Auf einem Bauernhof in den Niederlanden ist eine an BSE erkrankte Kuh entdeckt worden. (Symbolbild)
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Auf einem Bauernhof in den Niederlanden ist eine an BSE erkrankte Kuh entdeckt worden. (Symbolbild)

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BSE-Fall in den Niederlanden: Erkrankte Kuh entdeckt

Die Tierseuche BSE trat in Deutschland vor allem Anfang der 2000er auf. Nun ist in den Niederlanden ein Fall bekannt geworden. Der betroffene Betrieb ist von den Behörden isoliert worden.

Auf einem Bauernhof in den Niederlanden ist eine an BSE erkrankte Kuh entdeckt worden. Das teilte das Landwirtschaftsministerium am Mittwoch dem Parlament in Den Haag mit. Bei der Kontrolle des Kadavers sei die Krankheit Bovine spongiforme Enzephalopathie festgestellt worden, die auch Rinderwahn genannt wird.

Fleisch ist nicht in Nahrungsmittel gelangt

Das infizierte Tier "gelangte nicht in die Nahrungskette und stellte kein Risiko für die Lebensmittelsicherheit dar", versicherte am Mittwoch Landwirtschaftsminister Piet Adema. Daher bestehe keine Gefahr für die Volksgesundheit. Der Verzehr von mit BSE verseuchtem Fleisch kann bei Menschen die tödliche Hirnkrankheit Creutzfeldt-Jakob verursachen.

Wo der betroffene Hof liegt, teilte das Ministerium nicht mit. Der Betrieb sei von den Behörden isoliert worden, weder Mist noch Fleisch oder Tiere dürften abtransportiert werden. Alle Nachkommen, Tiere, die mit der Kuh aufgewachsen sind, oder solche, die dasselbe Futter erhalten haben, "werden aufgespürt, auf BSE getestet und vernichtet", fügte Adema hinzu.

BSE-Variante ist noch unklar

Im Labor muss den Angaben zufolge noch festgestellt werden, um welche BSE-Variante es sich handle - eine "klassische" oder "atypische" Variante der Krankheit. Die klassische Form wird verbreitet, wenn Landwirte Rinder mit dem Fleisch- und Knochenmehl von toten und infizierten Tieren füttern. Die atypische Form tritt sporadisch bei älteren Kühen auf.

Sollte es sich um einen solchen Fall handeln, "ist diese Kontamination beseitigt", sagte Adema. Zuletzt war 2011 die sogenannte atypische Variante von Rinderwahn in den Niederlanden festgestellt worden. Diese kann etwa bei alten Tieren auftauchen.

Übertragungen auf Menschen sind sehr selten

Die sogenannte klassische Variante war 1986 zunächst in Großbritannien entdeckt worden und wurde vor allem durch tierisches Eiweiß im Tierfutter verursacht. Rinderwahn breitete sich in vielen Ländern Europas und der Welt aus. Die Krankheit löste eine massive Krise in der Rindfleischindustrie aus. Seit 1997 wurden in den Niederlanden 88 Fälle von klassischer BSE registriert.

Die menschliche Form von Rinderwahn ist unheilbar. Sie führt zu einer fortschreitenden Zersetzung des Gehirns und löst plötzlichen Erinnerungsverlust, Steh- und Bewegungsstörungen sowie Verhaltensveränderungen aus. Patienten sterben meist innerhalb eines Jahres. Die Krankheit ist allerdings sehr selten, eine Mehrheit der Bevölkerung ist vermutlich resistent gegen eine Übertragung durch die Aufnahme BSE-verseuchter Nahrung.

Mit Material von dpa und AFP:

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