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Silvio Berlusconi

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Berlusconi muss nach Bunga-Bunga-Prozess wieder vor Gericht

War der Freispruch von Silvio Berlusconi bei beim aufsehen erregenden Bunga-Bunga-Prozess mit über zehn Millionen Euro erkauft? Diesem Vorwurf muss sich der 81-jährige Ex-Ministerpräsident Italien 2018 vor Gericht stellen.

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Italiens Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi muss sich italienischen Medienberichten zufolge von Februar an wieder vor Gericht verantworten. Dem 81-Jährigen werde vorgeworfen, einem Pianisten für eine Falschaussage in dem spektakulären Prozess um die "Bunga Bunga Partys" in seiner Villa Arcore bei Mailand 2013 monatlich 3000 Euro gezahlt zu haben.

Das berichtet die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf das Gericht in Siena. Demnach soll der Prozess am 1. Februar starten.

Berlusconi wegen Zeugenbestechung vor Gericht

Ein weiteres Verfahren in Sachen Zeugenbestechung soll bereits im Januar vor einem Gericht in Mailand beginnen, wo sich Berlusconi laut "Corriere della Sera" mit mehr als 20 weiteren Angeklagten verantworten muss. Mehreren Tänzerinnen und Showgirls werden dabei Falschaussagen gegen Bezahlung vorgeworfen.

Freispruch im Bunga-Bunga-Prozess mit mehr als 10 Mio. Euro erkauft?

Die Vorwürfe der Zeugenbestechung sind nicht neu: Die Staatsanwaltschaft hatte schon nach dem Ende des Prozesses, der 2015 mangels Beweisen in letzter Instanz mit einem Freispruch endete, vermutet, dass Berlusconi Zeugen mehr als zehn Millionen Euro gezahlt haben soll, um Aussagen zu seinen Gunsten zu machen.

Sex mit minderjährigen Prostituierten wie "Ruby"

Dem dreimaligen Regierungschef war damals Amtsmissbrauch vorgeworfen worden. Außerdem war Berlusconi angeklagt, bei den "Bunga-Bunga-Partys" Sex mit minderjährigen Prostituierten gehabt zu haben, darunter mit der Tänzerin "Ruby".

Berlusconi arbeitet an seinem politischen Comeback

Sechs Jahre nach dem Ende seiner skandalgeprägten Amtszeiten nimmt der 81-Jährige derzeit wieder Einfluss auf die italienische Politik. Ginge es nach ihm, würde er für seine konservative Partei Forza Italia wieder für das Amt des Ministerpräsidenten antreten.

Berlusconi darf bis 2019 allerdings keine politischen Ämter annehmen, wogegen er beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte klagte. Wann die Große Kammer über die Beschwerde entscheidet, ist noch unklar.