US-Verteidigungsminister Austin
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Nahost-Ticker

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Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 51 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Nahost-Konflikt vom 18. bis 24. Dezember im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Sonntag, 24. Dezember 2023

22.08 Uhr: Hamas-Behörde: 70 Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen

Bei neuen israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben des von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums rund 70 Menschen getötet worden. Es seien mehrere Familien im Flüchtlingsviertel Al-Maghasi im zentralen Abschnitt des schmalen Küstenstreifens betroffen, teilte ein Sprecher des Ministeriums am Sonntag mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

22.02 Uhr: Israels Armee: Leichen von fünf Geiseln aus Tunnelnetzwerk geborgen

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben die Leichen von insgesamt fünf Geiseln aus einem Tunnelnetzwerk im nördlichen Gazastreifen geborgen. Die sterblichen Überreste der am 7. Oktober aus Israel verschleppten Männer und Frauen seien in einem sehr weitreichenden und tiefen Tunnelsystem im Bereich des Flüchtlingsviertels Dschabalia gefunden worden, teilte das Militär an Heiligabend mit. Nach Angaben der Zeitung "Jerusalem Post" waren zwei der Leichen bereits vor zwei Wochen, drei weitere einige Tage später gefunden worden.

Das Tunnelnetzwerk habe als Kommandozentrale der islamistischen Hamas im nördlichen Gazastreifen gedient, hieß es in der Mitteilung der Armee. Sprecher Daniel Hagari zufolge waren von dort aus auch die Angriffe auf Israel am 7. Oktober koordiniert worden. Die Angaben des Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Das Tunnelnetzwerk habe aus zwei Etagen bestanden - eine davon in einer Tiefe von rund zehn Metern und darunter eine weitere, mehrere Dutzend Meter tief in der Erde. Es seien dort Waffen, Geräte zur Herstellung von Waffen sowie Wohnräume gefunden worden.

21.28 Uhr: Rotes Meer: Wiederaufnahme von Container-Transporten geplant

Die dänische Reederei-Gigant Maersk erwägt angesichts der angekündigten Maßnahmen zur Sicherung der Schifffahrtswege im Roten Meer, die Route bald wieder zu nutzen. Zuletzt hatten mehrere Reedereien erklärt, den Seeweg wegen der Angriffe von Huthi-Rebellen im Jemen auf Handelsschiffe nicht mehr zu nutzen, sondern tausende Kilometer Umwege zu fahren.

Maersk habe am Sonntag die Bestätigung erhalten, dass die multinationale Sicherheitsinitiative OPG nun greife, teilte der Konzern mit. Die OPG solle den Seehandel durch das Rote Meer und den Golf von Aden ermöglichen. Zudem solle der Suezkanal wieder als Tor zwischen Asien und Europa genutzt werden. Maersk bereite sich nun darauf vor, den Schiffen die Durchfahrt durch das Rote Meer sowohl in Richtung Osten als auch in Richtung Westen wieder zu ermöglichen. Je nach Entwicklung der Sicherheitslage könne man aber auch den Schiffsverkehr erneut umleiten.

Die USA hatten am Dienstag erklärt, eine multinationale Initiative auf den Weg zu bringen, um den Handel im Roten Meer vor den vom Iran unterstützten Huthis zu schützen. Die Huthis hatten zuletzt Drohnen und Raketen auf Schiffe abgeschossen und dies als Antwort auf die israelischen Angriffe im Gazastreifen bezeichnet.

21.14 Uhr: Israels Präsident warnt: Interne Streitigkeiten dienen dem Feind

Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog hat sein Volk während des Gaza-Kriegs zur Einigkeit aufgerufen. Der Krieg mit der islamistischen Hamas sei hart, lang und schmerzhaft, sagte Herzog am Sonntagabend in einer Rede an die Nation. "Der Feind wartet nur darauf, eine Spaltung unter uns zu sehen", sagte er. "Er feiert jedes Mal, wenn die Kontroverse uns spaltet."

Herzog bezog sich dabei unter anderem auf Berichte über Spannungen zwischen der politischen und der militärischen Führung Israels. Kritiker werfen Netanjahu vor, er arbeite bereits hinter den Kulissen daran, die Schuld auf Andere abzuwälzen, etwa auf die Militärspitze.

20.15 Uhr: Papst mahnt in Christmette zu Frieden

Papst Franziskus hat die Christmette im Petersdom als Mahnung für den Frieden genutzt. Das Oberhaupt der etwa 1,3 Milliarden Katholiken erinnerte am Sonntagabend bei dem Gottesdienst im Vatikan an die Weihnachtsbotschaft "Friede auf Erden den Menschen". Mit Blick auf den Krieg im Nahen Osten fügte Franziskus hinzu: "Unser Herz ist heute Abend in Bethlehem, wo der Friedensfürst noch immer von der zum Scheitern verurteilten Logik des Krieges zurückgewiesen wird, vom Lärm der Waffen."

20.04 Uhr: 16 Tote bei Angriff auf Flüchtlingslager Maghazi

Bei einem israelischen Luftangriff auf das Flüchtlingslager Maghazi im Zentrum des Gazastreifens sterben nach palästinensischen Angaben mindestens 16 Menschen. Zudem seien mehrere Häuser beschädigt worden.

18.18 Uhr: Proteste gegen Hamas im Gazastreifen nach Tod eines Jugendlichen

Nach dem Tod eines Jugendlichen ist es im Süden des Gazastreifens zu Protesten wütender Palästinenser gegen die islamistische Hamas gekommen. Augenzeugen berichteten am Sonntag von Unruhen in der Grenzstadt Rafah. Daran seien Dutzende Menschen beteiligt gewesen. Hintergrund waren Vorwürfe, bewaffnete Hamas-Mitglieder hätten auf eine Gruppe junger Männer geschossen, die im Grenzgebiet zu Ägypten humanitäre Hilfsgüter ohne Erlaubnis an sich bringen wollten. Dabei seien ein Jugendlicher getötet und weitere Menschen verletzt worden. Bei den Protesten wurde den Berichten zufolge auch eine Polizeistation der Hamas angezündet.

Die humanitäre Lage im Gazastreifen wird angesichts der israelischen Militäroffensive in dem schmalen Küstenstreifen immer katastrophaler. Es kommt zu Plünderungen und chaotischen Szenen bei der Verteilung von Hilfsgütern. Der UN-Sicherheitsrat hat in einer Resolution eine Aufstockung der humanitären Hilfe verlangt. Israel besteht auf einer Kontrolle der Lieferungen, um Waffenschmuggel zu verhindern.

17.49 Uhr: Bethlehem gleicht an Heiligabend einer Geisterstadt

Normalerweise wäre in Bethlehem an Heiligabend viel los, doch in diesem Jahr wurden die örtlichen Feierlichkeiten zur Geburt Jesu Christi wegen des Gaza-Kriegs abgesagt. Die Stadt im Westjordanland, in der nach christlichem Glauben Jesus zur Welt kam, wirkt wie verlassen. Es gibt keine festliche Beleuchtung und keinen Weihnachtsbaum wie sonst an Heiligabend vor dem Platz vor der Geburtskirche. Zudem fehlen die vielen ausländischen Touristen, die sich dort an Heiligabend aufhalten. Auf dem Platz patrouillierten Dutzende palästinensische Sicherheitskräfte.

"Dieses Jahr, ohne den Weihnachtsbaum und ohne Lichter, gibt es nur die Dunkelheit", sagte der Franziskanermönch John Vinh aus Vietnam, der in Jerusalem wohnt. Er komme immer zu Weihnachten nach Bethlehem, aber in diesem Jahr sei die Erfahrung sehr ernüchternd. Er blickte auf eine Krippenszene, bei der die Figur des kleinen Jesus in ein weißes Tuch gehüllt war - eine Erinnerung an Kinder, die im Gaza-Krieg getötet worden sind.

"Wir können es nicht rechtfertigen, einen Baum aufzustellen und wie normal zu feiern, wenn einige Leute (im Gazastreifen) nicht einmal Häuser haben, in die sie gehen können", sagte ein Besitzer eines Falafel-Restaurants nahe dem Platz, Ala'a Salameh.

16.50 Uhr: Netanjahu schwört Landsleute auf langen Krieg ein

Mit Blick auf die 14 im Gazastreifen getöteten israelischen Soldaten hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu einen noch lange andauernden Krieg vorhergesagt. "Unsere Herzen sind bei den Familien und unser Mitgefühl gilt den jungen Leben, die aus der Blütezeit ihres Lebens gerissen wurden", sagte Netanjahu. Die Soldaten waren am Freitag und Samstag bei Gefechten mit Terroristen der islamistischen Hamas getötet worden. Netanjahu wiederholte, dass Israel seien Kampf so lange fortsetzen werde, bis die Hamas zerstört sei, alle Geiseln befreit seien und Israel nie wieder vom Gazastreifen aus gefährdet werde.

16.42 Uhr: Zentralrat der Juden enttäuscht über Islamverbände

Der Zentralrat der Juden hat sich enttäuscht über den Umgang von Islamverbänden in Deutschland mit dem Terrorangriff auf Israel geäußert. Der Präsident des Zentralrats, Schuster, kritisiert, dass es auf institutioneller Ebene nur einen sehr geringen Austausch gebe. Schuster sagte der "Rheinischen Post", dass es seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen zwar zwei Veranstaltungen gegeben habe, in einer Synagoge und einer Moschee. Fakt sei aber auch, dass die Imame in den Freitagsgebeten davon nichts erwähnt hätten. Auch sei die Hamas überwiegend nicht verurteilt worden. Schuster sagte weiter, seit Jahren hätten etwa 20 Prozent der deutschen Gesellschaft Vorurteile gegen Juden. Dagegen helfe nur Bildung, denn niemand sei als Antisemit geboren.

16.39 Uhr: Neue Kämpfe zwischen Israel und dem Libanon

Im israelisch-libanesischen Grenzgebiet ist es erneut zu gegenseitigem Beschuss gekommen. Laut Israels Armee wurden mehrere Geschosse vom Libanon aus auf israelischen Gebiet abgefeuert worden. Das Militär habe daraufhin mit Artillerie- und Panzerfeuer auf die Orte reagiert, von denen aus geschossen worden sei. Zuvor habe ein israelischer Kampfjet Infrastruktur der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah angegriffen. Die Hisbollah teilte mit, sie habe Stellungen der israelischen Armee beschossen.

16.05 Uhr: Islamischer Dschihad laut Medienberichten zu Gesprächen in Ägypten eingetroffen

Eine Delegation der Terrororganisation Islamischer Dschihad ist Medienberichten zufolge zu Gesprächen über den Gaza-Krieg in Ägypten eingetroffen. Der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News berichtete am Sonntag auf dem Kurznachrichtendienst X, dass auch der Anführer, Ziad Al-Nakhaleh, dabei sei. Die Gruppe Islamischer Dschihad hatte sich an dem Terrorüberfall der islamistischen Hamas am 7. Oktober auf Israel beteiligt und nach eigenen Angaben auch Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Hamas-Anführer Ismail Hanija war zuvor bereits mit einer Delegation zu Gesprächen in Ägypten. Arabischen Medien zufolge ist er am Samstag wieder zurück nach Katar gereist. Er ist eine der wichtigsten Führungsfiguren der Hamas und lebt in Katar.

16.01 Uhr: Zentralrat der Juden wünscht sich besseren Umgang mit Gaza-Krieg in Moscheen

Der Zentralrat der Juden hat sich enttäuscht über den Umgang von Muslimen in deutschen Moscheen mit den Terrorangriffen auf Israel gezeigt. In Nordrhein-Westfalen habe es nach dem 7. Oktober zwar zwei Veranstaltungen gegeben, in einer Synagoge und einer Moschee, sagte der Präsident des Zentralrats, Josef Schuster, der "Rheinischen Post". "Fakt ist aber auch, dass die Imame in den Freitagsgebeten davon nichts erwähnt haben, überwiegend eine Verurteilung der Hamas nicht erfolgte und das Existenzrecht Israels nicht zur Sprache kam. Da gibt es eine große Enttäuschung bei uns." Auf institutioneller Ebene gebe es nur einen sehr geringen Austausch.

15.48 Uhr: Israel spricht von rund 8.000 getöteten palästinensischen Kämpfer

Seit Ausbruch des Gaza-Kriegs am 7. Oktober hat Israel nach Angaben eines Militärsprechers bislang etwa 8.000 palästinensische Kämpfer in dem Küstenstreifen Gazastreifen getötet. Die Zahl ergebe sich aus Zählungen nach gezielten Angriffen und Kämpfen am Boden sowie aus Verhören von Gefangenen, hieß es.

15.40 Uhr: Sorge um schwangere Frauen im Gazastreifen

Im umkämpften Gazastreifen leben nach UN-Schätzungen gegenwärtig rund 50.000 Schwangere. Es gebe jeden Tag mehr als 180 Geburten, teilte das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA auf der Plattform X mit. "Ärzte und Hebammen unternehmen alles Mögliche, um sich in sieben (von 22) noch einsatzfähigen UNRWA-Gesundheitszentren um Wöchnerinnen und Hochrisiko-Schwangere zu kümmern", hieß es weiter.

15.03 Uhr: Israel weist Berichte über Gräueltaten von Soldaten zurück

Israels Militär hat sich gegen Vorwürfe gewehrt, bei einem Krankenhaus im Gazastreifen Kriegsgräuel verübt zu haben. Die Berichte seien gelogen, hieß es in einer Mitteilung. Die Armee (IDF) habe nichts mit Leichen zu tun, die beim Kamal Adwan-Krankenhaus in Dschabalia im Norden des Gazastreifens entdeckt worden seien. Unter anderem sei in sozialen Medien ein Video verbreitet worden, in dem ein roter Bulldozer angeblich Menschen bei einem Krankenhaus unter sich begräbt, hieß es weiter. Dieses Video stamme jedoch aus dem Jahr 2013 und habe nichts mit dem aktuellen Einsatz israelischer Soldaten in Dschabalia zu tun. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

14.52 Uhr: 10.000 Marokkaner fordern Ende der Beziehungen zu Israel

Rund 10.000 Menschen haben in Marokko für ein Ende der diplomatischen Beziehungen zu Israel demonstriert. In der Hauptstadt Rabat gingen dabei Männer getrennt von Frauen auf die Straßen. Sie schwenken palästinensische Flaggen und halten Plakate wie "Widerstand bis zum Sieg" und "Freies Palästina" in die Höhe. Organisiert hatten den Protestmarsch linken Gruppen und die verbotenen, aber geduldeten Islamisten der Gruppe Al-Adl wal-Ihsan.

13.49 Uhr: Ägypten bemüht sich laut Medien weiter um Beendigung des Gaza-Kriegs

Arabischen Medienberichten zufolge hat die ägyptische Regierung einen Entwurf zur Beendigung des Gaza-Krieges erarbeitet. Laut dem saudischen TV-Kanal Aschark News soll der Plan aus mehreren Stufen bestehen. In der ersten Phase soll es darum gehen, eine mindestens zwei Wochen andauernde Feuerpause durchzusetzen. In dieser Zeit sollten auch 40 im Gazastreifen festgehaltene Geiseln freigelassen werden. Im Gegenzug sollte Israel 120 palästinensische Gefangene freilassen. Ziel der zweiten Phase sei es, einen nationalen palästinensischen Dialog unter der Schirmherrschaft Ägyptens herzustellen. Es müsse unter anderem eine "technokratische Regierung" gebildet werden, hieß es. Die dritte Phase sieht einen vollständigen Waffenstillstand und ein umfassendes Abkommen zum Austausch von Geiseln und Gefangenen vor. Zum Schluss müssten den Angaben zufolge alle israelischen Soldaten vollständig aus dem Gazastreifen abgezogen werden. Gleichzeitig müsste es allen Vertriebenen ermöglicht werden, zu ihren Wohnorten zurückzukehren.

11.03 Uhr: Bisher 153 tote israelische Soldaten im Gazastreifen

Bei der israelischen Offensive im Gazastreifen sind nach Armeeangaben bislang 153 Soldaten getötet worden. Am Freitag und Samstag starben demnach im Zentrum und im Süden des palästinensischen Gebiets 14 Soldaten.

Die steigende Zahl könnte dazu führen, dass die öffentliche Unterstützung für den Gaza-Krieg in Israel zurückgeht. Viele Israelis werfen der Regierung von Ministerpräsident Netanyahu vor, beim Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober Zivilisten nicht geschützt zu haben.

