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Student im DLR-Gewächshaus

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Deutsches Weltraum-Gewächshaus für Testlauf in der Antarktis

Ein von deutschen Forschern entwickeltes Gewächshaus für den Lebensmittelanbau im Weltall ist in der Antarktis angekommen. Wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mitteilte, erreichte es die Polarstation Neumayer III.

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Dort wird das Eden-ISS-Gewächshaus nun für einen mehrmonatigen Testlauf unter extremsten Umweltbedingungen eingerichtet. Es ist eine von der Außenwelt unabhängige Anlage, in der Obst und Gemüse bei künstlichem Speziallicht ohne Erde steril angebaut werden. Die Wurzeln der Pflanzen werden computergesteuert mit einer Nährlösung besprüht, Wasser und Luft zirkulieren in einem geschlossenen Kreislauf und werden den Pflanzen immer wieder neu zugeführt.

Anbau unter Extrembedingungen

Das vom DLR gebaute Hightechmodul dient als Pilotprojekt zur Erforschung des Nutzpflanzenanbaus unter extremen Bedingungen wie in Wüsten oder Polargebieten sowie perspektivisch auch für einen Einsatz bei längeren Weltraummissionen - etwa bei bemannten Flügen zum Mars. Es wurde zuvor beim DLR in Bremen ausgiebig getestet. Wenn der Aufbau planmäßig läuft, könnten Ende März die ersten Salatköpfe und Radieschen geerntet werden.

Frische Lebensmittel im Polarwinter

Die Ernte aus dem Spezialgewächshaus soll den Speiseplan der Überwinterungscrew der Station bereichern. Im Polarwinter gibt es dort üblicherweise keine frischen Lebensmittel, weil Versorgungsflüge nicht möglich sind. Die Experten von DLR und AWI interessieren sich dabei auch für die psychologischen Effekte, die dies auf das Befinden der Bewohner hat. Dieser Aspekt ist Teil des Forschungsprojekts.