Die Niederlande, unter deren Flagge die Seefuchs fuhr, haben dem Schiff laut Sea-Eye den seerechtlichen Schutzstatus entzogen. Nahezu zeitgleich habe die neue italienische Regierung ihre Küstenwache angewiesen, den seerechtlichen Status der Seefuchs zu überprüfen und gegebenenfalls ein Ermittlungsverfahren zu eröffnen.
Jetzt geht es um die Sicherheit der Crews der Sea-Eye
"Nach mehr als zwei Jahren intensiver Zusammenarbeit mit den italienischen und niederländischen Behörden ist diese Vorgehensweise absolut unverständlich“, erklärt Gorden Isler von Sea-Eye e.V.. "Wir müssen nun in erster Linie an die Sicherheit unserer Crew denken und konnten die dringliche Mission nicht mehr weiterführen". Die Seefuchs hält jetzt Kurs auf Malta, wo sie am Freitagmorgen in den Hafen einlaufen soll. "Dabei wurden gerade heute über 450 Menschen auf drei Schlauchbooten gesichtet“, so Isler. Der ehrenamtliche Vorstand von Sea-Eye bemüht sich nun um eine Klärung der neuen Situation.
"Sea Eye" und "Seefuchs" haben in den letzten zwei Jahren mehr als 14.000 Menschen gerettet
Der Vorsitzende des Vereins Prof. Dr. Tilman Mischkowsky erklärt weiter: "Wenn die zivilen Rettungsorganisationen, die auch in diesem Jahr schon viele Flüchtlinge vor dem Ertrinken gerettet haben durch politische Ränke an weiterem Einsatz gehindert werden, bedeutet das den sicheren Tod vieler unschuldiger Menschen." Sea-Eye e.V. unterhält zwei rund 60 Jahre alte Hochseefischkutter, die für die Seenotrettung umgebaut wurden.
Die Seefuchs und ihr Schwesterschiff Sea-Eye haben seit 2016 über 14.000 Menschen aus Seenot gerettet. Beide Schiffe sind mit ehrenamtlichen Crews besetzt.