Der Gaza-Krieg war durch den Angriff der Hamas ausgelöst worden. Dabei wurden rund 1.200 Menschen getötet und etwa 240 als Geiseln genommen. Im Gazastreifen wurden nach Darstellung des Gesundheitsministeriums des bislang von der Hamas regierten Gebiets mehr als 20.000 Menschen getötet.

09.25 Uhr: Israelische Soldaten heben weiteres Waffenlager aus

Bei einem Einsatz im Norden des Gazastreifens hat das israelische Militär in einem zivilen Gebäude ein weiteres Waffenlager entdeckt, das der militant-islamistischen Hamas zugerechnet werde. Das teilte ein Sprecher der israelischen Armee mit. Demnach wurden in dem Lager unter anderem Dutzende Mörsergranaten, Hunderte von anderen Granaten und Geheimdienstdokumente gefunden. Vonseiten Israels hieß es zudem, dass auch Sprengstoffgürtel entdeckt worden seien, deren Größe wohl für Kinder angepasst worden war.

Insgesamt seien am Samstag etwa 200 Ziele im Gazastreifen vom Boden, aus der Luft oder vom Meer aus angegriffen worden.

03.23 Uhr: BKA zählt 2.600 politisch motivierte Straftaten mit Bezug zu Nahost-Konflikt

Das Bundeskriminalamt (BKA) hat rund 2.600 politisch motivierte Straftaten registriert, die sich auf den aktuellen Konflikt zwischen der Palästinenser-Gruppe Hamas und Israel beziehen. Davon seien mehr als 1.100 Straftaten als antisemitisch motiviert eingestuft worden, teilte das BKA auf Nachfrage der Zeitungen der Funke Mediengruppe mit.

Dabei gehe es vor allem um Sachbeschädigungen und Volksverhetzung. Im Zuge des Konflikts zwischen der Hamas und Israel könnten jedoch "gerade Einzelpersonen in Deutschland und Europa die Entwicklung für sich als tatauslösende und subjektiv empfundene Ermutigung für einen Anschlag sehen", schreibt ein Sprecher des BKA zur aktuellen Bedrohungslage vor den Feiertagen.

02.45 Uhr: Laut Pentagon steckt Iran hinter Drohnenangriff auf Frachter

Die Drohne, die einen mit Chemikalien beladenen Frachter 200 Seemeilen vor der Küste Indiens angegriffen hat, ist nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums aus dem Iran abgeschossen worden. Bei dem Angriff handele es sich um den siebten iranischen Angriff auf die Handelsschifffahrt seit 2021, teilte das Pentagon mit.

Die iranischen Revolutionsgarden hatten "die USA und ihre Verbündeten" vor einer Schließung des Mittelmeeres und anderer Wasserwege gewarnt, "falls die Verbrechen im Gazastreifen fortgesetzt würden". Nach Angaben des Pentagons handelt es sich bei dem angegriffenen Frachter um das Schiff eines japanischen Unternehmens unter liberianischer Flagge, das von den Niederlanden betrieben werde.

01.02 Uhr: Biden betont Schutz von Zivilisten in Telefonat mit Netanjahu

Laut einer Mitteilung des Weißen Hauses hat US-Präsident Joe Biden in einem Telefongespräch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu "die Ziele und Phasen" der Militäraktion Israels im Gazastreifen erörtert. Biden habe dabei die "kritische Notwendigkeit" betont, die Zivilbevölkerung und die Unterstützer der humanitären Hilfsaktion zu schützen. Es sei sehr wichtig, Zivilisten zu erlauben, sich aus Kampfgebieten zu entfernen. Biden und Netanjahu hätten zudem über die Bedeutung der Freilassung aller verbleibenden Geiseln gesprochen, erklärte das Weiße Haus.

Biden hatte zuvor zu Journalisten gesagt, er habe ein langes "privates Gespräch" mit Netanjahu geführt. Auf Nachfrage sagte der US-Präsident, er habe den israelischen Regierungschef dabei nicht zu einer Waffenruhe aufgerufen.

00.45 Uhr: Drohne explodiert in Schiffsnähe vor Küste Jemens

Eine Drohne ist in der Nähe eines Schiffes in der Meeresstraße von Bab al-Mandab, 45 Seemeilen südwestlich von Saleef im Jemen explodiert. Dies meldet die britische Seehandelsagentur UKMTO. Das Schiff sei nicht beschädigt worden. Alle Besatzungsmitglieder seien wohlauf. Der Vorfall werde untersucht.

00.17 Uhr: Israels Armee weitet Bodeneinsatz aus

Die israelische Armee hat ihren Bodeneinsatz im Gazastreifen am Wochenende nach eigenen Angaben ausgeweitet. Wie Armeesprecher Daniel Hagari mitteilte, seien die Truppen in "komplexe Gefechte in dicht besiedelten Gebieten" verwickelt. Sie würden dabei in weitere Hochburgen der islamistischen Hamas vordringen.

Bisher hätten die Bodentruppen etwa 30.000 Sprengkörper, darunter Panzerabwehrraketen und Raketen im Besitz der islamistischen Hamas zerstört oder beschlagnahmt. Das Militär hatte zuvor mitgeteilt, einen ranghohen Hamas-Funktionär, der für den eigenen Waffennachschub verantwortlich gewesen sei, getötet zu haben.

Die Soldaten kämpften weiter in dicht besiedelten Gebieten wie der südlichen Stadt Chan Junis und spürten vor allem in den Tunneln im Untergrund "terroristische Infrastrukturen" auf, erklärte der Armeesprecher.

Samstag, 23. Dezember 2023

22.36 Uhr: Anhaltende Luftangriffe auf Jabalia im Norden

Die Einwohner der Stadt Jabalia im Norden des Gazastreifens berichten über anhaltende Luftangriffe und Beschuss durch israelische Panzer. Über der Stadt hänge dichter Rauch. Der bewaffnete Flügel der Hamas, die Al-Qassam-Brigaden, teilen mit, sie hätten fünf israelische Panzer in der Gegend zerstört. Die Angaben können aktuell nicht unabhängig überprüft werden.

19.36 Uhr: Biden und Netanjahu telefonieren zu Lage in Gaza

Nach Angaben des Weißen Hauses hat US-Präsident Joe Biden erneut mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu telefoniert. In dem Gespräch sei es unter anderem um die aktuelle Lage in Israel und dem Gazastreifen gegangen. Die US-Regierung hatte sich zuletzt zunehmend kritisch über das militärische Vorgehen Israels im Gazastreifen gezeigt. Netanjahu sagte über das Telefonat mit dem US-Präsidenten, er habe klargemacht, dass Israel die Kampfhandlungen nicht vor Erreichen der Kriegsziele einstellen werde.

18.06 Uhr: Israels Armee tötet Hamas-Funktionär

Ein hochrangiger Hamas-Funktionär ist nach Angaben der israelischen Armee getötet worden. Hassan al-Atrasch sei bei einem gezielten Luftangriff in Rafah im Süden des Gazastreifens gestorben, schreibt die israelische Luftwaffe im Nachrichtennetzwerk X (vormals Twitter). Nach Angaben der Armee war der Getötete für die Versorgung der Hamas im Gazastreifen mit Waffen verantwortlich. Die Informationen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

16.35 Uhr: Hamas-Behörde zählt 20.258 Tote und 53.688 Verletzte

Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist nach Angaben der von der Hamas geführten Gesundheitsbehörde binnen 24 Stunden um mindestens 201 auf nun insgesamt 20.258 gestiegen. Zudem habe es 368 weitere Verletzte gegeben, womit deren Zahl auf 53.688 steige.

16.11 Uhr: Kontakt zu Hamas-Gruppe mit fünf Geiseln abgerissen

Nach Angaben der Hamas, ist der Kontakt zu einer ihrer Gruppen im Gazastreifen abgerissen, die zuletzt fünf israelische Geiseln in ihrer Gewalt hatte. Die Geiseln seien wahrscheinlich bei einer israelischen Razzia ums Leben gekommen, so Hamas-Sprecher Abu Ubaida in einer Mitteilung.

13.50 Uhr: Bericht - über 70 Verwandte bei einem Luftschlag in Gaza umgekommen

In der Stadt Gaza sollen nach Angaben der Vereinten Nationen bei einem Luftangriff womöglich mehr als 70 Verwandte gleichzeitig ums Leben gekommen sein. Darunter war ein Mitarbeiter des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP), wie die Organisation am Samstag mitteilte. Israels Armee teilte mit, sie versuche, den Bericht zu prüfen.

Der langjährige Mitarbeiter Issam Al Mughrabi (56) sei mit seiner Frau (53) sowie seinen drei Söhnen und zwei Töchtern im Alter zwischen 13 und 32 Jahren ums Leben gekommen, berichtete das UNDP. Mit ihm seien Berichten zufolge rund 70 weitere Angehörige aus seinem Verwandtenkreis getötet worden. In arabischen Medienberichten war von 76 Toten die Rede.

"Dieser Krieg muss enden", teilte UNDP-Chef Achim Steiner mit. "Keine Familie sollte den Schmerz und das Leid erleben, das Issams Familie und unzählige andere durchmachen."

13.25 Uhr: Laut Medienberichten deutlich mehr Anträge auf Waffenlizenzen in Israel

In Israel haben sich seit Beginn des Gazakriegs die Anträge auf private Waffenlizenzen vervielfacht. Seit dem 7. Oktober hätten nach Angaben des Nationalen Sicherheitsministeriums 256.000 Personen eine persönliche Lizenz beantragt und dies mit einer verstärkten äußerten Bedrohung begründet, melden israelische Medien am Samstag. Vor dem Krieg seien pro Woche etwa 850 neue Anträge eingetroffen, jetzt seien es rund 1.000 pro Tag. Seither seien 26.000 neue Lizenzen und 44.000 bedingte Genehmigungen erteilt worden. Unter den Antragstellern waren den Berichten zufolge in den vergangenen Wochen auffallend viele Frauen.

12.00 Uhr: Auch Arabische Liga bemängelt Gaza-Resolution

Die Arabische Liga hat die UN-Resolution zum Gaza-Krieg als überfällig und ungenügend kritisiert. Die Resolution sei "nicht genug, um die israelische Maschine der Aggression zu stoppen", zitierte das ägyptische Fernsehen den Liga-Generalsekretär Ahmed Abul Gheit. Zwar sei sie ein "Versuch, eine Hungersnot in dem Küstenstreifen abzuwenden und Menschen in einer katastrophalen Lage zu retten, vor allem Frauen und Kinder". Nötig seien aber nicht nur Hilfsgüter für den Gazastreifen, sondern ein "Schutz von Zivilisten vor dem ständigen Bombardement" sowie die Umsetzung einer anhaltenden Waffenruhe, erklärte Abul Gheit. Die Blockade einer sofortigen Waffenruhe sei "eine Lizenz zum Töten".

11.46 Uhr: Israel erhöht Zahl festgenommener Terroristen

Israelische Einsatzkräfte haben im Gazastreifen innerhalb einer Woche Armeeangaben zufolge mehr als 200 Mitglieder palästinensischer Terrororganisationen festgenommen. Die Terroristen der Hamas und des Islamischen Dschihads seien für Befragungen nach Israel gebracht worden, hieß es vom Militär. "Einige der Akteure stellten sich freiwillig", teilte die Armee mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Insgesamt seien bislang mehr als 700 Mitglieder von Terrororganisationen in dem Küstengebiet festgenommen worden.

11.41 Uhr: Iran drängt auf sofortige Waffenruhe in Gaza

Bei einer Palästina-Konferenz in Teheran hat der Iran erneut eine sofortige Waffenruhe im Gaza-Konflikt gefordert. "Die internationale Gemeinschaft sollte dafür sorgen, dass der Krieg und Genozid in Gaza umgehend eingestellt werden", sagte Außenamtssprecher Nasser Kanaani laut Nachrichtenagentur Fars. Die eintägige Palästina-Konferenz soll Kanaani zufolge die internationale Aufmerksamkeit stärker auf das Leid der Palästinenser richten sowie Israel und die USA zu einem Umdenken im Gaza-Konflikt bewegen. An der Konferenz nehmen hauptsächlich Vertreter islamischer Staaten teil.

11.15 Uhr: Iran will Mittelmeer blockieren

Die iranischen Revolutionsgarden drohen nach einem Bericht der iranischen Nachrichten-Agentur Tasnim mit der Blockade des Mittelmeers. Die USA und ihre Verbündeten sollten sich auf die Schließung des Mittelmeeres, der Straße von Gibraltar und anderer Wasserwege einstellen, falls die Verbrechen im Gazastreifen fortgesetzt würden, zitiert Tasnim Brigadegeneral Mohammad Resa Naqdi. Der Iran hat keinen direkten Zugang zum Mittelmeer. Er ist unter anderem mit der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen, der Hisbollah-Miliz im Libanon und den Huthi-Rebellen im Jemen verbündet. Naqdi sprach laut Tasnim von "der Geburt neuer Widerstandskräfte und der Schließung anderer Wasserwege".

11.12 Uhr: Wieder Gefechte im Südlibanon

Israels Militär hat eigenen Angaben zufolge erneut Ziele der Hisbollah im Südlibanon angegriffen. Soldaten hätten im Nachbarland in der Nacht und am Morgen unter anderem ein Militärgelände der Schiitenmiliz attackiert, teilte die Armee mit. Sie meldete zudem Artillerieangriffe auf das libanesische Grenzgebiet. Es seien mehrere Raketenstarts und Angriffe mit Mörsergranaten aus dem Libanon Richtung Israel registriert worden. In dem israelischen Ort Manara wurde Armeeangaben zufolge Raketenalarm ausgelöst. Israelische Soldaten reagierten demnach mit Artilleriefeuer auf die Orte, von denen der Beschuss ausging. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von drei israelischen Luftangriffen im Südlibanon.

11.06 Uhr: Ärzte ohne Grenzen kritisieren UN-Resolution zum Gaza-Krieg als "fast bedeutungslos"

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) hat die Resolution des UN-Sicherheitsrats zum Gaza-Krieg als völlig unzureichend kritisiert. "Diese Resolution wurde so weit abgeschwächt, dass deren Wirkung auf das Leben von Zivilisten in Gaza nahezu bedeutungslos sein wird", hieß es nach der Verabschiedung. Der Text bleibe "schmerzhaft weit" hinter dem zurück, was angesichts der Krise im Gazastreifen notwendig sei: "eine sofortige und anhaltende Waffenruhe", teilte Avril Benoit mit, MSF-Exekutivdirektor in den USA.

10.57 Uhr: Tankschiff im Arabischen Meer von Drohne getroffen

Ein Frachter ist nach Angaben der britische Firma für Schifffahrtssicherheit Ambrey im Arabischen Meer von einer Drohne getroffen worden. Die Besatzung des unter liberianischer Flagge fahrenden Chemikalien-Tankers habe den daraufhin entstandenen Brand löschen können. In den Frachter, der einen nicht näher erläuterten israelischen Bezug habe, sei Wasser eingedrungen. Das Schiff habe sich rund 200 Kilometer südwestlich von indischen Hafen Veraval befunden. Die indische Marine habe sich eingeschaltet.

10.30 Uhr: Päpstlicher Friedensbotschafter in Bethlehem

Der Friedensbotschafter des Papstes, Kardinal Konrad Krajewski, hat den ersten Tag seines Aufenthalts im Heiligen Land im Palästinensergebiet verbracht. In Bethlehem im Westjordanland besuchte er unter anderem drei Waisenhäuser, wie das Online-Portal Vatican News berichtete. "Ich habe auch im Namen des Heiligen Vaters eine konkrete Hilfe für sie da gelassen, weil sie mit großen Schwierigkeiten leben", sagte Krajewski. Am Nachmittag traf er dem Bericht zufolge vier Hinterbliebene von Kriegsopfern im Gazastreifen.

10.11 Uhr: Israel bestätigt Tod weiterer Terroristen im Gazastreifen

Israels Militär hat eigenen Angaben zufolge bei Angriffen im Gazastreifen wieder Dutzende Terroristen getötet. Die Armee habe ein Haus, das als Hamas-Hauptquartier diene, aus der Luft angegriffen und die Mitglieder der Islamistenorganisation dabei eliminiert, teilte die Armee mit. Zuvor hätten Bodentruppen das Feuer eröffnet, um die Terroristen dazu zu bringen, sich in das Gebäude zurückziehen. Auch weitere Häuser in der Umgebung, die die Hamas den Angaben nach als militärische Standorte nutzte, hätten Soldaten zerstört. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

10.00 Uhr: UN-General Guterres verurteilt erneut israelische Offensive

Auf der Online-Plattform X hat UN-Generalsekretär António Guterres das Vorgehen Israels im aktuellen Nahost-Konflikt erneut kritisiert. "Die Art und Weise, in der Israel diese Offensive durchführt, schafft riesige Hürden für die Verteilung von humanitärer Hilfe in Gaza", schrieb er. Um humanitäre Hilfe effektiv nach Gaza zu bringen, brauche es unter anderem Mitarbeiter, die in Sicherheit arbeiten könnten.

