren haben. Also was rettet man aus der Jugend, aus dem Wahnsinn, wenn man anfängt zu arbeiten, was rettet man in ein erwachsen gewordenes Künstlerleben. Und gibt’s das überhaupt?.“

Hanna Dooses Film "Wann kommst du meine Wunden küssen" ist ein schmerzhafter Selbstfindungstrip. Prominent besetzt, viel improvisiert, ein bisschen verkopft. Aber mit umso mehr Leidenschaft gespielt.

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Benoît Magimel (l.) als Inspektor De Roller versucht die Bevölkerung von Tahiti "unter Kontrolle" zu behalten in "Pacifiction" von Albert Serra.

"Pacifiction" - Die stille Ruhe vor dem Sturm in Tahiti

Der Schauplatz ist Polynesien, die Insel Tahiti: Hier arbeitet ein französischer Regierungsvertreter Inspektor De Roller (Benoît Magimel). Ein rauer Zeitgenosse, der sich selbst am nächsten ist und die Bevölkerung "unter Kontrolle halten soll". Jederzeit könnte es auf der Insel zu wütenden Ausschreitungen kommen. Und die Stimmung droht tatsächlich zu kippen, als ein Gerücht die Runde macht: Angeblich wurde ein U-Boot gesichtet, dessen geisterhafte Erscheinung eine Wiederaufnahme der französischen Atomtests ankündigen könnte.

Der spanische Videokünstler und Regisseur Albert Serra liefert mit seinem jüngsten Film "Pacifiction" strahlend bunte Bilder. So, als hätten die Atomversuche von einst den Südpazifik in ein anderes Licht getaucht. "Pacifiction" fesselt visuell. Dramaturgisch ist sein Film sperrig. Aber nicht zuletzt aufgrund des brisanten Themas und der starken Leistung von Benoît Magimel brennt sich die BR-Koproduktion ins Gedächtnis.

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