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Hundeshospiz Uschi Weber

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Wo Hunde ein letztes Zuhause finden

Hunde sind treue Freunde. Doch manche von ihnen haben niemanden mehr, der sich um sie kümmert. In Breuberg an der bayerisch-hessischen Grenze finden sie Schutz und Fürsorge. Von Katrin Küx

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

In der Nähe des Brombachtals, eingebettet in die Hügel des Odenwalds, liegt das Haus von "TINO – Tiere in Not Odenwald". Ute Heberer hat die Odenwälder Tierhilfe vor 26 Jahren gegründet und nimmt vor allem alte und kranke Tiere auf. Für ihre Arbeit ist sie mit dem Hessischen Tierschutzpreis ausgezeichnet worden. Die Vermittlungsquote ist gut, sagt sie. Bei den ganz schwierigen Fällen greift sie jedoch zum Telefon und ruft ihre Bekannte Uschi Weber an.

"Sie nimmt wirklich die Hospizfälle auf, geriatrische Fälle, die besondere Fürsorge brauchen: Medikamente, Salben, Tabletten", erzählt Ute Heberer. "Das können wir tatsächlich hier im Tierheim nicht so gut gewährleisten. So eine warme Stelle, ein Kuschel-Platz. Bei uns ist halt Tierheimbetrieb. Für die ganz alten Hospizfälle ist es schön, dass es so eine warme, liebevolle Umgebung gibt."

Hunde blühen noch einmal auf

Seit 15 Jahren stehen die beiden Frauen im Kontakt. Uschi Weber wohnt gut 15 Kilometer vom Tierheim entfernt, im beschaulichen Breuberg. Sie übernimmt die scheinbar aussichtslosen Fälle. "Manchmal kommt ein Hund wirklich nur zum Sterben zu mir. Das heißt: Zwei, drei Tage oder eine Woche. Es gibt auch welche, die sich bei mir noch einmal erholen, wo der Tierarzt sagt, 'ich weiß nicht wie lange der noch lebt', und bei mir blüht er noch einmal auf."

Nicht alle Vierbeiner kommen allerdings von der Tierhilfe. Manche wurden schweren Herzens abgegeben, weil die Herrchen ins Pflegeheim kamen oder krank wurden. Uschi Weber war schon immer eine Tierfreundin, holte alte Hunde aus dem Tierheim zu sich. Trotzdem: Ein Hundehospiz war eigentlich nie geplant. 

Abschiednehmen wird nie Routine

Ursprünglich hatte Uschi Weber eine Ausbildung zur Sterbebegleiterin bei Menschen gemacht. Zehn Jahre war sie ehrenamtlich aktiv. Seit 20 Jahren nimmt sie nun alte Hunde bei sich auf und pflegt sie. Im Abschiednehmen ist sie geübt, doch Routine wird es nie.

Weber erzählt, wie sie die Hunde nach ihrem Tod ins nahegelegene Weilbach fährt. Dort gibt es ein Unternehmen für Haustierbestattungen und Einäscherungen. Etwa eine halbe Stunde dauert die Fahrt. Weber nutzt die Zeit, um den Verlust zu verarbeiten. Die Asche bewahrt sie später in ihrem Garten auf. "Da ich hier im Pavillon auch im Sommer abends noch oft sitze, fühle ich mich hier den Tieren am nächsten, nochmal nah", so Uschi Weber.