09.51 Uhr: Antisemitismusbeauftragter sorgt sich um Sicherheit von Juden in Deutschland

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat sich besorgt zur Sicherheitslage von Juden und Jüdinnen in Deutschland geäußert. Der Überfall der Hamas auf Israel sei "eine Zeitenwende auch für die Sicherheit der Juden in Deutschland" gewesen, sagte er den Funke-Zeitungen. "Seit dem Holocaust sind Juden in Deutschland nicht mehr in so großer Gefahr gewesen wie heute."

07.27 Uhr: UN-Generalsekretär Guterres gedenkt getöteter UN-Mitarbeiter in Gaza

UN-Generalsekretär António Guterres hat den im Gaza-Krieg getöteten Mitarbeitern der Vereinten Nationen Tribut gezollt. "136 unserer Kollegen in Gaza sind binnen 75 Tagen getötet worden", schrieb Guterres auf der Online-Plattform X. So etwas sei in der Geschichte der UN noch nie dagewesen. "Die meisten unserer Mitarbeiter sind mit Gewalt aus ihren Häusern vertrieben worden", schrieb der Generalsekretär. Er spreche ihnen und den Tausenden humanitären Helfern seine Anerkennung aus, die ihr Leben für die Zivilisten im Gazastreifen riskierten.

07.06 Uhr: Über 1.000 antisemitische Straftaten seit Hamas-Angriff in Deutschland

Mehr als 1.000 Straftaten mit antisemitistischem Hintergrund hat das Bundeskriminalamt (BKA) laut Medienberichten seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel registriert. Dabei handele es sich vor allem um Schmierereien an Synagogen sowie das Verbrennen von Israel-Flaggen, wie die "Welt am Sonntag" berichtet. Die Zahl der antisemitischen Straftaten liege damit etwa doppelt so hoch wie im letzten Quartal des vergangenen Jahres (2022: 506). Die Behörden gehen jedoch für dieses Jahr noch von steigenden Zahlen aus, da Ermittlungen bei den Staatsschutz-Dienststellen noch laufen, wie es hieß.

06.15 Uhr: Fünf Festnahmen bei Anti-Terror-Einsatz im Osten Frankreichs

Bei einem Anti-Terror-Einsatz im Osten Frankreichs sind am Freitag fünf Menschen festgenommen worden. Sie wurden im Rahmen geheimdienstlicher Ermittlungen in Gewahrsam genommen, wie die Anti-Terrorismus-Staatsanwaltschaft mitteilte. Es werde wegen Bildung einer kriminellen terroristischen Vereinigung ermittelt. Die Festnahmen erfolgten im Département Meurthe-et-Moselle. Nach Angaben aus Ermittlerkreisen gehören die Festgenommenen einer islamistischen Bewegung vor. Demnach erfolgten die Festnahmen am Freitagmorgen in Nancy, Vandoeuvre-lès-Nancy und Toul.

06.05 Uhr: Zentralrat der Juden sieht keine Auswanderung jüdischer Menschen aus Deutschland

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, beobachtet trotz der steigenden Zahl antisemitischer Vorfälle keine Auswanderung von Jüdinnen und Juden aus Deutschland. Auf die Frage, ob jüdische Gemeindemitglieder Deutschland den Rücken kehrten, sagte Schuster der "Rheinischen Post": "Nein, eine Auswanderung jüdischer Menschen aus Deutschland sehe ich definitiv nicht." Es gebe immer wieder Menschen, die aus religiösen Gründen nach Israel umzögen, "aber aus politischen Gründen können wir das nicht feststellen - im Gegensatz zu Frankreich, wo es eine deutliche Abwanderung von Juden gibt."

05.57 Uhr: US-Regierung verschärft Ton gegenüber Iran nach Huthi-Angriffen im Roten Meer

Die USA haben angesichts der Angriffe der jemenitischen Huthis auf Handelsschiffe im Roten Meer den Ton gegenüber dem Iran verschärft. "Wir wissen, dass der Iran maßgeblich an der Planung der Einsätze gegen Handelsschiffe im Roten Meer beteiligt war", sagte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats, Adrienne Watson. Washington habe "keinen Grund zu der Annahme, dass der Iran versucht, die Huthis von diesem rücksichtslosen Verhalten abzubringen". Laut vom Weißen Haus veröffentlichten US-Geheimdienstinformationen hat Teheran den Huthis Drohnen und Raketen sowie taktische Geheimdienstinformationen zur Verfügung gestellt. Zudem seien die Huthis auf die vom Iran bereitgestellten Überwachungssysteme auf See angewiesen.

Freitag, 22. Dezember 2023

23.00 Uhr: EU fordert schnelle humanitäre Hilfe für Menschen in Gazastreifen

Führende EU-Vertreter haben sich erschüttert über die in einem Bericht konstatierte Gefahr einer tödlichen Hungersnot im Gazastreifen gezeigt. Der Bericht von 23 UN- und Nichtregierungsorganisationen müsse "ein Weckruf für die ganze Welt sein, jetzt zu handeln, um eine tödliche menschliche Katastrophe zu verhindern", erklärten der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell und der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz, Janez Lenarcic, am Freitag. Den Menschen müsse schnell geholfen werden.

"Der fehlende Zugang zu Grundnahrungsmitteln führt zu einer Hungersnot", warnten Borrell und Lenarcic. "Wir brauchen dringend einen kontinuierlichen, schnellen, sicheren und ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe, um eine weitere Zuspitzung der ohnehin schon katastrophalen Situation zu verhindern."

22.40 Uhr: Palästinenser-Regierung begrüßt UN-Resolution

Im Gegensatz zur Hamas nennt die Palästinenser-Regierung im Westjordanland die UN-Resolution einen "Schritt in die richtige Richtung". Dieser könne dazu beitragen, "das Leid unseres Volkes im Gazastreifen zu lindern", heißt es in einer Erklärung des Außenministeriums.

21.35 Uhr: Israel zu UN-Resolution: Gaza-Transporte werden weiter inspiziert

Israel hat die Resolution des Weltsicherheitsrates, die eine Aufstockung der humanitären Hilfe für den Gazastreifen verlangt, zur Kenntnis genommen. "Israel wird den Krieg in Gaza fortsetzen, bis alle Geiseln freigelassen sind und die Hamas im Gazastreifen eliminiert ist", schrieb Außenminister Eli Cohen am Freitagabend auf der Plattform X, vormals Twitter. Auch an der Kontrolle der Lieferungen soll sich aus israelischer Sicht nichts ändern. "Israel wird die gesamte humanitäre Hilfe für Gaza weiterhin aus Sicherheitsgründen inspizieren", schrieb Cohen.

Israel befürchtet, dass in den Lastwagen, die humanitäre Hilfe nach Gaza bringen, auch Waffen geschmuggelt werden könnten. Es inspiziert deshalb alle Transportfahrzeuge, bevor sie in den Gazastreifen einfahren dürfen. Zugleich betont die Regierung in Jerusalem, dass die Inspektionen die Lieferungen nach Gaza nicht behinderten. Vielmehr würden die UN-Organisationen bei der Verteilung der Hilfsgüter im Gazastreifen versagen.

Die UN-Organisationen weisen wiederum darauf hin, dass es unter Kriegsbedingungen kaum möglich sei, Güter weiter zu transportieren und zu verteilen. Sie treten deshalb für eine unverzügliche Waffenruhe ein.

21.11 Uhr: Hamas nennt UN-Resolution unzureichend

Auch die radikal-islamische Hamas kritisiert die UN-Resolution. Der Schritt sei unzureichend, heißt es in einer Erklärung unter Verweis auf die humanitäre Lage im Gazastreifen.

20.46 Uhr: Vereinte Nationen wollen Gaza-Koordinator bis Jahresende ernennen

Die Vereinten Nationen wollen den vom Weltsicherheitsrat geforderten Koordinator für humanitäre Hilfe im Gazastreifen bis zum Jahresende ernennen. Ein Kandidat oder eine Kandidatin sei bereits gefunden, durchlaufe momentan einen obligatorischen Überprüfungsprozess und soll in der kommenden Woche vorgestellt werden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus UN-Kreisen.

19.39 Uhr: Israel - UN sollten sich auf Geisel-Krise konzentrieren

Israels UN-Botschafter kritisiert die UN-Resolution. "Dass sich die UN nur auf die Hilfsmaßnahmen für den Gazastreifen konzentrieren, ist unnötig und von der Realität abgekoppelt", sagt Gilad Erdan. Israel erlaube bereits die benötigten Hilfslieferungen. "Die UN hätten sich auf die humanitäre Krise der Geiseln konzentrieren sollen."

18.20 Uhr: Weltsicherheitsrat fordert mehr humanitäre Hilfe für den Gazastreifen

Der UN-Sicherheitsrat verständigt sich auf eine Resolution, die auf mehr humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen abzielt. Die USA enthielten sich bei der Abstimmung über den Entwurf, dem tagelange diplomatische Verhandlungen und mehrere Verschiebungen vorausgegangen waren. Darin wird auch eine "Schaffung der Voraussetzungen für eine dauerhafte Einstellung der Feindseligkeiten" gefordert. Ein früherer Entwurf enthielt noch den Aufruf zu einer "dringenden und dauerhaften Einstellung der Feindseligkeiten". Die USA und Israel lehnen eine Feuerpause ab und argumentieren, diese würde gegenwärtig nur der radikal-islamische Hamas nutzen.

17.10 Uhr: Patriarch von Jerusalem kritisiert Kriegsführung im Gazastreifen

Das katholische Oberhaupt im Heiligen Land hat die Kriegsführung Israels im Gazastreifen kritisiert. Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Pierbattista Pizzaballa, sagte im "Interview der Woche" auf BR24 am Samstag, Israel führe keinen gerechten Krieg, weil es einen gerechten Krieg nicht gebe. Manchmal müsse man zwar "einschreiten, auch stark", um Situationen zu beenden, die sonst noch schlimmer würden, sagte Pizzaballa. Er glaube aber, dass das, was in Gaza passiert, alles Verständnis übersteige. "Das löst kein einziges Problem hier. Das schafft nur mehr Hass und Feindschaft", so der Kardinal.

15.45 Uhr: Berichte - Israelisch-amerikanischer Mann in Hamas-Gewalt tot

Ein 73 Jahre alter Mann in der Gewalt der Hamas ist Zeitungsberichten zufolge tot. Terroristen hätten ihn bereits am 7. Oktober ermordet und seine Leiche mit in den Gazastreifen genommen, meldeten die Zeitungen «Haaretz» und "Jerusalem Post" am Freitag unter Berufung auf seinen Heimatort Nir Oz. Seine Leiche sei noch im Gazastreifen. Der Jazz-Musiker besaß Medien zufolge neben der US- auch die israelische Staatsbürgerschaft. Seine Frau, ebenfalls Doppelstaatlerin, wurde auch am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt.

Das Paar habe zum Zeitpunkt des Massakers einen Spaziergang durch den Kibbuz gemacht. Terroristen hätten ihrem Mann in den Kopf und ihr in den Arm geschossen, berichtete die Frau Medien zufolge Nachbarn am Telefon, als sie um Hilfe rief. Seitdem habe es kein Lebenszeichen mehr von den beiden gegeben. 

15.40 Uhr: Nach Beschuss aus Libanon - Israel greift Hisbollah-Stellungen an

Israelische Kampfjets haben am Freitag nach Angaben der Armee erneut Stellungen der Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon angegriffen. Die Attacke erfolgte als Reaktion auf mehrere Raketenangriffe der Miliz auf Ziele im Norden Israels, teilte die Armee mit. 

Die israelische Artillerie habe zunächst die Stellungen beschossen, aus denen heraus die Raketen abgefeuert worden waren. Anschließend stiegen israelische Kampfjets auf, die die Raketenstellungen angriffen. Darüber hinaus seien "Terror-Infrastruktur" sowie militärische Einrichtungen der Hisbollah getroffen worden. Die Angaben lassen sich von unabhängiger Seite nicht überprüfen.

15.10 Uhr: UNO warnt vor Hungersnot im Gazastreifen

Die Vereinten Nationen haben vor einer unmittelbaren Hungersnot im Gazastreifen gewarnt. Es sei wahrscheinlich, dass mehr als die Hälfte der Bevölkerung in den kommenden sechs Wochen dem Risiko einer "akuten Ernährungsunsicherheit" ausgesetzt sei, hieß es in einem UN-Bericht. Der UN-Sicherheitsrat wollte am Freitag einen neuen Anlauf zur Verabschiedung einer Resolution zum Gazakrieg nehmen.

"Wir warnen seit Wochen davor, dass jeder Tag, der vergeht, angesichts der Entbehrungen und der Zerstörung nur noch mehr Hunger, Krankheit und Verzweiflung für die Menschen im Gazastreifen mit sich bringt", schrieb UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths am Donnerstag im Onlinedienst X (vormals Twitter).

13.25 Uhr: Kardinal Marx - Israel muss Zukunfts-Konzept entwickeln

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx sieht Israel gefordert, klare Vorstellungen für ein Zusammenleben mit den Palästinensern zu entwickeln. "Das Land befindet sich in einem Existenzkampf. Es ist umzingelt von Feinden, die es vernichten wollen", sagte der Münchner Erzbischof dem Magazin "Focus". "Und doch muss Israel irgendwann die Frage beantworten: Was soll am Ende sein? Wie soll eine Zukunft auch der Palästinenser aussehen?"

12.41 Uhr: Israel fordert weitere Anwohner im Gazastreifen zur Flucht auf

Israels Militär hat die Anwohner des Flüchtlingslagers Al-Bureidsch im Zentrum des Gazastreifens zur Flucht aufgerufen. Die Menschen sollen Schutzräume in Deir al-Balah rund sechs Kilometer weiter südlich aufsuchen, wie ein Sprecher der Armee am Freitag auf der Plattform X auf Arabisch mitteilte. Die Aufforderung gilt demnach auch für Menschen aus anderen Vierteln im Norden sowie im Zentrum des Küstengebiets. Ein Zeitrahmen dafür nannte die Armee nicht. Israel hatte kürzlich angekündigt, die Bodenoffensive auf weitere Gebiete im Gazastreifen ausdehnen zu wollen.

Der Armee-Sprecher kündigte für Freitag eine vierstündige "humanitäre, taktische Kampfpause" in einem Viertel Rafahs im Süden des Gazastreifens an. Diese solle die Versorgung der Menschen erleichtern.

11.35 Uhr: WHO verzeichnet Anstieg von Infektionskrankheiten im Gazastreifen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen sprunghaften Anstieg der Infektionskrankheiten im kriegsgezeichneten Gazastreifen vermeldet. Nur noch neun von 36 Gesundheitseinrichtungen seien teilweise funktionsfähig, allesamt im Süden des Küstengebiets, teilte die UN-Organisation mit. Es gebe eine Verfünffachung der Durchfallerkrankungen, insbesondere bei Kleinkindern, im Vergleich zurzeit vor dem Beginn des Gaza-Kriegs zwischen der militant-islamistischen Hamas und Israel. Auch Infektionen der oberen Atemwege, Hirnhautentzündungen, Hautausschläge, Krätze, Läuse und Windpocken hätten zugenommen.

"Da das Gesundheitssystem am Boden liegt, bleiben denjenigen, die mit der tödlichen Kombination aus Hunger und Krankheit konfrontiert sind, nur wenige Möglichkeiten", hieß es.

11.00 Uhr: Menschen im Süden Gazas leben dicht gedrängt

Im Gazastreifen leben durch die von Israel angeordneten Räumungen weitreichender Landstriche inzwischen Hunderttausende Menschen auf kleinstem Raum. Die Bevölkerungsdichte in der Region Rafah im Süden an der Grenze zu Ägypten liege bei mehr als 12.000 Personen pro Quadratkilometer, berichtete das UN-Nothilfebüro OCHA.Das entspricht viermal so viel wie vor Beginn der jüngsten Eskalation am 7. Oktober, die mit dem Überfall von Terroristen aus dem Gazastreifen auf Israel begann. Zum Vergleich: In Berlin leben im Schnitt rund 4.100 Menschen auf einem Quadratkilometer.

