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Dieter Wedel

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Fall Wedel: Bavaria Film findet keine Belege für Übergriffe

Die Produktionsfirma Bavaria Film hat ihre Untersuchungen im Fall Dieter Wedel abgeschlossen. Dabei habe man keine Belege für sexuelle Übergriffe des Regisseurs bei Bavaria-Produktionen gefunden, aber Hinweise auf problematische "Verhaltensweisen".

Das interne Rechercheteam habe festgestellt, dass "Verhaltensweisen von Dieter Wedel gegenüber Mitarbeitenden nach dem heute gültigen Verhaltenskodex der Bavaria Film Gruppe nicht tolerabel gewesen wären", teilte das Unternehmen mit.

Vorwürfe bis hin zur Vergewaltigung

Wedel hatte die Bavaria-Produktionen "Der König von St. Pauli" (1997), "Die Affäre Semmeling" (2001) und "Gier" (2009) inszeniert. Im Januar hatte die Wochenzeitung "Die Zeit" über Anschuldigungen mehrerer Schauspielerinnen berichtet, die dem heute 75-jährigen Regisseur Übergriffe am Rande von Dreharbeiten vorwerfen. Sie reichen von Machtmissbrauch bis hin zu sexueller Nötigung und Vergewaltigung. Die mutmaßlichen Fälle liegen mehrere Jahrzehnte zurück. Der Regisseur bestreitet die Darstellungen.

Der Saarländische Rundfunk sucht noch

"Die Zeit" stützte ihre Berichterstattung unter anderem auf Akten aus dem Archiv des Saarländischen Rundfunks (SR), aus denen hervorgeht, dass die Vorwürfe einer Schauspielerin gegen Wedel in den 80er-Jahren bei Produktionsfirma und Sender bekannt waren. Der SR lässt den Vorfall derzeit untersuchen. Neben Bavaria Film und dem SR hatten auch weitere öffentlich-rechtliche Sender sowie Sat.1 angekündigt, Unterlagen zu Wedel-Produktionen zu überprüfen. ZDF und NDR hatten bereits im Februar mitgeteilt, keine Belege für sexuelle Übergriffe Wedels gefunden zu haben.