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Larven der Malaria-Fliege

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Welt-Malaria-Tag: Der Kampf gegen die Krankheit stockt

Nach jahrelangen Erfolgen im Kampf gegen die Malaria sieht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am heutigen Welt-Malaria Tag keinen Grund zum Feiern. Zwar steht inzwischen eine Impfung gegen Malaria zur Verfügung, doch es gibt auch Rückschläge.

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In diesem Jahr wird in drei Ländern Afrikas erstmals eine Impfung gegen Malaria eingesetzt, wie der Leiter des WHO-Malaria-Programms Pedro Alonso in Genf sagte. Kampagnen gebe es in Kenia, Ghana und Malawi. Aber schnelle Erfolge seien bei diesem ersten Einsatz nicht zu erwarten. Und weltweit fehlte das Geld, um die Zahl der Fälle weiter zu drücken: "Wir sind sehr besorgt."

Hauptproblem sei nicht einmal die Resistenz der Parasiten gegen Malaria-Mittel, betonte Alonso, vielmehr fehle Geld.

"Wir brauchen mehr Mittel von den Geberländern und den betroffenen Ländern und wir brauchen bessere Werkzeuge, um Malaria nachzuweisen und zu behandeln." Pedro Alonso, WHO-Malaria-Programm

Die Dollars fehlen

In vielen afrikanischen Ländern gebe es nicht genügend Moskitonetze, und nicht alle Infizierten könnten behandelt werden. Dort erhielten 70 Prozent der Schwangeren nicht die empfohlenen Medikamente, um eine Ansteckung ihrer ungeborenen Kinder zu vermeiden. Die WHO gab 2015 das Ziel aus, 5,5 Milliarden Dollar im Jahr im Kampf gegen Malaria einzusetzen. Es komme aber nur gut die Hälfte zusammen, so Alonso.

Zahl der Erkrankungen steigt

In mehreren Ländern seien Rückschritte zu verzeichnen, vor allem südlich der Sahara, wo 90 Prozent der Fälle vorkämen. Darunter sind Nigeria, der Kongo, Uganda, Tansania und Mosambik. Auch in Venezuela gebe es einen massiven Anstieg der Fälle, weil der Kampf gegen Malaria dort nachgelassen habe. 

Weltweit stieg die Zahl der Erkrankungen 2016 an, wie aus dem neuesten Malaria-Report hervorgeht. In 91 Ländern nahm sie gegenüber dem Vorjahr um fünf auf 216 Millionen zu, die Zahl der Todesfälle blieb mit 445.000 in etwa gleich. Für 2017 liegen noch keine endgültigen Zahlen vor.

Gefährliche Stechmücke

Die Malaria wird von Stechmücken (Anopheles) vor allem in den Tropen und Subtropen übertragen. Sie verursacht Fieber, Anämie und oft neurologische Probleme. Unbehandelt kann sie tödlich verlaufen.

Bis 2015 ging die Zahl der Fälle nach WHO-Angaben innerhalb von 15 Jahren weltweit um 37 Prozent zurück, die Sterberate sank um 60 Prozent. Bis 2030 soll die Zahl neuer Infektionen und der Todesfälle um 90 Prozent gesenkt werden.