10.20 Uhr: UN-Nothilfekoordinator wirft der Weltgemeinschaft Untätigkeit vor

UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths hat die Untätigkeit der Welt mit Blick auf den Krieg zwischen der militant-islamistischen Hamas und Israel im Gazastreifen beklagt. "Die Tatsache, dass ein solch brutaler Konflikt so lange andauern durfte - trotz der weit verbreiteten Verurteilung, des physischen und psychischen Tributs und der massiven Zerstörung - ist ein unauslöschlicher Makel für unser kollektives Gewissen", schrieb er im Kurznachrichtendienst X.

09.54 Uhr: Papst schickt Friedensbotschafter in den Nahen Osten

Papst Franziskus hat seinen Sozialbeauftragten Konrad Krajewski nach Israel und in die Palästinensergebiete geschickt. Der Schritt sei ein konkretes Zeichen für die Anteilnahme des Papstes an den Leiden der Menschen, die in der Weihnachtszeit die Folgen des Krieges erleben müssen, teilte die vatikanische Sozialbehörde mit. Im Heiligen Land werde Krajewski mit dem Jerusalemer Patriarchen Pierbattista Pizzaballa und der gesamten Ortskirche für den Frieden beten. Der Papst wünscht sich laut Mitteilung, dass die Mission des Kurienkardinals von Gebeten begleitet werde. Der "dritte Weltkrieg in Stücken", der die Welt heimsuche, schmerze Franziskus.

06.43 Uhr: Hamas spricht von mittlerweile mehr als 20.000 Toten in Gaza

Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist seit Kriegsbeginn nach Darstellung des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf mindestens 20.057 gestiegen. Mindestens 53.320 Menschen seien verletzt worden, teilte die Behörde am Freitagmorgen mit. Diese Zahlen lassen sich aktuell nicht unabhängig überprüfen. Das Gesundheitsministerium unterscheidet nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten. In den vergangenen Wochen hatte es erklärt, dass es sich bei fast zwei Drittel der Toten um Frauen und Kinder handele.

05.59 Uhr: Verkehrsaufkommen im Panamakanal noch normal

Nach Angriffen der jemenitischen Huthi-Rebellen im Roten Meer konnte der Panamakanal-Behörde zufolge bisher kein Anstieg des Schiffverkehrs verzeichnet werden. "Bisher haben wir keinen nennenswerten Anstieg der Zahl der Schiffe beobachtet, die in direktem Zusammenhang mit der aktuellen Situation im Roten Meer stehen", erklärt die Panamakanalbehörde schriftlich gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Anfang dieses Monats erhöhte die Behörde die Zahl der zugelassenen Schiffe von 20 auf 24. Die mit dem Iran verbündeten Huthi, greifen als Reaktion auf den Krieg im Gazastreifen seit Wochen Schiffe an, die durch die Bab al-Mandab-Straße am südlichen Ende des Roten Meeres fahren.

05.10 Uhr: Weltsicherheitsrat vertagt erneut Abstimmung über Gaza-Resolution

Nach einer mittlerweile zweiwöchigen Verhandlung verschieben die Mitglieder des UN-Sicherheitsrats in New York die Abstimmung über eine Resolution zur Erhöhung der humanitären Hilfe für den Gazastreifen auf Freitag. Streitpunkt war ein Veto der USA gewesen, die eine von den Vereinigten Arabischen Emiraten ausgearbeitete Resolution ablehnten, die vorsieht, dass sowohl Israel als auch die Hamas die Nutzung aller See-, Land-, und Luftwege in den Gazastreifen für humanitäre Hilfslieferungen erlauben.

04.55 Uhr: Kanada baut Einwanderungsprogramm für vom Krieg betroffene Angehörige aus

Kanada erweitert ein Einwanderungsprogramme für vom Krieg im Gazastreifen betroffene Angehörige von kanadischen Staatsbürgern und Personen mit ständigem Wohnsitz in Kanada. "Dies ermöglicht uns, eine größere Anzahl von Personen hierher zu holen, die zwar keine Einwohner oder Kanadier sind, aber in jeder Hinsicht die Familie von Menschen repräsentieren, die den Kanadiern nahe stehen", sagte der für Einwanderung zuständige kanadische Minister, Marc Miller. Familienangehörige wie Lebenspartner, Geschwister, Enkel und Großeltern könnten im Rahmen des Sonderprogramms einen Antrag stellen und nach einer Überprüfung drei Jahre lang in Kanada leben. Dennoch sei es extrem schwierig, die belagerte Enklave zu verlassen, warnt Miller.

Donnerstag, 21. Dezember 2023

23.58 Uhr: Über 20 Länder treten Allianz zum Schutz von Handelsschiffen bei

Insgesamt haben sich nach US-Angaben mehr als 20 Länder bereit erklärt, an der neuen US-geführten Koalition zum Schutz der Handelsschiffahrt im Roten Meer teilzunehmen. Das gibt das US-Verteidigungsministerium bekannt. Die USA hatten vor zwei Tagen eine internationale Allianz zum Schutz der Handelsschifffahrt im Roten Meer auf den Weg gebracht. Geplant sind gemeinsame Patrouillen im südlichen Roten Meer und im Golf von Aden. Die Gefahr geht vor allem von den mit der Hamas verbündeten Huthi-Rebellen im Jemen aus. Diese haben gedroht, alle Schiffe auf dem Weg nach Israel anzugreifen und internationale Reeder davor gewarnt, israelische Häfen anzulaufen.

19.30 Uhr: 577.000 Menschen in Gaza akut von Hungertod bedroht

Die Vereinten Nationen warnen angesichts einer "weltweit beispiellosen" Lage im Gazastreifen vor dem Hungertod Hunderttausender Palästinenser. Eine neue Studie mehrerer UN-Agenturen und anderer Institutionen kommt zu dem Schluss, dass in dem abgeriegelten Küstenstreifen 577.000 Menschen in die schwerwiegendste Kategorie des Hungers fallen.

"So etwas habe ich noch nie gesehen. Das Ausmaß der akuten Ernährungsunsicherheit ist in Bezug auf Schwere, Geschwindigkeit der Verschlechterung und Komplexität beispiellos", sagte die New Yorker Sprecherin des Welternährungsprogramms (WFP), Shaza Moghraby. Als Folge der israelischen Kriegsführung ist die humanitäre Situation im Gazastreifen dramatisch. Es braucht laut UN dringend mehr Hilfslieferungen, damit die hohe Zahl Tausender ziviler Opfer nicht weiter ansteigt.

19.27 Uhr: Klage gegen Rotes Kreuz wegen unterlassener Hilfeleistung

Die israelische NGO Schurat Hadin hat nach eigenen Angaben das Rote Kreuz wegen unterlassener Hilfeleistung an den im Gazastreifen festgehaltenen israelischen Geiseln verklagt. Die Gruppe wirft dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) vor, seinem Auftrag und "seiner moralischen Pflicht" nicht nachgekommen zu sein und die Geiseln nicht besucht, medizinisch versorgt und um deren Freilassung gekämpft zu haben. Die NGO wirft dem IKRK vor, "voreingenommen" und "gleichgültig gegenüber israelischen Leben" zu sein.

Das IKRK erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, es habe seit dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober kontinuierlich die Freilassung der verschleppten Menschen gefordert. "Wir sind tief getroffen und frustriert, wenn wir keinen Zugang zu Menschen haben, die unsere Hilfe brauchen", erklärte ein Sprecher. Weiter betonte er, seine Organisation habe sich "auf allen Ebenen" mit der Hamas getroffen und humanitäre diplomatische Bemühungen unternommen, um Zugang zu den Geiseln zu erhalten.

17.15 Uhr: Israels Armee reklamiert Kontrolle über Hamas-Hochburg Schedschaija

Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben die "operative Kontrolle" über das als Hamas-Hochburg geltende Gaza-Stadtviertel Schedschaija hergestellt. "Die Truppen werden in dem Viertel weiterhin begrenzte Einsätze durchführen, um verbliebene Infrastruktur der Hamas zu zerstören und Kämpfer, die sich verstecken, zu töten", heißt es in einer Mitteilung des Militärs.

Schedschaijia im Norden des Küstenstreifens war bis zuletzt Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen israelischen Soldaten und Terroristen der islamistischen Hamas. Ende letzter Woche hatte das Militär dort versehentlich drei israelische Geiseln erschossen, die der Gewalt ihrer Entführer entkommen waren.

17.00 Uhr: Israel gegen Gaza-Verwaltung durch derzeitige Palästinenserbehörde

Israel lehnt eine Verwaltung des Gazastreifens nach einem Ende des Krieges durch die Palästinenserbehörde im Westjordanland in ihrem jetzigen Zustand ab. Alle Welt wolle das, aber das sei unmöglich, solange die Palästinensische Autonomiebehörde die Menschen anstachele, Israelis zu hassen, und die Kinder dazu erziehe, Israelis zu töten, sagte ein ranghoher Vertreter der israelischen Regierung.

Israel wolle nach dem Ende der Kämpfe eine neue zivile Führung im Gazastreifen. Diese müsse unter der Leitung von Menschen stehen, die vernünftig und nicht hasserfüllt seien und sich für die Zukunft der Bevölkerung in dem Küstenstreifen einsetzten, sagte der Sprecher. Bis dahin sei es noch ein weiter Weg, aber Israel hoffe, dass es mit Hilfe moderater arabischer Staaten und der USA sowie anderer westlicher Partner Israels möglich sein werde.

16.35 Uhr: Bundesregierung beklagt Angriffe auf Israel-Flaggen

In Deutschland kommt es einem Medienbericht zufolge nach Angaben der Bundesregierung zu zahlreichen Attacken auf israelische Flaggen vor Amtsgebäuden. Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober seien mindestens 49 israelische Staatsflaggen vor behördlichen Einrichtungen der Bundesländer und Kommunen gestohlen, beschädigt oder zerstört worden, berichtet die "Welt" unter Berufung auf eine Stellungnahme der Bundesregierung zu einer parlamentarischen Anfrage. Vom Innenministerium heiße es, dass die Fallzahlen einen vorläufigen Charakter hätten.

16.00 Uhr: Israel verstärkt die Angriffe - Hamas feuert Raketen

Die Kämpfe im Gazastreifen haben mit einem der stärksten israelischen Bombardements seit Beginn des Krieges erneut zugenommen. Vor allem über dem nördlichen Teil des Gebiets waren Explosionsblitze und schwarzer Rauch zu sehen. Immer wieder ertönte das Dröhnen von Luftangriffen, unterbrochen von rasselndem Gewehrfeuer. Die radikal-islamische Hamas beschoss ihrerseits Tel Aviv mit Raketen. In der Wirtschaftsmetropole heulten die Sirenen, und über den Köpfen explodierten Raketen, die von der israelischen Luftabwehr abgefangen wurden.

12.15 Uhr: Großbritannien drängt auf Hilfslieferungen per Schiff nach Gaza

Der britische Außenminister David Cameron drängt auf mehr Hilfslieferungen per Schiff nach Gaza. Man arbeite daran, dass künftig britische Schiffe Hilfslieferungen von Zypern aus nach Gaza bringen können, sagte Cameron nach einem Treffen mit dem ägyptischen Außenminister Samih Schukri. Alles was getan werden könne, müsse auch getan werden, um den Menschen im Gazastreifen zu helfen, betonte Cameron: "Humanitäre Hilfen sind die absolute Priorität."

10.44 Uhr: WHO - Keine funktionierende Klinik in Nord-Gaza

Im Norden des Gazastreifens gibt es nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kein betriebsfähiges Krankenhaus mehr. Es fehlten Treibstoff, Mitarbeiter und Materialien, erklärt der WHO-Vertreter im Gazastreifen, Richard Peeperkorn, in einer Online-Pressekonferenz aus Jerusalem. Die Al-Ahli-Klinik sei die letzte gewesen, sie sei aber nun auch nur noch minimal funktionsfähig.

10.40 Uhr: Suchhund-Kamera zeichnete Geisel-Stimmen auf

Beim Einsatz eines Suchhundes der israelischen Armee im Gazastreifen sind Hilferufe von drei Geiseln aufgezeichnet worden, die fünf Tage später versehentlich von Soldaten erschossen wurden. Der Hund sei während eines Gefechts mit einer Körperkamera in ein Gebäude geschickt worden, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari laut einer Mitschrift. "Die Terroristen haben auf den Hund geschossen, und von dem Punkt an hörten wir die Stimmen der Geiseln", sagte Hagari. Die Kamera am Körper des Hundes, der bei dem Einsatz getötet wurde, sei erst am Dienstag gefunden und ausgewertet worden. Das Gebäude sei etwa einen Kilometer entfernt von dem Ort, wo die Geiseln später erschossen worden seien. Nach Auswertung der Kameraaufnahmen gehe man davon aus, dass die Männer, die die Geiseln festgehalten hätten, bei dem Vorfall getötet worden seien. Daraufhin hätten die Geiseln offenbar aus dem Gebäude fliehen können.

Israelische Soldaten hatten die drei israelischen Geiseln am Freitag in Schedschaija im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens versehentlich erschossen. Sie hatten keine Hemden an, einer hielt einen Stock mit einem weißen Stück Stoff in der Hand. Die Armee erklärte später, die Soldaten hätten gegen die Einsatzregeln gehandelt, als sie dennoch das Feuer eröffneten.

10.08 Uhr: Neue Wasserleitung versorgt Gazastreifen

Eine neue Pipeline versorgt den Gazastreifen aus Ägypten heraus mit Wasser. Wie die offizielle Nachrichtenagentur der Vereinigten Arabischen Emirate (WAM) mitteilte, sollen täglich rund 2.271 Kubikmeter Meerwasser aus dem Mittelmeer durch drei Entsalzungsanlagen aufbereitet werden. Dadurch könnten bis zu 300.000 Menschen im Gazastreifen mit Wasser versorgt werden. Zum Vergleich: Der Wasserverbrauch in Berlin liegt bei rund 436.000 Kubikmetern pro Tag.

Die Entsalzungsanlagen seien über eine 900 Meter lange Pipeline mit dem Gazastreifen verbunden, berichtete die WAM. Die Anlagen seien von den Vereinigten Arabischen Emiraten finanziert worden. Vor einigen Tagen besuchte eine Delegation des UN-Sicherheitsrats den Grenzort Rafah. Das Kinderhilfswerk Unicef berichtete am Mittwoch von einer katastrophalen Wasserversorgung für Hunderttausende im Gazastreifen.

03.00 Uhr: UNO - Israel ordnet weitere Evakuierungen in Chan Junis an

Israel hat nach Angaben der Vereinten Nationen weitere großflächige Evakuierungen der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens angeordnet. Das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Ocha) erklärte, Israel habe am Mittwoch Karten veröffentlicht, in denen rund 20 Prozent des Stadtgebiets neu als zu räumendes Gebiet ausgezeichnet würden.

In dem Gebiet lebten nach Angaben der UNO vor Beginn der Kämpfe mehr als 110.000 Menschen. Außerdem befinden sich in dem Gebiet demnach 32 Notunterkünfte, in denen mehr als 140.000 Binnenflüchtlinge lebten. Die israelischen Streitkräfte erklärten derweil, am Mittwoch seien mit Bodentruppen, aus der Luft und vom Meer aus Angriffe gegen "dutzende Terroristen und Terroristen-Infrastruktur" in Chan Junis ausgeführt worden.

01.33 Uhr: US-Sprecher bestätigt Gespräche über Waffenruhe

Der Sprecher des Weißen Hauses, John Kirby, bestätigt, dass zurzeit intensive Gespräche über eine mögliche erneute Waffenruhe und einen Austausch von Geiseln, die von der Hamas festgehalten werden, gegen palästinensische Gefangene in Israel stattfinden. "Dies sind sehr ernsthafte Gespräche und Verhandlungen, und wir hoffen, dass sie zu etwas führen", sagte Kirby, am Mittwoch (Ortszeit) gegenüber Reportern an Bord der Air Force One.

Hamas-Führer Ismail Hanija war am Mittwoch zu Gesprächen nach Kairo gereist, um mit ägyptischen Beamten zu sprechen, die sich um die Vermittlung eines neuen Waffenstillstands bemühen. Der Islamische Dschihad, eine kleinere militante Palästinensergruppe, die ebenfalls Geiseln im Gazastreifen festhält, teilte mit, dass ihr Anführer in den kommenden Tagen ebenfalls Ägypten besuchen werde, um über ein mögliches Ende des Konflikts zu sprechen.

