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Donnerstag, 31. Mai: Das war der Tag

Zollausnahmen für EU-Länder werden nicht verlängert +++ Italien steht vor neuer Regierung +++ Hamburg führt Diesel-Fahrverbote ein +++ Unwetter ziehen über Bayern hinweg +++ Katholiken in Bayern feiern Fronleichnam

Die US-Regierung hat ihre Drohung wahr gemacht und lässt die Ausnahme für die EU bei Einfuhrzöllen auf Stahl und Aluminium auslaufen. Ab Mitternacht müssen auch die Europäer 25 Prozent auf Stahl und zehn Prozent auf Aluminium bezahlen. Damit könnte der Handelsstreit eskalieren, denn EU-Kommissionspräsident Juncker hat schnelle Gegenmaßnahmen angekündigt. Wahrscheinlich sind höhere Zölle auf US-Produkte wie Motorräder, Jeans und Whiskey.

Italien steht nun doch vor einer europakritischen Regierung. Die Fünfsternebewegung und die Lega haben sich heute im zweiten Anlauf auf eine Koalition geeinigt. Ministerpräsident soll der parteilose Jurist Conte werden. Morgen Nachmittag ist nach Angaben des Präsidialamts dessen Vereidigung geplant. Staatspräsident Mattarella gab Conte am Abend erneut den Regierungsauftrag. Ein erster Versuch, eine Regierung zu bilden, war gescheitert, nachdem Mattarella die zunächst vorgelegte Kabinettsliste nicht akzeptiert hatte. Das Parlament muss der neuen Regierung noch zustimmen. Dort haben aber die Lega und die Fünfsternebewegung in beiden Kammern die Mehrheit.

Hamburg hat das bundesweit erste Fahrverbot für ältere Dieselautos eingeführt. Lkw und Pkw, die höchstens die Abgasnorm Euro 5 haben, dürfen einen bestimmten Abschnitt in der Innenstadt nicht mehr befahren. Hamburg will damit den Druck auf die Bundesregierung erhöhen. Umweltsenator Jens Kerstan sagte, sobald Berlin die Nachrüstung für Dieselautos anordne, würden die Durchfahrtsverbote so schnell wie möglich aufgehoben. Bundesverkehrsminister Scheuer kritisierte die Maßnahme als „Symbolpolitik“.

Über viele Teile Bayerns sind am Nachmittag und Abend schwere Gewitter hinweggezogen. Vor allem in der Oberpfalz und Mittelfranken riefen viele Menschen die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr, weil Keller vollgelaufen, Bäume umgestürzt, Straßen überschwemmt oder Gullideckel ausgehoben worden waren. In Arzberg im Landkreis Wunsiedel in Oberfranken stand die Innenstadt zeitweise unter Wasser. Der Deutsche Wetterdienst warnt in allen Regierungsbezirken noch immer gebietsweise vor schweren Gewittern.

In ganz Bayern haben Katholiken heute mit farbenfrohen Prozessionen Fronleichnam gefeiert. In Kürnach im Landkreis Würzburg etwa schritt der Priester mit der Monstranz über einen mehr als einen Kilometer langen Blumenteppich. In München nahmen etwa 10.000 Menschen an der Messe auf dem Marienplatz teil. Anschließend zogen die Menschen mit Kardinal Reinhard Marx zum Königsplatz. Marx rief dazu auf, sich nicht durch Meinungsumfragen, Einschaltquoten und Stimmungen bestimmen zu lassen, sondern zu versuchen, das Leben selbst zu gestalten.