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Prostitution / Symbolbild

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Zeitsoldat entpuppt sich als brutaler Zuhälter

Schwerer Menschenhandel, sexuelle Ausbeutung und Zuhälterei – das sind nur drei der Anklagepunkte gegen einen Zeitsoldaten aus Hessen. Heute beginnt der Prozess gegen ihn vor dem Augsburger Landgericht.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Die Liste der Straftaten, die die Staatsanwaltschaft dem Zeitsoldaten vorwirft, ist lang: Schwerer Menschenhandel, sexuelle Ausbeutung, Zuhälterei, Körperverletzung und illegaler Waffenbesitz zählen dazu. Angeklagt ist auch eine Freundin des Angeklagten.

Zeitsoldat lockte Frauen in Bordellwohnung

Im Internet soll der Zeitsoldat als sympathischer Extrem-Bodybuilder aufgetreten sein. Vor zwei Jahren soll er dann aber damit angefangen haben, junge Frauen teils aus den Niederlanden oder aus Hessen nach Augsburg zu locken, in eine angemietete Bordellwohnung. Einige der insgesamt sieben Opfer prostituierten sich dort laut Anklage zum ersten Mal – offenbar hofften sie, so eine Liebesbeziehung zu dem Angeklagten aufbauen zu können.

Frauen mussten Geld der Freier abgeben

Sein jüngstes Opfer war gerade mal 20 Jahre alt. Die Staatsanwaltschaft hat die Leidensgeschichten der Frauen zusammengetragen. Von Schlägen, Abhängigkeit und Drohungen mit Waffen ist in der Anklageschrift die Rede. Vom Geld der Freier durften die Frauen nur einen kleinen Teil behalten.

Freundin des Zeitsoldaten wegen Beihilfe angeklagt

Bei den Taten geholfen haben soll eine 21 Jahre alte Freundin des Zeitsoldaten. Ihr wirft die Staatsanwaltschaft Beihilfe zum Menschenhandel und Zuhälterei vor, sie soll Aufpasserin im Bordell gewesen sein.

Beide sind außerdem wegen Schießübungen auf einem Feldweg außerhalb Augsburgs angeklagt. Sie hatten keine Berechtigung, die halbautomatische Waffe zu besitzen, mit der sie übten. Für die Beweisaufnahme hat das Gericht vier weitere Tage angesetzt.