Laut der Zahlen der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung wurden 2017 in Deutschland 2,4 Milliarden Tüten in Umlauf gebracht, 1,3 Milliarden weniger als im Vorjahr. Das entspricht einem Rückgang von mehr als einem Drittel. Dabei geht es um Tragetaschen, nicht die dünnen, transparenten Tüten etwa für Obst und Gemüse.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze zeigte sich zufrieden: «Einweg-Plastiktüten haben sich als überflüssig erwiesen. Sie sind heute ein Auslaufmodell, auch weil es gute Alternativen gibt», sagte die SPD-Politikerin. Damit habe man eine Blaupause für andere unnötige Verpackungen und kurzlebige Kunststoffprodukte. «Am Ende sollten nur noch Kunststoffe verwendet werden, die sich einfach recyceln lassen.»
Tütenverbrauch sank seit 2015 um 56 Prozent
Im Vergleich zum Jahr 2016 ist der Verbrauch um 35 Prozent zurückgegangen, im Vergleich zu 2015 sogar um 56 Prozent. Zur Jahrtausendwende wurden in Deutschland noch sieben Milliarden Tüten pro Jahr verbraucht, fast dreimal so viele wie heute.
Seit 2016 gibt es eine Selbstverpflichtung vieler Unternehmen, Plastiktüten nicht mehr umsonst abzugeben. Inzwischen sind rund 360 Unternehmen formell dabei, noch mehr machen informell mit und verlangen zum Beispiel 15 oder 20 Cent pro Tüte. «Viele große Handelsketten haben die Plastiktüte mittlerweile völlig abgeschafft. Das schlägt sich positiv in der Statistik nieder», sagte der Präsident des Einzelhandelsverbandes HDE, Josef Sanktjohanser.