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Bahnmitarbeiter am Nürnberger Hauptbahnhof

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Gewerkschaft: Angriffe auf Bahnmitarbeiter nehmen zu

Jeden Monat gibt es laut Bahn-Gewerkschaft EVG über 200 tätliche Angriffe auf Bahnmitarbeiter. In Bayern sind die Zahlen besonders hoch. Ein Brennpunkt ist der Nürnberger Hauptbahnhof. Von Tanja Oppelt

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Alltägliche Beleidigungen, Bedrohungen und Pöbeleien seien bei den aktuellen Zahlen noch gar nicht mitgerechnet, sagt der stellvertretende EVG-Vorsitzende Klaus-Dieter Hommel. Es geht um Übergriffe, die eine Körperverletzung zur Folge haben. Vergleicht man die Bundesländer, liegt Bayern bei der Negativ-Rangliste auf dem zweiten Platz. Nur noch in Nordrhein-Westfalen gibt es mehr Übergriffe. In Bayern kam es im ersten Halbjahr 2017 zu 212 Körperverletzungen gegen Bahnmitarbeiter. Besonders gefährlich fürs Bahnpersonal: Der Nürnberger Hauptbahnhof. Neben den Bahnhöfen Frankfurt und Hamburg ein bundesweiter Brennpunkt. 

Teure Bodycams wichtiger als personelle Präsenz?

Die Gewerkschaft EVG kritisiert, dass die Bahn aus dem Budget für das Sicherheitspersonal teure Körperkameras, so genannte Bodycams, bezahlt. Diese sollen künftig an allen großen Bahnhöfen und bei Sport- und Großveranstaltungen zum Einsatz kommen. Dadurch stehe weniger Geld für die Streifenpräsenz in Zügen und Bahnhöfen zur Verfügung, so die Gewerkschaft. Die EVG hat eine Hotline ins Leben gerufen, bei der von Gewalt betroffene Bahnmitarbeiter rund um die Uhr Hilfe und Beratung bekommen sollen.