Der parlamentarische Staatssekretär der SPD, Ulrich Kelber, kritisiert die Spitze seiner Partei. Die SPD-Spitze habe strategische Fehler begangen, so Kelber im Interview mit der Bayern 2-radioWelt. Eine Urwahl der Parteispitze zum gegenwärtigen Zeitpunkt hält Kelber für ungünstig. "Man kann die Situation jetzt auch nicht beliebig verkomplizieren. Denn nach fünf Bundeswinkwochen, Jamaika- und CDU/CSU-internen - und wir mussten ja jetzt auch noch zwei Wochen verhandeln - ist es jetzt auch an der Zeit, dass Klarheit herrscht. 2018 sollte kein verlorenes Jahr sein."
Verständnis für Gabriels Reaktion
Die enttäuschten und scharfen Äußerungen des scheidenden Bundesaußenministers Sigmar Gabriel gegen den Parteichef Martin Schulz kann Kelber gut verstehen.
"Sigmar Gabriel ist ne dufte Type. Er ist nicht einfach, weil er auch mal schnell rumpoltert. Ich kann seinen Frust verstehen. Ich hätte an seiner Stelle aber nicht die gleiche Wortwahl und den gleichen Weg getroffen."
Von einer Absprache bezüglich der Besetzung des Auswärtigen Amtes zwischen Martin Schulz und l sei ihm aber nichts bekannt, so Kelber im Interview.