Mittwoch, 20. Dezember 2023

22.16 Uhr: Israel greift Hisbollah-Stellungen im Libanon an

Die israelische Luftwaffe hat am Mittwoch nach Angaben der Armee erneut Stellungen der Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon angegriffen. Es seien "Terror-Infrastruktur" sowie militärische Einrichtungen der Hisbollah getroffen worden, teilte die Armee mit. Darüber hinaus sei auf "eine Reihe von Terroristen, die sich vom Libanon entlang der Grenze im Gebiet Metulla dem Sicherheitszaun näherten" geschossen worden. Dabei seien Treffer festgestellt worden. Eine Bestätigung aus dem Libanon stand zunächst aus.

Die libanesische Hisbollah-Miliz hatte zuvor von mehreren Angriffen auf Israel berichtet. Unter anderem seien israelische Soldaten bei dem Grenzort Metulla beschossen worden.

22.05 Uhr: Israels Militär greift nach neuem Raketenbeschuss Ziele in Syrien an

Israels Militär hat nach erneutem Raketenbeschuss Ziele in Syrien angegriffen. Die Abschussorte der vier Raketen sowie ein syrischer Militärposten seien beschossen worden, teilte das israelische Militär am Mittwochabend mit. Welche Gruppierung für den Abschuss aus Syrien verantwortlich war, war zunächst unklar.

Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London bestätigte israelische Angriffe nach Raketenbeschuss im Grenzgebiet. Berichte von Opfern waren zunächst nicht bekannt.

21.56 Uhr: Getötete Geiseln - Suchhund nahm Tage vorher Stimmen auf

Drei versehentlich von israelischen Soldaten im Gazastreifen erschossene Geiseln waren bereits Tage zuvor von einem Suchhund des israelischen Militärs entdeckt worden. Der Hund habe mit einer Körperkamera aufgezeichnet, wie die drei am 10. Dezember um Hilfe gerufen und ihre Namen gebrüllt hätten, sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Mittwoch.

Soldaten hatten demnach den Hund mit der Kamera in ein Gebäude im Viertel Schidschaija in der Stadt Gaza geschickt, wo sie Extremisten vermuteten. Die Extremisten erschossen den Hund und wurden selbst in einem anschließenden Feuergefecht getötet. In dem Chaos dürften die drei in dem Gebäude festgehaltenen Geiseln nach Einschätzung des israelischen Militärs entkommen sein.

Erschossen wurden sie fünf Tage später ungefähr einen Kilometer entfernt, als sie mit nacktem Oberkörper und einem Stock mit einem weißen Stück Stoff aus einem Gebäude kamen. Die Aufnahme des Hundes wurde erst danach untersucht.

21.18 Uhr: Israel - Tunnelnetz von Hamas-Anführern unter Gaza-Stadt gefunden

Die israelischen Streitkräfte haben ein Tunnelnetz entdeckt, das tief unter dem Zentrum von Gaza-Stadt verläuft und mit Grundstücken von Hamas-Anführern verbunden ist. Die Tunnel seien gefunden worden, als die Soldaten in den vergangenen Tagen einen zentralen Bereich der Stadt sicherten, sagt der Sprecher der israelischen Armee, Oberstleutnant Peter Lerner. Der Zugang zu den Tunneln erfolge über Wendeltreppen und einen Aufzug, der bis zu 20 Meter unter die Erde führe. Die Tunnel seien mit Strom, Wasserleitungen, Überwachungskameras und schweren Sprengtüren ausgestattet. "Dieser Komplex, sowohl über als auch unter der Erde, war ein Machtzentrum des militärischen und politischen Flügels der Hamas", sagt Lerner. Bei der Hamas war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

20.49 Uhr: Hamas - mindestens 20 000 Tote seit Kriegsbeginn im Gazastreifen

Nach Darstellung der islamistischen Hamas sind seit Kriegsbeginn mindestens 20.000 Palästinenser im Gazastreifen getötet worden. Darunter seien 8.000 Minderjährige sowie 6.200 Frauen, teilte das Informationsbüro der Hamas am Mittwoch mit. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht überprüfen.

20.15 Uhr: Abstimmung über Gaza-Resolution erneut verschoben

Der UN-Sicherheitsrat hat Diplomaten zufolge eine Abstimmung über eine neue Gaza-Resolution abermals verschoben. Das Votum sei nun auf Donnerstag angesetzt worden, sagen mehrere Abgesandte. Das von den Vereinigten Arabischen Emiraten vorgelegte Papier fordert unter anderem eine Aussetzung der Gewalt im Gazastreifen, um mehr humanitäre Hilfslieferungen zu ermöglichen. Der 15-köpfige Rat sollte ursprünglich am Montag abstimmen.

19.27 Uhr: Israel - versuchte Autoattacke bei Hebron

Israelische Soldaten haben nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums einen 27 Jahre alten Mann in der Nähe von Hebron im Westjordanland getötet. Die israelische Armee teilte am Mittwoch mit, der Fahrer eines Autos sei nach einem Rammangriff an einer Kreuzung "neutralisiert" worden. Wen oder was der mutmaßliche Angreifer mit seinem Auto rammen wollte, teilte die Armee nicht mit. Israelische Medien meldeten, der Mann habe versucht, israelische Soldaten anzufahren. Verletzt wurde bei dem Vorfall nach Angaben der Armee niemand.

Am Nachmittag wurde dann nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums ein 16-Jähriger bei Zusammenstößen zwischen Palästinensern und israelischen Soldaten in dem Dorf Husan westlich von Bethlehem erschossen.

18.46 Uhr: Israel und Zypern arbeiten an Seekorridor für Hilfsgüter nach Gaza

Israel und Zypern arbeiten an einem Seekorridor für Hilfsgüter in den Gazastreifen. Der Korridor solle einer von Israel koordinierten Sicherheitsinspektion unterzogen werden, heißt es in einer Erklärung des israelischen Außenministeriums. Das übergeordnete Ziel sei die Schaffung eines "schnellen Weges" für die Lieferung humanitärer Hilfe über einen Seekorridor. Technische Teams beider Länder würden das Vorhaben am Mittwoch und Donnerstag weiter erörtern.

17.46 Uhr: Netanjahu: Kein Waffenstillstand im Gazastreifen vor "Eliminierung" der Hamas

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat einen Waffenstillstand für den Gazastreifen vor der "Eliminierung" der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas ausgeschlossen. "Wir werden nicht aufhören zu kämpfen, bis wir alle Ziele erreicht haben, die wir uns gesetzt haben", erklärte Netanjahu am Mittwoch. Dies seien "die Eliminierung der Hamas, die Freilassung unserer Geiseln und das Ende der Bedrohung durch den Gazastreifen".Netanjahu erklärte, israelische Streitkräfte würden Hamas-Angehörige "überall" im Gazastreifen angreifen. "Jeder, der glaubt, wir würden aufhören, hat keinen Bezug zur Realität", fügte Netanjahu hinzu. "Wir greifen die Hamas mit Feuer an - ein Inferno", fuhr er fort. "Wir greifen auch ihre Komplizen nah und fern an."

17.06 Uhr: Deutsch-Israeli bei Kämpfen im Gazastreifen getötet

Bei den Kämpfen zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen ist einem Medienbericht zufolge ein Deutscher getötet worden. "Wir wurden von den israelischen Streitkräften (IDF) informiert, dass leider ein deutscher Staatsangehöriger unter den Opfern der Kämpfe in Gaza ist", erklärte das Auswärtige Amt nach Angaben der "Bild"-Zeitung vom Mittwoch.

Zuvor hatten laut "Bild" israelische Medien den Tod des Deutsch-Israelis Urija B. gemeldet. Der christliche Soldat sei an einer schweren Kopfverletzung gestorben und am Dienstag in Israel beerdigt worden. Er war nach Angaben der Zeitung am vorherigen Donnerstag im Süden des Gazastreifens verletzt worden, wo er für eine israelische Eliteeinheit gegen die Hamas kämpfte.

16.46 Uhr: Huthi-Anführer droht mit Angriffen auf US-Kriegsschiffe

Die Huthi-Rebellen im Jemen drohen nach Angaben ihres Anführers mit Angriffen auf US-Kriegsschiffe. Sollten sich die USA stärker einmischen und den Jemen angreifen, werde die Gruppe nicht tatenlos zusehen, sondern Schiffe der USA beschießen, sagt Abdel-Malek al-Huthi in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Neben militärischen Zielen wolle die Miliz jegliche US-Interessen ins Visier nehmen. Der Huthi-Chef warnt zudem andere Länder davor, sich an einer von den USA geführten internationalen Allianz zum Schutz der Handelsschifffahrt im Roten Meer zu beteiligen.

15.08 Uhr: Bundeswehr wäre zu Einsatz in Rotem Meer fähig

Die Bundesregierung erwägt die Beteiligung der Bundeswehr an einer US-geführten internationalen Militärkoalition zum Schutz der Seefahrt im Roten Meer. Die Bundesmarine verfüge prinzipiell über Möglichkeiten, einen solchen Einsatz zu unterstützen, sagte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums am Mittwoch in Berlin. Die Anfrage aus den USA werde weiter geprüft, eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen, ergänzte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Sollte sich die Bundeswehr beteiligen, müsste der Bundestag ein Mandat dafür erteilen.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hatte am Montag eine "multinationale Sicherheitsinitiative" zum Schutz der Schifffahrt im Roten Meer bekannt gegeben. Bei den Angriffen der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz im Jemen auf Handelsschiffe handele es sich um "eine internationale Herausforderung, die gemeinsames Handeln erfordert", sagte Austin.

14.14 Uhr: Erster Hilfskonvoi aus Jordanien im Gazastreifen

Der erste direkte Hilfskonvoi aus Jordanien hat den Vereinten Nationen (UN) zufolge den Gazastreifen erreicht. Die Ladung habe aus 750 Tonnen Lebensmittel bestanden, teilt das Welternährungsprogramm (WFP) mit. "Dieser entscheidende erste Schritt könnte den Weg für einen nachhaltigeren Hilfskorridor durch Jordanien ebnen", heißt es in einer Erklärung.

12.08 Uhr: Mehr als zwei Drittel der Jobs im Gazastreifen weg

Seit dem Beginn des Gaza-Krieges sind nach Angaben der Internationale Arbeitsorganisation (ILO) mehr als 66 Prozent der Arbeitsplätze im Gazastreifen verschwunden. Es seien 192.000 Stellen verloren gegangen. "Heute kann kaum jemand im Gazastreifen ein Einkommen aus Arbeit erzielen", sagt Peter Rademaker, stellvertretender Regionaldirektor der ILO für die arabischen Staaten. "Es könnte sogar noch schlimmer werden."

11.08 Uhr: Hamas-Chef zu Verhandlungen nach Ägypten gereist

Zu den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung weiterer Geiseln aus der Hand der Hamas ist eine der wichtigsten Führungsfiguren der Hamas nach Ägypten gereist: der Anführer Ismail Hanija. Er sei mit einer Delegation der Hamas am Mittwochmorgen in Kairo gelandet, hieß es aus Flughafenkreisen.

Die Verhandlungen basieren auf einem Vorschlag seitens Israels. Hanija hält sich seit einigen Jahren nicht im Gazastreifen, sondern in Katar auf. Die Hamas bestätigte auf Telegram seinen Besuch in Ägypten.

10.35 Uhr: Intensive Gespräche über Waffenruhe haben begonnen

Nach Angaben eines Insiders finden derzeit intensive Gespräche über eine mögliche zweite Waffenruhe im Gazastreifen statt. Als Vermittler würden Katar und Ägypten fungieren, sagt die in den Vorgang eingeweihte Person der Nachrichtenagentur Reuters. Es gehe bei den Gesprächen auch erneut um einen Austausch von Geiseln, die von der Hamas gehalten werden, gegen palästinensische Gefangene in Israel.

Über die Zahl derjenigen, die freigelassen werden sollen, werde noch diskutiert. Israel bestehe darauf, Frauen und "gebrechliche Männer" zu berücksichtigen. Auf die Liste könnten es den Angaben nach zudem Palästinenser schaffen, die in Israel wegen schwerer Straftaten im Gefängnis sitzen.

09.39 Uhr: Israel setzt Angriffe im Gazastreifen fort

Die israelische Armee setzt ihre Kämpfe gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen fort. Im Verlaufe des vergangenen Tages seien mehr als 300 Ziele angegriffen worden, teilte die Armee am Mittwochmorgen mit. So habe die Luftwaffe eine Raketenabschussrampe, von der aus am Dienstag auf Israel gefeuert worden sei, beschossen. Die Bodentruppen lieferten sich zugleich Nahkämpfe mit Terroristen und attackierten im Verbund mit der Luftwaffe und Marine deren Infrastruktur, hieß es.

In Reaktion auf feindlichen Beschuss seien die Truppen zudem in der Gegend der heftig umkämpften Stadt Chan Junis im Süden des Küstenstreifens gezielt gegen Kommando- und Kontrollzentren sowie Waffenlager vorgegangen. Die Angaben können derzeit nicht unabhängig überprüft werden.

07.33 Uhr: Israel bietet einwöchige Feuerpause an

Israel hat in Verhandlungen über eine Freilassung weiterer Geiseln aus dem Gazastreifen einem Medienbericht zufolge eine erneute Kampfpause von mindestens einer Woche angeboten. Wie das Nachrichtenportal "Axios" in der Nacht zum Mittwoch unter Berufung auf zwei israelische Beamte sowie eine weitere informierte Quelle berichtete, erwarte Israel im Gegenzug von der islamistischen Hamas die Freilassung von mehr als drei Dutzend Geiseln.

05.45 Uhr: Abstimmung über UN-Resolution verschoben

Eine Abstimmung im UN-Sicherheitsrat über eine Feuerpause und die Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen wird um einen weiteren Tag verschoben. Der 15-köpfige Rat sollte ursprünglich am Montag über eine von den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) eingebrachte Resolution abstimmen. Die Abstimmung wurde jedoch mehrfach vertagt, weil sich die VAE und die USA nach Angaben von Diplomaten nicht auf einen Text einigen konnten, der ein Ende der Feindseligkeiten und die Einrichtung einer UN-Überwachungsmission vorsieht.

Auf die Frage, ob man sich einer Einigung nähere, antwortete die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield: "Wir versuchen es, wir versuchen es wirklich".

00.03 Uhr: UN-Sicherheitsrat vertagt erneut Abstimmung über Resolution zu Gaza-Krieg

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat ein geplantes Votum über eine Resolution zum Gaza-Krieg erneut vertagt. Die Verhandlungen im höchsten UN-Gremium wurden noch am Dienstag intensiv fortgeführt, nachdem die Vereinigten Staaten sich mehr Zeit ausgebeten haben. Ziel der Gespräche ist es, ein erneutes Veto der USA zu verhindern und sie dazu zu bewegen, der Vorlage zuzustimmen oder sich zu enthalten.

Ursprünglich sollte es am Montag ein Votum geben. Es wurde dann indes zunächst auf Dienstag verschoben. Am Abend (Ortszeit) hieß es dann, die Abstimmung sei nun für Mittwoch geplant. Zu Wochenbeginn hatte ein Resolutionsentwurf auf dem Tisch gelegen, in dem eine "dringende und nachhaltige Einstellung der Feindseligkeiten" zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas gefordert wird. Der Text wurde in einer neuen Vorlage, die am Dienstagmorgen (Ortszeit) kursierte, aber abgeschwächt.

Nun ist darin von "Forderungen nach einer dringenden Aussetzung der Feindseligkeiten die Rede, um einen sicheren und ungehinderten Zugang zu humanitäre Hilfslieferungen zu ermöglichen". Zudem solle es "dringende Schritte hin zu einer nachhaltigen Einstellung der Feindseligkeiten" geben, heißt es. Gegen die Formulierung zu einer "Einstellung der Feindseligkeiten" haben sich die USA bislang gestemmt.

Im Gegensatz zu Resolutionen der UN-Vollversammlung sind Resolutionen des Sicherheitsrats rechtlich bindend. In der Praxis werden sie dennoch von vielen Parteien ignoriert. Die UN-Vollversammlung hatte sich jüngst in einer Resolution für einen humanitären Waffenstillstand im Gaza-Krieg ausgesprochen. 153 der 193 Mitgliedsstaaten stimmten für die Resolution, zehn dagegen. 23 Staaten enthielten sich, darunter Deutschland.

