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Helfer suchen nach Erdbeben in China nach Überlebenden

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Tote bei neuen Erdbeben in China

Im Südwesten Chinas sind bei weiteren Erdbeben im Touristengebiet am Nationalpark Jiuzhaigou Dutzende Menschen getötet und 175 Personen verletzt worden. Auch in der Provinz Sichuan kam es zu Beben. Die Behörden rechneten mit steigenden Opferzahlen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Nach dem starken Erdbeben in der chinesischen Provinz Sichuan rechnen die Behörden mit bis zu 100 Toten. Die Zahl der Verletzten könnte in die Tausenden gehen, teilte der Katastrophenschutz mit. 13 Todesopfer - unter ihnen fünf Touristen - und 175 Verletzte wurden nach Angaben des staatlichen Fernsehens bereits offiziell bestätigt. Bei einem weiteren Beben in einer abgelegenen Region Tausende Kilometer von Sichuan entfernt werden ebenso erhebliche Schäden befürchtet. Die Katastrophenschutzbehörde schätzte, dass bis zu 130.000 Häuser beschädigt worden sein könnten. Chinas Präsident Xi Jinping rief zu "umfassenden Anstrengungen" auf, um schnell Hilfsmaßnahmen zu organisieren und die Verletzten zu befreien.

Beliebtes Touristenziel betroffen

Das Epizentrum des Bebens hatte nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS 284 Kilometer nördlich der Provinzhauptstadt Chengdu in zehn Kilometern Tiefe gelegen. Es traf den Bezirk Jiuzhaigou, eine Region, in der sich einer der berühmtesten Nationalparks des Landes befindet. Der Park mit seiner Seenlandschaft ist Unesco-Welterbestätte und bei Touristen beliebt. Mehr als 100 Besucher seien dort nach einem Erdrutsch eingeschlossen, meldeten Staatsmedien. Mehr als 38.000 Menschen hätten den Park gestern besucht. Nicht weit entfernt hatte es im Jahr 2008 ein Beben der Stärke 8,0 gegeben, bei dem 87.000 Menschen ums Leben gekommen waren.

"Ich war auch während des letzten großen Bebens 2008 in Jiuzhaigou, also wusste ich, was das war. Dieses Mal fühlte es sich noch stärker an", sagte Restaurantbesitzerin Tang Sesheng.

Auf Bildern in sozialen Netzwerken waren Menschenmassen auf den Straßen zu sehen, wo Trümmerteile verstreut lagen. "People's Daily" zufolge waren mehr als 600 Feuerwehrleute und Soldaten im Einsatz. Das zweite Beben in der dünn besiedelten Region Xinjiang an der Grenze zu Kasachstan, rund 2.200 Kilometer von Sichuan entfernt, hatte nach Angaben der US-Erdbebenwarte ebenfalls eine Stärke von 6,5. Berichte über Verletzte und Schäden gab es zunächst nicht.