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Exemplare des "Bayernplans"

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Forscher über Wahlprogramme: Bayernplan noch am verständlichsten

Forscher der Universität Hohenheim haben untersucht, wie verständlich die Wahlprogramme der Parteien sind. Dabei schnitt der Bayernplan der CSU zwar am besten ab - mit 12,3 Punkten auf der 20-Punkte-Skala holte er aber auch keine tolle Bewertung.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock.

Im Durchschnitt vergaben die Forscher nur 9,1 von 20 möglichen Punkten, wie Professor Frank Brettschneider mitteilte. Die Texte widersprächen der Behauptung der Parteien, sie wollten transparent und bürgernah sein und seien daher eine "verpasste kommunikative Chance".

Wortungetüme und viel Denglish

Das Hohenheimer Forscherteam fand unter anderem Bandwurmsätze mit bis zu 90 Wörtern, Wortungetüme wie "Mindestlohndokumentationspflichtenverordnung" oder für Laien unverständliche Fachbegriffe und Anglizismen wie "Genome-Editing" oder "Small Banking Box". In der Gesamtbewertung seien Union und Grüne erneut am verständlichsten. Schlusslicht sei die AfD, die mit unverständlicher Sprache verwirre. Am besten habe in diesem Vergleich noch der Bayernplan der CSU abgeschnitten. Da dieser aber kein bundesweites Wahlprogramm sei, laufe er in der Analyse "außer Konkurrenz", sagten die Forscher.

Gnadenloser "Verständlichkeitsindex"

Der "Hohenheimer Verständlichkeitsindex" reicht von 0 (völlig unverständlich) bis 20 (sehr verständlich). Er beruht auf einer Analyse-Software. Sie bewertet Faktoren, die Kommunikation erschweren, wie überlange Sätze, Fachbegriffe, Fremdwörter und zusammengesetzte Wörter. Inhalte werden nicht bewertet. Seit 2009 forscht das Fachgebiet für Kommunikationswissenschaft an der Universität Hohenheim an der Verständlichkeit von Wahlprogrammen und hat mehr als 600 Landtags- und Bundestagswahlprogramme analysiert.