Dienstag, 19. Dezember 2023

22.13 Uhr: Israelische Soldaten dringen in Tunnel-Netzwerk der Hamas ein

Israelische Streitkräfte sind nun im nördlichen Gazastreifen in das Tunnelnetzwerk der Hamas eingedrungen - das gab Verteidigungsminister Joav Galant bekannt. Das Ziel sei, die Kämpfer der Hamas endgültig zu vertreiben.

Im Süden des Küstengebiets werde die Operationen voraussichtlich "Monate" dauern, so Galant. Dazu gehöre auch der Angriff auf die zweitgrößte Stadt des Gazastreifens, Chan Junis.

21.47 Uhr: Bundesregierung will Teilnahme am Einsatz im Roten Meer

Die Bundesregierung will, dass Deutschland sich an der Militärallianz im Roten Meer beteiligt oder sie militärisch unterstützt. Das berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf Regierungskreise. Es sei im sicherheits- und wirtschaftspolitischen Interesse Berlins, dass die Angriffe vonseiten der Huthi-Rebellen aus dem Jemen auf Handelsschiffe im Roten Meer eingedämmt weden.

Einer deutschen Beteiligung müsse jedoch der Bundestag zustimmen, heißt es weiter. Mit einer schnellen Bereiligung der Bundeswehr sei jedoch nicht rechnen, weil die deutsche Marine derzeit kein geeignetes Schiff entbehren könne.

21.07 Uhr: Israel will weitere Gebiete im Gazastreifen angreifen

Israel will in seine Bodenoffensive im Gazastreifen offenbar noch weitere Gebiete einbeziehen. Das sagte Berichten zufolge Verteidigungsminister Joav Galant. Um welche Orte es dabei genau gehe, habe Galant nicht gesagt.

20.28 Uhr: Israel gibt Eroberung von Hamas-Hochburg bekannt

Die zuvor heftig umkämpfte Hamas-Hochburg Dschabalia im Norden des Gazastreifens ist nach Darstellung der israelischen Armee in ihrer Hand. Man habe die "die operative Kontrolle" über den Ort erreicht. Hunderte "Terroristen" seien getötet worden und 500 Terrorverdächtige hätten sich ergeben. Man habe Kommandozentralen und Raketenfabriken zerstört.

Die Hamas-Behörde sprach dagegen von mindestens getöteten 13 Palästinensern. Am Montag hatte sie 110 Tote durch israelische Luftangriffe auf Wohnhäuser dort gemeldet. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

18.02 Uhr: 100 Ausländer verlassen Gazastreifen - unter ihnen 20 Deutsche

Weiter verlassen Ausländer und Palästinenser mit ausländischen Pässen den Gazastreifen. Heute sind 100 Menschen nach Ägypten ausgereist - unte rihnen auch 20 Menschen mit deutschem Pass. Das ging aus einer Liste der palästinensischen Grenzbehörde am Grenzübergang Rafah hervor. Wie viele Ausländer und Palästinenser mit Zweitpass sich derzeit noch in Gaza aufhalten, ist unklar.

17.53 Uhr: Insider rechnet nicht mit baldiger Freilassung weiterer Geiseln

Offenbar ist nicht damit zu rechnen, dass die Verhandlungen über die Freilassung weiterer Geiseln aus dem Händen der Hamas bald zu einem Erfolg führen. Das sei das Ergebnis von Gesprächen zwischen dem Ministerpräsidenten von Katar als Vermittler sowie den Leitern des israelischen Geheimdienstes Mossad und der amerikanischen CIA am Montag in Warschau, so ein Insider.

17.25 Uhr: Ärzte ohne Grenzen - "Politik der verbrannten Erde"

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenen (MFS) prangert die katastrophale medizinische Lage im südlichen Gazastreifen an. Die Küstengebiete seien durch die israelische Armee "total belagert", Israel betreibe eine "Politik der vrbrannten Erde", die Notaufnahme im Nasser-Krankenhaus sei komplett überfüllt, dort müssten Ärzte über tote Kinder steigen, um andere Kinder zu behandeln, die ohnehin sterben würden. Laut UN sind von den 36 Kliniken im Gazastreifen nur noch acht in Betrieb.

17.22 Uhr: Israel - Palästinenser gesteht Nutzung von Krankenhaus durch Hamas

Die israelische Armee hat ein Video veröffentlicht, in dem ein als Krankenhausdirektor bezeichneter Mann die Nutzung seines Spitals im Gazastreifen durch die islamistische Hamas gesteht. In dem Video wird der Mann, der als Ahmed Kahalot, Direktor des Krankenhauses Kamal-Adwan im umkämpften Stadtteil Dschabalia im Norden des Küstenstreifens bezeichnet wird, in einem Raum von einem nicht sichtbaren Interviewer auf Arabisch befragt.

Das Video ist mit englischen Untertiteln versehen, die den Inhalt der Befragung korrekt wiedergeben. Es wird nicht mitgeteilt, wo und wann die Befragung stattfand und unter welchen Bedingungen der Mann zu seiner Aussage bereit war. Er sei am 12. Dezember im Gazastreifen festgenommen worden. Die Angaben zu dem Video und dessen Inhalt konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

17.08 Uhr: IKRK in ständigem Kontakt wegen weiterer Geiselfreilassungen

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) bemüht sich nach eigener Aussage rund um die Uhr um die Freilassung weiterer in den Gazastreifen verschleppter Geiseln. Sie stehe in ständigem Kontakt mit der Regierung Israels und der Palästinenserorganisation Hamas, sagte IKRK-Chefin Mirjana Spoljaric in Genf. Geiselnahmen verstießen gegen das humanitäre Völkerrecht, so Spoljaric, sie verlangte die bedingungslose Freilassung.

Spoljaric stellte klar: "Wir verhandeln nicht. Wir sind nicht an politischen Diskussionen beteiligt." Einer Freilassung müsse eine Vereinbarung zwischen den Konfliktparteien vorausgehen. Das IKRK stehe bereit, um wie bei den bereits freigelassenen 109 Geiseln die Übergabe zu organisieren. Das seien komplexe und lebensgefährliche Einsätze. Sie verwahrte sich gegen Berichte, in denen der IKRK-Einsatz herablassend als "Taxi-Dienst" für die Geiseln bezeichnet wurde.

16.58 Uhr: Präsident Herzog - Israel zu humanitärer Feuerpause und mehr Hilfe bereit

Israel ist nach Worten von Staatspräsident Isaac Herzog zu einer neuen humanitären Feuerpause und humanitärer Hilfe in Gaza bereit, um die Freilassung weiterer Geiseln zu ermöglichen. Die Verantwortung dafür liege ganz bei der Hamas, sagte er bei einem Empfang für das Diplomatische Corps. Sein Land kämpfe "nicht gegen die Menschen von Gaza, sie sind nicht unsere Feinde", so Herzog: "Wir bekämpfen die Hamas, sie ist der Feind", erklärte der Präsident, der auch auf die Lage der Geiseln in Händen der Hamas hinwies. Unter ihnen gebe es Dutzende humanitäre Fälle, darunter Babys, Senioren, Kranke, Verwundete und viele Frauen.

Gleichzeitig forderte Herzog die internationalen Organisationen auf, mehr zu tun, um die Bereitstellung von Hilfsgütern für Gaza zu erleichtern. Mithilfe neuer Scan-Geräte könne die Einfahrt von Lastwagen mit Hilfsgütern auf 350 pro Tag verdreifacht werden. Es liege an den Vereinten Nationen und anderen Partnern, dass in den vergangenen zwei Wochen nur etwa 125 oder 100 Lkw täglich abgefertigt werden konnten.

16.35 Uhr: Irans Revolutionswächter wollen "Schattenmarine" einsetzen

Irans Revolutionswächter haben den Einsatz einer neuen Freiwilligenflotte verkündet. Anhänger der einflussreichen Revolutionsgarde (IRGC) würden von Orten südlich der iranischen Küste am Persischen Golf aus operieren, sagte IRGC-Admiral Aliresa Tangsiri laut der iranischen Nachrichtenagentur Tasnim. Diese "Schattenmarine" umfasse 55.000 Freiwillige. Ab wann die Einheiten operieren solen, war zunächst unklar.

Erst am Sonntag hatte die IRGC-Marine einen Raketentest öffentlich gemacht. Irans Streitkräfte bestehen aus regulären Truppen und der Revolutionsgarde. Beide verfügen über eine Marine. Die IRGC, gegründet um die Ideologie der Islamischen Revolution zu schützen, gilt als deutlich schlagkräftiger. Freiwillige Kräfte der IRGC, die sogenannten Basdisch, werden auch zur Unterdrückung von Protesten eingesetzt.

16.00 Uhr: Hamas will keine Geisel-Verhandlungen während Kämpfe anhalten

Die Hamas lehnt Verhandlungen über einen weiteren Austausch von Geiseln gegen Gefangene während des Krieges mit Israel ab. Man sei jedoch offen für jede Initiative, den Krieg zu beenden, sagte Hamas-Vertreter Basem Naem. "Wir bekräftigen unsere Position und lehnen es kategorisch ab, Verhandlungen über den Gefangenenaustausch angesichts des andauernden israelischen Völkermordkrieges zu führen", sagte Naem.

15.47 Uhr: Forscher - Mindestens 95.000 Gebäude in Gaza beschädigt oder zerstört

Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober sind im Gazastreifen wohl zwischen 95.000 und 120.000 Gebäude beschädigt oder zerstört worden. Das geht aus einer Analyse der Decentralized Damage Mapping Group (DDMG) hervor, bei der eine Gruppe von US-Wissenschaftlern die Angriffe in dem Küstengebiet mit Satellitendaten untersucht. Im nördlichen Gazastreifen wurden demnach bisher 60 bis 72 Prozent aller Gebäude beschädigt oder zerstört. Für die Analysen nutzt die DDMG offen zugängliche Daten von Satelliten- und Radartechnik.

Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA teilte mit, 60 Prozent der Infrastruktur im Gazastreifen sei beschädigt oder zerstört worden. Zudem seien mehr als 90 Prozent der Bevölkerung vertrieben worden. "Das ist ein überwältigendes und beispielloses Maß an Zerstörung und erzwungener Vertreibung, die sich vor unseren Augen abspielt", erklärte UNRWA bei X.

15.33 Uhr: USA lassen offen, ob sie UN-Resolution zu Waffenruhe zustimmen werden

Die US-Regierung lässt bislang offen, ob sie im UN- Sicherheitsrat dem jüngsten Entwurf für eine Resolution zustimmen wird, mit der eine Einstellung der Feindseligkeiten im Gazastreifen gefordert werden soll. "Wir versuchen immer, eine Formulierung zu finden, mit der wir und die anderen Mitglieder des Sicherheitsrates einverstanden sind", sagte Außenamtssprecher Matthew Miller.

Der von den Vereinigten Arabischen Emiraten vorgelegte Resolutionsentwurf, über den der UN-Sicherheitsrat am Dienstag beraten will, fordert eine "dringende und dauerhafte Einstellung der Feindseligkeiten" im Gazastreifen, um einen "sicheren und ungehinderten humanitären Zugang" zu dem weitgehend abgeriegelten Palästinensergebiet zu ermöglichen. Die Abstimmung sollte ursprünglich am Montag stattfinden. Sie wurde vertagt, um weitere Verhandlungen zu ermöglichen und ein mögliches Veto zu vermeiden.

15.26 Uhr: Weitere 180 Lastwagen mit Hilfsgütern im Gazastreifen eingetroffen

Im Gazastreifen sind nach UN-Angaben etwa 180 weitere Lastwagen mit Hilfsgütern eingetroffen. Etwa 100 davon sowie vier Tankwagen mit Diesel seien über den ägyptischen Grenzübergang Rafah nach Gaza eingefahren, teilte das UN-Nothilfebüro OCHA mit. Etwa 80 weitere Lkw seien über den Übergang Kerem Schalom im Südosten Gazas gekommen, den Israel kürzlich für Hilfslieferungen geöffnet hatte.

Rafah passierten seit Wiederöffnung der Grenze zu Ägypten am 21. Oktober etwa 4.300 Lastwagen mit Hilfsgütern, wie der Palästinensische Rote Halbmond mitteilte. Darunter waren Essen, Wasser und Arzneimittel. Im Gazastreifen lebten vor Kriegsbeginn etwa 2,2 Millionen Menschen. Mehr als 90 Prozent davon wurden dem UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA zufolge durch Kämpfe vertrieben. Im Durchschnitt halten sich in jeder der rund 150 UN-Notunterkünfte in dem Küstengebiet etwa 12.400 Menschen auf, was dem Vierfachen der jeweiligen Kapazität entspricht.

15.01 Uhr: Papst - Menschen in Nahost nicht alleine lassen

Papst Franziskus hat zu Verbundenheit mit den Menschen in Israel und den Palästinensischen Gebieten aufgerufen. "Den Einwohnern des Heiligen Landes steht ein Weihnachten in Schmerz und Trauer bevor", schrieb er auf X: "Wir wollen sie nicht allein lassen. Seien wir ihnen nahe mit Gebeten und konkreter Hilfe. Das Leid Bethlehems ist eine offene Wunde für den Nahen Osten und die ganze Welt."

14.35 Uhr: EU-Staaten diskutieren über Marine-Einsatz im Roten Meer

In der EU gibt es Diskussionen über eine Unterstützung der US-Initiative zur Sicherung der Schifffahrt im Roten Meer. Die Huthi-Angriffe auf Handelsschiffe seien ein inakzeptabler Verstoß gegen das Völkerrecht, sagte ein Sprecher der EU-Kommission. Man berate unter den EU-Staaten und mit Partnern über eine Antwort. "Was gebraucht wird, ist eine internationale Lösung", sagte der Sprecher.Als eine Option gilt, das Mandat der EU-Antipiraterie-Operation Atalanta gegen Seeräuberei vor der Küste Somalias zu erweitern. Die Bundeswehr war bis zum Frühjahr 2022 an der Operation beteiligt.

Großbritannien meldete unterdessen, der Zerstörer "HMS Diamond" sei im Roten Meer eingetroffen und habe sich dort drei US-Zerstörern und einer französischen Fregatte angeschlossen. Das italienische Verteidigungsministerium erklärte, eine Fregatte solle noch am Dienstag ins Rote Meer entsandt werden, um sich an der Koalition zu beteiligen.

14.12 Uhr: Hamas-Behörde - Zahl der Toten in Gaza steigt auf mehr als 19.600

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf 19.667 gestiegen. Das sind 214 Tote mehr als noch am Vortag, wie der Sprecher der Behörde, Aschraf al-Kudra, mitteilte. 52.586 weitere Menschen seien verletzt worden. Die Zahlen der Behörde lassen sich gegenwärtig nicht prüfen, die UN und andere Beobachter weisen darauf hin, dass sie sich in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.

Auslöser des Gaza-Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zu Gaza verübt hatten. Auf israelischer Seite sind mehr als 1.200 Menschen getötet worden. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive.

13.54 Uhr: Al-Ahli-Arab-Krankenhaus in Gaza stellt laut Klinikleiter Betrieb ein

Eines der letzten funktionierenden Krankenhäuser im Norden des Gazastreifens hat nach Angaben seines Leiters den Betrieb eingestellt. Das Al-Ahli-Arab-Krankenhaus in der Stadt Gaza könne nach der Erstürmung durch die israelische Armee "weder Patienten noch Verletzte aufnehmen", sagte Klinikleiter Fadel Naim. Die israelische Armee habe mehrere Ärzte, Krankenschwestern und Verletzte festgenommen und einen Teil des Klinikkomplexes zerstört. sagte Naim.

Das Al-Ahli-Arab-Krankenhaus war bereits am 17. Oktober durch eine Explosion auf dem Parkplatz beschädigt worden. Die radikalislamische Hamas machte Israel verantwortlich und berichtete über etwa 400 Todesopfer. Israel sprach dagegen vom Einschlag einer fehlgeleitete Rakete des mit der Hamas verbündeten Islamischen Dschihad. Bei ihren Angriffen nimmt die israelische Armee auch Krankenhäuser ins Visier. Israel wirft der Hamas vor, dort militärische Infrastruktur eingerichtet zu haben und Zivilisten als "menschliche Schutzschilde" zu missbrauchen.

13.27 Uhr: Esken zurückhaltend bei Bundeswehr-Einsatz im Roten Meer

SPD-Chefin Saskia Esken hat sich zurückhaltend zu einem Bundeswehreinsatz zum Schutz von Handelsschiffen im Roten Meer geäußert. In einem Interview der dpa begrüßte sie, dass die USA den Angriffen der vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen eine Allianz zur Sicherung des wichtigen Seewegs entgegensetzen wollen und erklärte, "dass diese Allianz wichtig ist und notwendig ist, auch für Deutschland, auch für unsere Handelsbeziehungen".

