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Herzbericht 2017: Niedrige Sterblichkeitsrate in Bayern

Herzerkrankungen sind Todesursache Nummer eins in Deutschland. Wie steht es um die medizinische Versorgung kranker Herzen? Der Herzbericht verrät, in welchen Bundesländern mehr Menschen an Herzleiden sterben – und wo die wenigsten. Von Nadine Bader

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Herzleiden sind weiterhin die häufigste Todesursache in Deutschland. Zu den Ursachen gehören vor allem die Koronare Herzkrankheit, also eine Gefäßverkalkung in den Herzkranzgefäßen sowie Herzinsuffizienz, also eine verminderte Pumpfunktion des Herzens. 

Sterblichkeit: Unterschiede zwischen den Bundesländern

Unterschiede in der Sterblichkeit an Herzkrankheiten zwischen den Bundesländern, die schon in vorhergehenden Berichten der Deutschen Herzstiftung festgestellt wurden, bestehen fort. Beispiel Herzinfarkt: Die meisten Herzinfarkttoten beklagt weiterhin Sachsen-Anhalt mit 82 Gestorbenen pro 100.000 Einwohnern. Danach folgen Brandenburg, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern, während die niedrigsten Werte Schleswig-Holstein, Hamburg, und Nordrhein-Westfalen aufweisen. 

Niedrige Sterblichkeit in Bayern

Mit 51 Herzinfarkttoten pro 100.000 Einwohner gehört Bayern zu den Bundesländern mit vergleichsweise niedriger Sterblichkeitsrate. Als Gründe für eine überdurchschnittlich hohe Infarktsterblichkeit in Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Thüringen nennt der Herzbericht unter anderem eine geringe Kardiologendichte und fordert einen Ausbau der Versorgungsstruktur.

"Besonders in Regionen mit einer niedrigen Ärztedichte sind für eine bessere Erreichbarkeit der Notfallambulanzen Verbesserungen in der kardiologischen Versorgung durch mehr ambulante Diagnostik oder Therapie ein möglicher Ansatz zur Senkung der Sterblichkeit durch Herzkrankheiten.“ Prof. Dr. Thomas Meinertz, Deutsche Herzstiftung

Prävention: Bekämpfung der Risikofaktoren

Die Ärzte fordern zudem, die schon lange bekannten Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes und Stress stärker zu bekämpfen. Ein großer Teil der Herz-Kreislauf-Erkrankungen lasse sich auf verhaltensbedingte Faktoren wie Bewegungsmangel, Rauchen und Übergewicht als Folge ungesunder Ernährung zurückführen.

Ungesunde Lebensmittel kennzeichnen

Das Präventionspotenzial der beeinflussbaren Risikofaktoren sei hoch, könne aber nur durch eine allumfassende Präventionsstrategie ausgeschöpft werden. "Das kann durch die Schaffung förderlicher Bedingungen für ausreichend Bewegung, gesunde Ernährung in Kitas und Schulen gerade in benachteiligten Wohnquartieren und auch an den Arbeitsplätzen geschehen, durch die Kennzeichnungspflicht ungesunder Nahrungsmittel oder durch kommunale Steuerung von Fast-Food-Angeboten“, schlussfolgert Dr. Hannelore Neuhauser vom Robert Koch-Institut und Mitautorin des Herzberichts.