Die SPD-Vorsitzende fügte aber hinzu: "Gleichzeitig hat die Bundeswehr auch ganz klare Restriktionen, an welchen Mandaten sie sich beteiligen kann. Und da müsste auch der Bundestag mit einbezogen werden." Es würde sich um einen Auslandeinsatz der Bundeswehr handeln, der bisher nicht durch ein Mandat der Vereinten Nationen gestützt sei: "Insofern müssten wir da schon sehr genau hinschauen."

13.14 Uhr: Israels Armee greift nach Raketenbeschuss Ziele im Libanon an

Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge Ziele im Nachbarland Libanon angegriffen. Der Ursprungsort des Abschusses sei getroffen worden, teilte das Militär mit. Zuvor war eine Rakete aus dem Libanon nach Militärangaben nahe dem israelischen Grenzort Metulla auf offenem Gelände eingeschlagen. Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah reklamierte den Angriff für sich.

Seit Beginn des Gaza-Krieges nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober kommt es immer wieder zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und militanten Gruppierungen wie der Hisbollah in der israelisch-libanesischen Grenzregion. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006.

13.10 Uhr: Spanien - Einsatz im Roten Meer nicht außerhalb von EU und Nato

Spanien hat eine Beteiligung am geplanten Marineeinsatz zur Sicherung der Schifffahrt im Roten Meer gegen Angriffe der Huthi außerhalb von EU- oder Nato-Einsätzen abgelehnt. Spanien unterliege hier den Entscheidungen der EU und der Nato und werde sich nicht einseitig und separat an der von den USA vorgeschlagenen Operation "Prosperity Guardian" beteiligen, verlautete aus dem spanischen Verteidigungsministerium. Deutschland prüft nach Angaben von Verteidigungsminister Boris Pistorius eine Anfrage zur Beteiligung.

Das US-Verteidigungsministerium hatte zuvor mitgeteilt, auch Spanien werde sich beteiligen. Zudem wurden weitere Länder, darunter Großbritannien, Bahrain, Kanada, Frankreich, Italien, die Niederlande, Norwegen und die Seychellen, genannt. Durch die stärkere Kooperation zwischen den Seestreitkräften soll der Schutz von Handelsschiffen verbessert werden, die wiederholt von Huthi-Rebellen aus dem Jemen angegriffen worden waren.

13.04 Uhr: Neuer Raketenbeschuss aus Gaza auf Israel

Die radikalislamische Hamas hat wieder Raketen aus dem Gazastreifen auf israelische Ortschaften abgefeuert. In der Küstenstadt Tel Aviv wurde das erste Mal seit mehreren Tagen Raketenalarm ausgelöst, wie die israelische Armee mitteilte. Es gab zunächst keine Berichte zu Verletzten. Die Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der islamistischen Hamas, bekannten sich zu den Angriffen. Seit dem Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober wurden israelischen Angaben zufolge bereits mehr als 12.500 Raketen auf Israel abgeschossen.

12.22 Uhr: Frankreich fordert "sofortige, dauerhafte Waffenruhe" in Nahost

Frankreichs Außenministerin Catherine Colonna hat ihren Aufruf zu einer sofortigen Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas bekräftigt. "Wir fordern eine sofortige, anhaltende Waffenruhe, um zu einem Waffenstillstand zu kommen", sagte Colonna nach einem Treffen mit ihrem britischen Amtskollegen David Cameron in Paris. Sie sprach sich auch dafür aus, die EU-Sanktionen gegen die Hamas und die "Finanzierung des Terrorismus" zu verschärfen.

Auf nationaler Ebene kündigte sie Sanktionen gegen gewalttätige israelische Siedler an, die im Westjordanland gegen Palästinenser vorgehen. "Ich habe die von manchen Siedlern begangenen Gewaltakte mit eigenen Augen gesehen, das ist inakzeptabel", sagte Colonna, die zuvor Israel, das Westjordanland und den Libanon besucht hatte. Frankreich werde die Sanktionen gegen einzelne Siedler "auf der Basis dokumentierter Informationen" verhängen, fügte sie hinzu. Paris setzt sich auch auf EU-Ebene für derartige Sanktionen gegen israelische Siedler ein.

11.49 Uhr: Huthis im Jemen wollen weiter Schiffe angreifen

Die vom Iran unterstützen Huthi-Kämpfer im Jemen haben weitere Angriffe auf Schiffe mit Verbindungen zu Israel angekündigt. Die Huthis würden ihre "legitimen Operationen zur Unterstützung von Gaza" fortsetzen, schrieb Huthi-Sprecher Mohammed Abdel-Salam auf der Internetplattform X. Die von den USA angekündigte Sicherheitsinitiative für Handelsschiffe vor der jemenitischen Küste wolle nur die Interessen Israels schützen und sei eine "völlig ungerechtfertigte Militarisierung des Meeres" und "im Wesentlichen unnötig", da die Huthis nur auf israelische Schiffe oder Schiffe, die Israel ansteuerten, abzielten.

Abdel-Salam schrieb, die Angriffe der Huthis seien "keine Machtdemonstration und keine Kampfansage an irgendjemanden". Wer "den Konflikt ausweiten" wolle, müsse "die Konsequenzen seines Handelns tragen", fügte er hinzu. Die Huthis haben seit dem Beginn des Gaza-Krieges verstärkt Handelsschiffe im Roten Meer angegriffen, das wegen des Zugangs zum Suezkanal eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten der Welt ist. Mitte November nahmen sie 25 Besatzungsmitglieder des Frachters "Galaxy Leader" als Geiseln und drohten jüngst, jedes Schiff ins Visier zu nehmen, von dem sie annähmen, das es aus Israel komme oder dorthin unterwegs sei.

10.22 Uhr: Israel bombardiert südlichen Gazastreifen

Bei israelischen Luftangriffen im Süden des Gazastreifens sind nach palästinensischen Angaben mindestens 20 Menschen getötet worden. Im Gebiet von Rafah an der Grenze zu Ägypten seien drei Häuser zerstört worden, teilte die von der radikal-islamischen Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde mit. In der Ortschaft Chan Junis ebenfalls im Süden des Küstenstreifens berichteten Anwohner von heftigen Kämpfen zwischen israelischen Streitkräften und Hamas-Kämpfern. Demnach beschoss Israel mit Panzern und Flugzeugen Ziele in der Nähe des Zentrums der Stadt.

Zehntausende Palästinenser haben in den vergangenen Wochen vom Norden des Gazastreifens aus auf Geheiß Israels im vermeintlich sicheren Süden Schutz gesucht. Am Montag hatte die Gesundheitsbehörde mitgeteilt, seit Beginn der israelischen Gegenangriffe seien in dem Palästinensergebiet 19.453 Menschen getötet und rund 52.300 verletzt worden, überprüfbar sind diese Angaben nicht.

09.16 Uhr: Weltschifffahrtsorganisation verurteilt Angriffe im Roten Meer

Die Weltschifffahrtsorganisation IMO hat die zunehmende Zahl von Angriffen auf Handelsschiffe im Roten Meer durch die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen verurteilt. "Angriffe auf die internationale Schifffahrt im Roten Meer sind nicht hinnehmbar", sagte IMO-Generalsekretär Kitack Lim einer IMO-Mitteilung zufolge: "Die Schiffe müssen im Einklang mit dem internationalen Seerecht ungehindert weltweit verkehren können."

Die IMO ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit derzeit 175 Mitgliedsländern. Sie setzt weltweit verbindliche Regeln für die internationale Schifffahrt. "Ich fordere die Mitgliedstaaten erneut auf, zusammenzuarbeiten, um eine ungehinderte und sichere weltweite Schifffahrt und das Wohlergehen der unschuldigen Seeleute überall zu gewährleisten", sagte Kim. Das sei eine Voraussetzung für die Aufrechterhaltung der weltweiten Lieferketten.

08.26 Uhr: Weltsicherheitsrat verschiebt Abstimmung über neue Gaza-Resolution

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat eine Abstimmung über eine Resolution verschoben, mit der eine Einstellung der Feindseligkeiten im Gazastreifen gefordert werden soll. Den Angaben zufolge wurde die zunächst für den späten Montagnachmittag (Ortszeit) geplante Abstimmung bis Dienstagmorgen vertagt. Diplomaten berichteten, es liefen Verhandlungen, um ein erneutes Veto der USA gegen die Forderung nach einem Waffenstillstand im Gazastreifen zu verhindern.

In dem Resolutionsentwurf, der am Montag vorlag, wurde eine "dringende und nachhaltige Einstellung der Feindseligkeiten" gefordert, um ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfslieferungen sicherzustellen. Es wurde erwartet, dass der Resolutionstext dahingehend abgeschwächt wird, dass von einer "Aussetzung" der Feindseligkeiten die Rede ist, um die USA dazu zu bringen, mit Ja zu stimmen oder sich zu enthalten, wie die Diplomaten sagten, die anonym bleiben wollten, weil die Gespräche vertraulich seien.

07.30 Uhr: Anwohner melden heftige Gefechte im Süden des Gaza-Streifens

In Chan Junis im Süden des Gazastreifens berichten Anwohner am Morgen von heftigen Gefechten zwischen israelischen Soldaten und Hamas-Kämpfern. Gewehrschüsse seien in der Stadt zu hören. Das israelische Militär greife Gebiete in der Nähe des Stadtzentrums mit Panzern und Flugzeugen an. Über mögliche Opfer ist zunächst nichts bekannt.

07.22 Uhr: Trotz täglicher Gefechte keine zweite Front

Die Hisbollah, die im Süden des Libanon mit Tausenden Kämpfern und einem enormen Raketenarsenal bereitsteht, hat ein massives Eingreifen angekündigt, falls Israel Bodentruppen in den Gazastreifen schickt. Bislang blieb es bei wechselseitigem Beschuss mit Verwundeten und Toten. Aber noch liegt die Kampftätigkeit unterhalb der Schwelle, die eine zweite Kriegsfront entstehen lassen würde.

Montag, 18. Dezember 2023

22.55 Uhr: USA kündigen multinationalen Einsatz im Roten Meer an

Die USA geben die Schaffung einer multinationalen Allianz zur Sicherung der Schifffahrtsrouten im Roten Meer bekannt. Der Einsatz trage den Namen Operation Prosperity Guardian (etwa: Schutz des Wohlstandes), erklärt US-Verteidigungsminister Lloyd Austin. Beteiligt sind demnach auch Großbritannien, Frankreich und Spanien. Geplant seien gemeinsame Patrouillen im südlichen Roten Meer und dem Golf von Aden.

21.07 Uhr: Huthis - Stellen uns jeder US-Koalition im Roten Meer entgegen

Die Huthi-Rebellen im Jemen zeigen sich kämpferisch angesichts der US-Überlegungen zu einer gemeinsamen Allianz gegen die Gruppe. Man sei bereit, sich jeder von den USA geführten Koalition im Roten Meer entgegenzustellen, sagt Mohammed al-Buchaiti, ein Mitglied des Huthi-Politbüros, dem Sender Al Jazeera. Einige Länder, darunter die USA, hätten "indirekten Kontakt" aufgenommen im Bemühen, sie zu einer Einstellung ihrer Einsätze zu bewegen. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin kündigte zuvor an, bei einem virtuellen Treffen mit Kollegen am Dienstag werde nach Wegen gesucht, um der Bedrohung durch die Huthi zu begegnen.

19.57 Uhr: Israel plant "schrittweisen Übergang" zur nächsten Phase des Einsatzes

Israel kündigt einen schrittweisen Übergang zu einer neuen Phase des Einsatzes im Gazastreifen an. "Ich kann Ihnen sagen, dass wir bald in der Lage sein werden, zwischen verschiedenen Abschnitten im Gazastreifen zu unterscheiden", sagt Verteidigungsminister Joaw Gallant vor der Presse. "In jedem Gebiet, wo wir unseren Auftrag erfüllen, werden wir schrittweise zur nächsten Phase übergehen können", erklärt er weiter. Dann könne damit begonnen werden, die Bevölkerung zurückzuholen. Möglicherweise werde dies im Norden des Gazastreifens eher geschehen als im Süden.

19.44 Uhr: USA - Arbeiten an Einigung zur Freilassung weiterer Hamas-Geiseln

Die US-Regierung arbeitet eigenen Angaben nach an einer neuen Vereinbarung zur Freilassung der Geiseln in den Händen der islamistischen Hamas. "Aber ich kann nicht sagen, dass wir an einem Punkt sind, an dem eine weitere Vereinbarung unmittelbar bevorsteht", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Montag in Washington. Ein möglicher Deal solle auch wieder Feuerpausen und humanitäre Hilfe enthalten. "Wir arbeiten buchstäblich jeden Tag vor Ort und hier in Washington an dieser Sache."

Einem Medienbericht nach lotet der Chef des israelischen Geheimdienstes Mossad neue Verhandlungen zur Freilassung der Geiseln aus. Mossad-Chef David Barnea berate mit CIA-Direktor William Burns und dem katarischem Ministerpräsidenten Abdulrahman Al Thani in Warschau, meldete die Zeitung "Haaretz". Kirby bestätigte die Reise des CIA-Chefs nicht und verwies auf den US-Geheimdienst.

Nach israelischen Schätzungen werden derzeit noch rund 110 Geiseln im Gazastreifen festgehalten. Die Hamas gebe zudem Leichen mehrerer entführter Menschen nicht heraus.

19.20 Uhr: Hamas veröffentlicht Video von drei Geiseln

Die Terrormiliz Hamas hat ein Video veröffentlicht, das drei ältere israelische Geiseln lebend im Gazastreifen zeigt. Das von den Essedin al-Kassam-Brigaden, dem bewaffneten Arm der Hamas, veröffentlichte Video zeigt drei auf Stühlen sitzende bärtige Männer und trägt den Titel "Lasst uns hier nicht alt werden". Eine der Geiseln ruft die israelische Regierung darin auf, alles zu tun, um ihre Freilassung zu erreichen.

18.57 Uhr: Hamas - Israel muss vor Geisel-Verhandlungen Angriffe einstellen

Die radikal-islamische Hamas bekräftigt, es werde keine Verhandlungen über einen Austausch von Geiseln und Häftlingen geben, bevor Israel nicht seine Angriffe im Gazastreifen stoppe. "Wir sind offen für Initiativen von Katar und Ägypten für einen Geiselaustausch, der den Krieg in Gaza beenden würde", sagte Hamas-Vertreter Osama Hamdan in Beirut.

17.42 Uhr: Israelischer Verteidigungsminister warnt Hisbollah vor Eskalation

Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah vor einer weiteren Eskalation an der libanesisch-israelischen Grenze gewarnt. Sein Land werde nicht zögern zu handeln, sollte an der Grenze keine Ruhe einkehren, sagte Galant bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit US-Verteidigungsminister Lloyd Austin. Israel erwarte von der Hisbollah, sich an einen im Jahr 2006 vereinbarten Waffenstillstand zu halten, der vorsah, dass die Miliz sich von der Grenze fernhält. "Wenn ein solcher Prozess nicht diplomatisch umgesetzt wird, werden wir nicht zögern zu handeln", sagte Galant.

Seit dem Ausbruch des Gaza-Kriegs, der vom terroristischen Großangriff der Hamas und anderer Extremisten auf Israel am 7. Oktober ausgelöst wurde, hat die Hisbollah eine Reihe von Raketenangriffen auf den Norden Israels verübt. Israel erwiderte den Beschuss. Zehntausende israelische Bürger wurden aus grenznahen Gemeinden evakuiert. Die Scharmützel an der Grenze haben Ängste vor einer Ausweitung des Konflikts befeuert.

16.44 Uhr: Hamas-Behörde - Zahl der Toten in Gaza steigt auf mehr als 19.450

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf 19.453 gestiegen. Das waren rund 850 Tote mehr als noch vergangenen Mittwoch. Zudem seien 52.286 Menschen verletzt worden, sagte der Sprecher der Behörde, Aschraf al-Kudra. Die Zahlen der Behörde lassen sich gegenwärtig nicht prüfen, die UN und andere Beobachter weisen jedoch darauf hin, dass sie sich in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.

Auslöser des Gaza-Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zu Gaza verübt hatten. Auf israelischer Seite sind in der Folge mehr als 1.200 Menschen getötet worden, darunter mindestens 850 Zivilisten.

16.29 Uhr: US-Verteidigungsminister - Gaza-Konflikt muss in neue Phase treten

Die USA drängen auf eine neue Phase im Krieg zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin wollte dazu nach Angaben von Regierungsvertretern in Israel auf höchster Ebene Gespräche führen. Israels intensive Boden- und Luftangriffe "können nicht immer so weiter gehen", sagte ein US-Delegationsvertreter bei der Ankunft des Ministers. Dies sei nur eine Phase des Einsatzes. Man wolle die Israelis bei ihren Überlegungen für eine Übergangsphase unterstützen, wenn die Bodenoffensive beendet sei. Vorgesehen seien unter anderem Treffen Austins mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu sowie Verteidigungsminister Joaw Gallant.

Die USA sind der wichtigste Verbündete Israels. Sie haben aber wie andere westliche Staaten angesichts der hohen Opferzahlen unter den Palästinensern auch das Leid der Zivilbevölkerung in Gaza verstärkt angesprochen. Im UN-Sicherheitsrat kursiert Diplomaten zufolge ein Resolutionsentwurf, demzufolge Israel und die Hamas mehr humanitäre Hilfe für den Gazastreifen ermöglichen sollen. Über den Vorschlag könnte noch am Montag abgestimmt werden. Ob ein solcher Beschluss zustande kommt, den die Vereinigten Arabischen Emirate entworfen haben, hängt maßgeblich von der Haltung der USA ab, die ihn mit ihrem Vetorecht blockieren könnten.

15.51 Uhr: Entwicklungsministerin Schulze besucht Israel und Westjordanland

Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) ist auf dem Weg nach Israel und in das Westjordanland. Morgen wolle sie dort Vertreter aus Politik und Zivilgesellschaft treffen, sagte sie dem ARD-Hauptstadtstudio. Unter anderem plant sie, einen Kibbuz bei Jerusalem sowie ein palästinensisches Flüchtlingslager im Westjordanland zu besuchen.

Sie wolle sich selbst ein Bild von der Lage machen und Solidarität mit den Opfern auf beiden Seiten ausdrücken, so Schulze. Außerdem wolle sie mit politischen Entscheidern auf israelischer und palästinensischer Seite besprechen, wie Deutschland dazu beitragen könnte, die Lage zu stabilisieren. Dabei gehe es auch um die Versorgung der Menschen im Gazastreifen.

15.47 Uhr: Palästinenser - Tote bei Zusammenstößen im Westjordanland

Bei einer Razzia des israelischen Militärs in Faraa sind palästinensischen Angaben zufolge vier Menschen getötet worden. Sie seien durch Schüsse ums Leben gekommen, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Terroristen hätten bei der Razzia Sprengsätze auf die Einsatzkräfte geschleudert und auf sie geschossen, hieß es von Israels Armee. Die Soldaten hätten zurückgefeuert. Bei der Razzia sei ein gesuchter Verdächtiger festgenommen worden.

Die Lage im Westjordanland hat sich seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober verschärft. 289 Palästinenser wurden seither nach Angaben des Gesundheitsministeriums getötet. Seit Jahresbeginn kamen dem Ministerium zufolge insgesamt 485 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen im Westjordanland, bei Konfrontationen oder eigenen Anschlägen ums Leben.

15.26 Uhr: Vorwürfe wegen Israels Vorgehen im Gazastreifen mehren sich

Vor einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates zum Nahost-Krieg haben sich die Vorwürfe gegen Israel gemehrt: "Die israelische Regierung setzt das Aushungern von Zivilisten als Methode der Kriegsführung im besetzten Gazastreifen ein, was ein Kriegsverbrechen darstellt", erklärte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW). "Israelische Kräfte blockieren vorsätzlich die Lieferung von Wasser, Lebensmitteln und Treibstoff, behindern absichtlich die humanitäre Hilfe, zerstören offenbar landwirtschaftliche Flächen und berauben die Zivilbevölkerung der für ihr Überleben unentbehrlichen Güter", kritisierte Human Rights Watch.

"Wir werden Zeugen eines entsetzlichen Mangels an Differenzierung bei Israels Militäreinsatz in Gaza", schrieb der EU-Außenbeauftragte Borrell in den Online-Netzwerken. "Hunderte" Zivilisten seien von der Armee getötet worden: "Das muss aufhören. Eine humanitäre Pause ist dringend notwendig." Israel warf HRW Antisemitismus vor. Die Organisation sei "antisemitisch und anti-israelisch", erklärte die Regierung. HRW habe die Angriffe der Hamas am 7. Oktober nicht verurteilt und "keine moralische Grundlage, um darüber zu sprechen, was in Gaza passiert", wenn man die Augen vor dem Leid der Israelis verschließe, sagte Außenministeriumssprecher Lior Haiat.

15.09 Uhr: Weitere Berichte über Verhandlungen zu neuem Geisel-Deal

Der Chef des israelischen Geheimdienstes Mossad lotet neuen Medienberichten zufolge neue Verhandlungen zur Freilassung der Geiseln in den Händen der islamistischen Hamas aus. Mossad-Chef David Barnea berate mit CIA-Direktor William Burns und dem katarischem Ministerpräsidenten Abdulrahman Al Thani in Warschau, meldete nun auch die Zeitung "Haaretz". Israelischen Medien hatten zuvor berichtet, dass Barnea nach Europa reisen werde, um ein mögliches neues Abkommen zu besprechen. Ziel sei die Freilassung weiterer noch im Gazastreifen festgehaltener Geiseln.

Nach israelischen Schätzungen werden derzeit noch rund 110 Geiseln im Gazastreifen festgehalten. Die Hamas gebe zudem Leichen mehrerer entführter Menschen nicht heraus. Ob ein neuer Geisel-Deal zustande kommt, ist offen. Die Hamas will eigenen Angaben nach Verhandlungen erst nach einem Ende der Kampfhandlungen Israels führen. Israel setzt dagegen auf "anhaltenden militärischen Druck", um die Freilassung aller Geiseln zu erreichen.

14.46 Uhr: Huthis bekennen sich zu Drohnen-Angriffen auf Schiffe

Die Huthi-Rebellen im Jemen sind nach eigenen Angaben für Drohnen-Angriffe auf zwei Schiffe im Roten Meer verantwortlich. Das teilte Sprecher Jahja Sarea auf der Plattform X mit. Er identifiziert die Schiffe als die "Swan Atlantic" und die "MSC Clara".

14.23 Uhr: Hapag-Lloyd fährt bis auf weiteres nicht mehr durch Suez-Kanal

Die deutsche Reederei Hapag-Lloyd fährt bis auf weiteres nicht mehr durch den Suez-Kanal und durch das Rote Meer. Stattdessen werde der Weg um das Kap der Guten Hoffnung genommen, teilte das Unternehmen nach einer Krisensitzung mit. Allein bis Jahresende betrifft das einem Sprecher zufolge ungefähr 25 Schiffe. Am Freitag schlug auf einem Frachter der Reederei ein Geschoss der Huthi-Rebellen im Jemen ein, was einen Brand auslöste.

13.50 Uhr: Reederei aus Taiwan nimmt keine Aufträge aus Israel mehr an

Die taiwanische Container-Reederei Evergreen nimmt vorerst keine Aufträge aus Israel mehr an und setzt Fahrten ihrer Schiffe durch das Rote Meer bis auf weiteres aus. Schiffe in der Region würden in sichere Gewässer navigieren, Frachter mit Route durch das Rote Meer würden umgeleitet über das Kap der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas, teilte die Reederei weiter mit.

Kurz zuvor war im Roten Meer das norwegische Frachtschiff "Swan Atlantic" nach Informationen aus US-Regierungskreisen von einem Gebiet aus angegriffen worden, das die Huthi-Rebellen im Jemen kontrollieren. Mehrere Geschosse seien auf das Schiff abgefeuert worden, teilen Insider mit. Die "USS Carney", ein Zerstörer der US-Marine, habe auf den Notruf reagiert und Kurs auf ihn genommen.

13.36 Uhr: Sunak fordert "nachhaltige Feuerpause"

Der britische Premierminister Rishi Sunak hat für eine "nachhaltige Feuerpause" im Gazastreifen geworben. Das solle es möglich machen, dass die islamistische Hamas weitere israelische Geiseln freilässt und internationale Hilfe in das Gebiet gelangt, sagte der konservative Regierungschef. Zudem müsse die Hamas ihren Raketenbeschuss gegen Israel einstellen.

"Es ist eindeutig, dass zu viele Zivilisten ihr Leben verloren haben, und niemand möchte, dass dieser Konflikt einen Tag länger dauert als nötig", sagte Sunak. Israel habe ein Selbstverteidigungsrecht gegen den entsetzlichen Terroranschlag der Hamas. "Aber es muss dies im Einklang mit dem humanitären Recht tun", betonte Sunak.

13.31 Uhr: Human Rights Watch wirft Israel Kriegsverbrechen vor

Israels Regierung nutzt nach Darstellung der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) das Aushungern von Zivilisten als Mittel der Kriegsführung. Dies stelle ein Kriegsverbrechen dar, teilte die Organisation mit. Laut HRW blockiert die israelische Armee absichtlich die Lieferung von Wasser, Nahrung und Treibstoff und verhindert humanitäre Hilfen. Human Rights Watch bezog sich auf Befragungen vertriebener Palästinensern im Gazastreifen.

Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums warf HRW vor parteiisch zu sein und zum Massaker der Hamas am 7. Oktober, das Auslöser des Gaza-Kriegs war, geschwiegen zu haben. Er nannte die Organisation "antisemitisch und antiisraelisch". Israels Regierung und Augenzeugen im Gazastreifen werfen der Hamas vor, Hilfslieferungen zu stehlen. Laut Anwohnern nutzen sie dafür auch Waffengewalt.

13.08 Uhr: Womöglich Neustart bei Geisel-Verhandlungen

Das amerikanische Nachrichtenportal Axios berichtet unter Berufung auf Regierungsvertreter der USA und Israels über einen geplanten Neustart der Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln.

Demnach wollen sich der Chef des US-Geheimdienstes CIA, Bill Burns, der katarische Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani und der Chef des israelischen Geheimdienstes Mossad in Warschau treffen. In den vergangenen Tagen haben sich Hinweise gehäuft, dass Israel wieder mit der radikal-islamischen Hamas über die Freilassung von Geiseln und Häftlingen verhandeln könnte.

12.44 Uhr: Weiter Diskussion um Tod von drei israelischen Geiseln

In Israel gehtr die Diskussion um die versehendtliche Erschißeung drei israelischer Geiseln durch die Armee weiter. Angehörige demonstrierten gegen dass Vorgehen und fordferten neue Verhandlungen über die Freeilassung weiterer Geiseln. Die Armee hatte zuvor weitere Details zu der versehentlichen Erschießung bekannt gemacht. Demnach hätten sich an den Wänden eines Gebäudes in der Nähe Schilder befunden, auf denen in hebräischer Sprache "S.O.S." und "Hilfe, drei Geiseln" zu lesen gewesen sei.

Bereits am Samstag hatte das Militär erklärt, die drei Geiseln hätten eine weiße Fahne mit sich getragen, sie hätten keine Hemden angehabt. Ein Soldat habe sich dennoch bedroht gefühlt und geschossen. Er habe angegeben, es seien Terroristen und dann sei das Feuer von mehreren anderen Soldaten auf die Geiseln eröffnet worden. Zwei seien sofort tot gewesen. Die dritte Geisel habe verwundet Schutz in einem Gebäude gesucht und auf Hebräisch um Hilfe gerufen. Zwar habe der Kommandeur sofort das Einstellen des Feuers befohlen, aber es sei weiter auf die Geisel geschossen worden, die dann gestorben sei. "Das war gegen unsere Einsatzregeln", sagte der Militär-Sprecher.

12.06 Uhr: US-Verteidigungsminister Austin in Israel eingetroffen

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin ist in Israel gelandet. Es wurde erwartet, dass er bei dem Besuch darauf dringt, die Kampfhandlungen im Gazastreifen zurückzufahren und in eine neue Phase des Krieges mit gezielten Schlägen gegen Hamas-Führer und deren Tunnel-Infrastruktur überzugehen.

Die USA hatten sich zuvor stets deutlich hinter Israel gestellt und den Militäreinsatz in dem Küstenstreifen trotz verheerender Folgen für die Zivilbevölkerung unterstützt. Mehrere UN-Resolutionen zu einem Waffenstillstand scheiterten, weil die USA ihr Veto einlegten. Doch international sowie in Israel selbst wächst die Kritik am Vorgehen der israelischen Regierung.

11.47 Uhr: Frachter von Huthi-Gebiet aus angegriffen

Im Roten Meer ist das Frachtschiff "Swan Atlantic" nach Informationen aus US-Regierungskreisen von einem Gebiet aus angegriffen worden, das Huthi-Rebellen im Jemen kontrollieren. Mehrere Geschosse seien auf das Schiff abgefeuert worden, teilen Insider Reuters mit. Die "USS Carney", ein Zerstörer der US-Marine, habe auf den Notruf des Frachters reagiert und Kurs auf ihn genommen.

10.54 Uhr: WHO wirft Israel Zerstörung eines Krankenhauses vor

Die Weltgesundheitsorganisation hat Israel eine „De-facto-Zerstörung“ des Krankenhauses Kamal Adwan im nördlichen Gaza-Streifen vorgeworfen. Mindestens acht Patienten seien getötet worden, erklärte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Sonntagabend auf dem Internetportal X, vormals Twitter. Die WHO sei entsetzt, schrieb er. Das Hospital sei jetzt nicht mehr funktionsfähig. Berichten zufolge seien viele Mitarbeiter festgenommen worden. Die WHO und ihre Partner suchten dringend nach Informationen über ihren Verbleib. Die WHO habe erfahren, dass sich viele Patienten unter großer Gefahr für ihre Gesundheit und Sicherheit selbst evakuieren hätten müssen. Tedros forderte ein Ende der Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen und verlangte eine sofortige Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas. Israel erklärte Medienberichten zufolge, dass die Hamas das Krankenhaus militärisch genutzt habe.

10.09 Uhr: Mossad-Chef darf über Geisel-Abkommen verhandeln

Vertreter der israelischen Regierung haben einem Medienbericht zufolge dem Chef des israelischen Geheimdienstes Mossad "grünes Licht" für die Verhandlung über einen neuen Geisel-Deal gegeben. David Barnea könne an einem neuen Abkommen arbeiten, das die Freilassung weiterer im Gazastreifen festgehaltenen Menschen vorsieht, berichtete der Sender Channel 12.

Israelischen Medienberichten zufolge wird Barnea in den kommenden Tagen erneut nach Europa reisen, um dort wieder mit dem katarischen Ministerpräsidenten Mohammed bin Abdulrahman Al Thani über ein mögliches Abkommen mit der Hamas zu sprechen. Vermittler Katar unterhält gute Beziehungen zur Hamas.

05.10 Uhr: US-Verteidigungsminister besucht Israel

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin will heute Israel besuchen. Es werde erwartet, dass er mit der dortigen Militärführung auch über ein Zurückfahren der intensiven Bodenoperationen und der Luftangriffe im Gazastreifen sprechen wird, hieß es zuvor aus dem Ministerium. Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf Militärkreise, dass Austin dazu auch Gespräche mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Gallant führen werde.

05.01 Uhr: UN-Sicherheitsrat will offenbar heute über Hilfslieferungen abstimmen

Der UN-Sicherheitsrat könnte einem Insider zufolge bereits heute über eine neue Resolution zur Ermöglichung von Hilfslieferungen in den Gazastreifen abstimmen. Das endgültige Zustandekommen des Entwurfs hänge von den abschließenden Verhandlungen zwischen den USA - Israels Verbündetem und Vetomacht im Rat - und den Vereinigten Arabischen Emiraten ab, die den Text verfasst hatten, sagen mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. "Wir haben uns während des gesamten Prozesses konstruktiv und transparent bemüht, uns auf ein abstimmungsfähiges Papier zu einigen", sagt ein US-Beamter unter der Bedingung der Anonymität. "Die Vereinigten Arabischen Emirate wissen genau, was akzeptabel ist und was nicht - es liegt an ihnen, ob sie es annehmen oder nicht." Die USA wollen die Formulierung über die Einstellung der Feindseligkeiten abschwächen, sagen Diplomaten. Der Textentwurf, der Reuters vorliegt, fordert derzeit eine "sofortige und dauerhafte Einstellung der Feindseligkeiten, um einen sicheren und ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe zu ermöglichen".